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Leben in Luxor Autorenforum: Ägypten verstehen - ein etwas anderer Sprachkurs, Teil 11: Sich regen bringt Segen - في الحركة بركة fil haraka baraka
von Hans Mauritz (April 2015). Illustriert von Claudia Ali
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© Claudia Ali
Die Weisheit, welche dieses Sprichwort verkündet, wird korrigiert durch ein anderes: كتير الحركة قليل البركة „ketîr al-haraka qalîl al baraka“ „all zu viel Betriebsamkeit bringt wenig Segen“. Die beiden Weisheiten ergänzen sich gut und verkünden eine Botschaft, welche gerade die Ägypter beherzigen sollten. Dass viele Leute recht untätig dasitzen, manchmal stundenlang, fällt jedem Fremden auf: am Morgen in der Sonne, um sich aufzuwärmen, später im Schatten, um der Hitze zu entgehen, am Abend im Café, um zu diskutieren, Karten zu spielen oder gemeinsam ein Fußballmatch im Fernsehen anzuschauen. „al-haraka“ heißt „Bewegung, Unternehmung, Aktion, Aktivität“. Davon ist oft wenig zu spüren.
© Claudia Ali
Aber auch das Gegenteil ist wahr: Wer die Händler im Souq beobachtet, die den Touristen hinterher rennen, ihnen den Weg versperren und sie durch ihr aufdringliches Geschwätz eher vertreiben als zum Kauf bewegen, sieht, dass auch das zweite Sprichwort die Wahrheit sagt. Warten statt aktiv zu sein auf der einen, sinnlose Betriebsamkeit auf der anderen Seite: Es ist, als ob sich manche Ägypter lieber an den extremen Polen bewegten als in der vernünftigen Mitte. Versuchen Sie einmal, lieber Leser, ihren ägyptischen Nachbarn zu bitten, die Musik, die er hört „ein klein wenig leiser“ zu stellen: Er wird den Apparat ganz abstellen! Musik ist dazu da, Lärm zu machen. Welchen Nutzen hat sie, wenn sie keinen Höllenlärm erzeugt?
„al-haraka“ ist im Arabischen ein viel gebrauchtes Wort, denn es bedeutet „Bewegung, Aktivität“ auch im übertragenen Sinn. So werden Ausdrücke wie „politische Bewegung“, „kommerzielle Aktivität“ oder „Frauenbewegung“ mit „al-haraka“ gebildet. خفيف الحركة „khafîf al-haraka“ „leicht beweglich“ meint „behende, flink, gewandt“ und sein Gegenteil ثقيل الحركة „thaqîl al-haraka“ „schwer beweglich, schwerfällig, ungeschickt, träge“. Das entsprechende Verb ist حرّك „harrak“, das „etwas bewegen, in Gang setzen, anregen, antreiben, betätigen, schütteln, umrühren“ bedeutet. Die reflexive und passive Form dazu ist تحرّك „taharraka“, ägyptisch اتحرّك „itharrak“, das „sich bewegen, sich in Bewegung setzen, abfahren, hervorgerufen, erregt, ergriffen werden“ meint. Wenn sie ihr Kind einen Augenblick allein lässt, sagt eine ägyptische Mutter ما تتحرّكش من هنا لغاية ما أرجع „ma titharrakshi min hina li-ghâyit m-arga‘“, „rühr‘ dich nicht von der Stelle, bis ich zurückkomme“. Das entsprechende Partizip meint „beweglich“ : سلّم متحرّك „sillim mutaharrik“ ist eine Rolltreppe, كرسي متحرّك „kursi mutaharrik“ ein Rollstuhl, رسوم متحرّكة „russûm mutaharrika“, „bewegliche Zeichnungen“, d.h. Zeichentrickfilm. Vom Stamm ح ر ك abgeleitet ist auch das Adjektiv حرك „harik“, ägyptisch „hirik“, das „lebhaft, dynamisch, aufgeweckt, schlagfertig, geistesgegenwärtig“ bedeutet.
Aus dem Zeichentrickfilm "Sinbad – Der Herr der sieben Meere", © DreamWorks
Das Wort البركة „al-baraka“, „der Segen“ ist jedem vertraut, auch wenn er nur wenig Arabisch gelernt hat - sei es auch nur, weil das meist verkaufte Mineralwasser „Baraka“ heißt. Wer genau studiert, was auf der Flasche steht, findet die Mitteilung „Quality guaranteed by Nestlé“. Dass ihm der Segen Gottes durch eine multinationale Firma aus der Schweiz garantiert wird, hat der Schreibende seit eh und je als blasphemisch empfunden. Aber das Wort „al-baraka“ ist allen, die in Ägypten leben, auch sonst vertraut. Auf den Gruß السلام عليكم „as-salâmu’aleikum“, „der Friede sei mit euch“ antwortet man وعليكم السلام „w-aleikum as-salâm“, „und mit euch sei Friede“, und der fromme Moslem fügt hinzu ورحمة الله وبركاته „we rahmatu Allah we barakâtuhu“, „und Gottes Erbarmen und sein Segen“. Wir alle kennen auch das Partizip مبروك „mabrûk“, das „gesegnet“ heißt und in der Bedeutung „bravo, mein Glückwunsch“ benutzt wird. Wem all dies nicht vertraut ist, der kennt sicherlich den Namen des Präsidenten, der drei Jahrzehnte lang das Land regiert hat. مبارك „mubârak“ heißt (passenderweise?) „von Gott und vom Glück gesegnet“. حصّلت البركة „hassalit al-baraka“, „der Segen ist angekommen“, sagt man zur Begrüßung eines Gastes, und الله يبارك فيك „Allah yebârik fik“, „Gott möge dich segnen“ lautet die Antwort auf „mabrûk“ oder meint den Dank für einen Gefallen, den uns jemand getan hat. Wem der Segen versagt ist, leidet unter قلّة بركة „qillet baraka“, „Mangel an Segen“, d.h. er hat Pech.
Wer schon länger in Ägypten lebt und Gewohnheiten übernommen hat, weiss auch, dass der Schwarzkümmel حبّة البركة „habbit il-baraka“ „Korn des Segens“ heißt. Dem Propheten wird nämlich die Weisheit zugeschieben, der Schwarzkümmel heile alle Krankheiten, außer den Tod. Ein Löffel Schwarzkümmelöl auf nüchternen Magen, so schwören Ägypter, kann Wunder bewirken. Wenn der Segen Gottes in Begrüßungen, Wünschen und im Volksglauben so allgegenwärtig ist, erstaunt es nicht, dass viele Menschen in Oberägypten, vor allem auf dem Land, sehr alt werden. Auch für viele Fremde ist Oberägypten das „gesegnete Land“. Sie kommen aus Europa, gestresst und gehetzt, haben Rheuma, Ischias und Gicht, lassen sich hier nieder - und werden zu anderen Menschen. Manche Frauen erleben so etwas wie einen späten Frühling und heiraten einen manchmal wesentlich jüngeren Ägypter. Wünschen wir ihnen allen den Segen Gottes und sagen wir ihnen für die Zukunft ألف مبروك „alfi mabrûk“, „tausend Glückwünsche“.
Ölpresse für Schwarzkümmelöl in Qus, © Claudia Ali