• von Luxor/Esna nach Assuan |
• ab Assuan oder Abu Simbel |
• paradiesische Lage direkt am Nil |
• unweit vom Nil / Banana Island |
Leben in Luxor: Tagesausflüge nach Tud (Tod, Tūd - طود)
Das Dorf el-Tud (el-Tod) liegt etwa 20 km südlich von Luxor auf dem östlichen Nilufer an der Straße nach Esna. Tud ist bekannt für seinen Tempel, der sich etwa 2 Kilometer südlich des Nils befindet und dem falkenköpfigen Kriegsgott Montu geweiht war.
Gerne organisieren wir für Sie einen individuellen Ausflug zum Montu-Tempel in Tud. Er lässt sich auch sehr gut verbinden mit der Besichtigung der Pyramidengräber in Mo'alla.
Strecke von Luxor nach Tud und Mo'alla, © Google
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Eine Kartusche von König Userkaf auf einem Tempelpfeiler deutet darauf hin, dass der erste Tempelbau bereits in der 5. Dynastie errichtet wurde. Aus der 11. Dynastie sind u.a. Steinblöcke von Mentuhotep II. erhalten, aus der 12. Dynastie eine Wand und auf einer Fläche von ca. 19 x 26 Metern die Fundamentplatten des Neubaus von Senwosret I. (Sesostris I.)
Thutmosis III. (18. Dynastie) ließ nördlich der vom Tempel zum Nilufer führenden Prozessionsstraße eine Barkenstation mit Säulenumgang errichten. (Weitere seiner Tempelbauten vermutet man unter der nahegelegenen Moschee.) Sie wurde von seinen Nachfolgern mehrfach restauriert.
Montu-Tempel in Tud, © Leben in Luxor
Sehr viel später baute Ptolemaios IV. eine Sphingenallee und eine Kaianlage. Diese konnte freilich nur während der jährlichen Nilüberschwemmungen genutzt werden, denn der Nil war normalerweise ca. 2 Kilometer entfernt.
Ptolemaios VIII. erweiterte den Tempel von Senwosret I. durch ein Hypostyl (Säulenhalle), einen Pronaos (Vorhalle zum Allerheiligsten) und einen Heiligen See. Spätere Herrscher der griechischen und römischen Zeit verewigten sich in Reliefs und bauten ein Kiosk in der Nähe des Sees, von dem nur noch einzelne Säulenbasen und Steinblöcke erhalten sind. Noch später errichteten die frühen Christen eine Kirche auf dem Fundament des Allerheiligsten. Sie wurde im späten Mittelalter zerstört.
Der "Schatz von El-Tud"
Er wurde am 8. Februar 1936 von Archäologen im Fundament von Senwosret I. entdeckt: vier Bronzetruhen mit Pretiosen, die Senwosrets Sohn und Nachfolger dort zu Ehren seines Vaters und als Geschenk an den Gott Montu vergraben hatte, darunter rohe und feinst gearbeitete Lapislazuli-Fragmente, Gold- und Silberbarren, Ketten, Schmuckstücke, 153 Vasen sowie weitere goldene, silberne und gusseiserne Gegenstände, die offensichtlich aus Vorderasien und der Ägäis stammten. Der Schatz befindet sich nun gemäß der üblichen Fundteilung zu gleichen Teilen im Ägyptischen Museum in Kairo und im Louvre. Die Steinplatten des Fundaments sind heute noch zu sehen.
Der Schatz von Tud in situ
Der Schatz von Tud im Louvre, © Musée du Louvre / Christian Décamps
Der Montu-Tempel
Der Tempel liegt mitten im Dorf el-Tud zwischen Gassen innerhalb hoher Mauern malerisch in einer Senke versteckt. Viele Bäume bieten Schatten für einen entspannten Besuch.
Der einzige aufrecht stehende Gebäudeteil aus der Zeit von Senwosret I. (12. Dynastie) ist die Rückwand des noch erhaltenen Tempelbaus. Sie wurde von Ptolemaios VIII. später in seinen Tempelvorbau integriert.
Montu-Tempel in Tud: Rückwand des Pronaos, © Leben in Luxor
Der reich verzierte ptolemäische Anbau besteht aus einem Pronaos und einen Hypostyl mit vier Säulen, von denen die unteren Teile noch an ihrem ursprünglichen Platz stehen.
Montu-Tempel in Tud: Pronaos, © Leben in Luxor
Montu-Tempel in Tud, Relief: Der Pharao vor Montu, © Leben in Luxor
Heiliger See
Rechts, auf Höhe des Tempels, liegen die Ruinen des Heiligen Sees, den Ptolemaios VIII. aus früheren Tempelblöcken angelegt hatte. Ehemals war er 9 Meter tief. Heute ist er von hohem Gras überwuchert, seine Steinblöcke sind salzverkrustet:
Montu-Tempel in Tud: Heiliger See, © Leben in Luxor
Barkenstation
Eine Rampe führt in die leicht erhöhte Barkenstation, die ursprünglich von Thutmosis III. errichtet und von späteren Pharaonen immer wieder restauriert wurde. 16 Außenpfeiler trugen das Dach. Heute fehlen die oberen Steinblöcke der Pfeiler und das Dach - sie wurden für den Bau einer Klosterkirche zu Ehren des Ortsheiligen Anba Ibshay auf den Grundmauern des alten Tempels verwendet.
Montu-Tempel in Tud: Barkenstation von Thutmosis III., © Leben in Luxor
Sphingenallee und Kaianlage
Ein teilweise gepflasterter Weg, zu dessen beiden Seiten früher auf 30 Metern Sphingen standen, führt zur etwa 130 Meter vom Tempel entfernt liegenden Kaianlage von Ptolemaios IV.. Den breiten Durchgang zur mit Mauern eingefassten, gepflasterten Kaianlage flankieren zwei niedrige, mit Hieroglyphen verzierte Pylone.
Montu-Tempel in Tud: Kaianlage mit Pylon, © Leben in Luxor
Hier ist unser Rundgang zu Ende.
Wir freuen uns, wenn Sie nächstes Mal live mit dabei sind!