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Leben in Luxor - Lexikon der ägyptischen Götter und Mythen von A - Z

von Claudia Ali, letztes Update 13.05.24

Bei Ihren Besuchen in Tempeln und Gräbern werden Ihnen viele verschiedene Gottheiten, Symbole und Mythen auf Wandmalereien und Reliefs begegnen. Damit Sie die Wichtigsten auseinanderhalten und verstehen können, finden Sie hier ein bebildertes Lexikon. Und damit Sie komfortabel suchen können, haben wir unsere Lexikonseiten mit zahlreichen internen Querverweisen (rot) versehen.



Ach:
Hieroglyphe Ach Beim Ach handelte es sich um einen Seelenanteil, der im Unterschied zu Ba und Ka erst nach dem Tod durch entsprechende Rituale der Totenpriester erlangt wurde. Er war eine schöpferische Kraft, die dem Verstorbenen einen "lichten" Daseinszustand verlieh und ihm so ermöglichte, auf die Lebenden einzuwirken.

Achtheit von Hermopolis:
Die Götterlehre der 8 Schöpfergottheiten erklärt im Unterschied zur Neunheit von Heliopolis mit ihren vier Urgötterpaaren die chaotische Welt vor ihrer Entstehung. Die männlichen Götter werden deshalb als Frösche, die weiblichen als Schlangen dargestellt.

  1. Paar: Nun und Naunet: sie stehen für den Urozean, aus dem alles Leben hervorgeht;
  2. Paar: Heh und Hehet: sie repräsentieren die Urzeit;
  3. Paar: Kek und Keket: sie stehen für den Urraum, die Urfinsternis vor Erschaffung der Gestirne;
  4. Paar: Hier gibt es verschiedene Zuordnungen: Tenem und Tenemu für die Weglosigkeit und den kosmischen Niederschlag, der sich zeugend und kreisend aus dem Urwasser absetzt oder Niu und Nenet für die Leere oder Amun und Amunet für die Unsichtbarkeit (die Luft).

Aus der Achtheit entstand der Sonnengott Re. Die Hauptkultstätte der Achtheit lag in Hermopolis, eine weitere in Medinet Habu.

Ägyptisches Totenbuch:
Das Ägyptische Totenbuch enthält eine Sammlung von 190 Zaubersprüchen, Beschwörungsformeln und Anweisungen für das Totengericht, den Übertritt ins Jenseits und die Erlangung der Unsterblichkeit. Bereits um 2500 v. Chr. entstanden die ersten dieser Sprüche. Sie wurden auf den Innenwänden der Grabkammern der Pyramiden (Pyramidentexte) angebracht und waren daher zunächst nur Pharaonen vorbehalten, was sich aber gegen Ende des Alten Reiches änderte.
Das Ägyptische Totenbuch enthält das berühmte negative Sündenbekenntnis, in dem der Tote Osiris und den 42 Richtergöttern beim Totengericht während sein Herz auf der Waagschale liegt, berichtet, welche Freveltaten er nicht begangen hat. Er beteuert seinen makellosen und einwandfreien Lebensstil, hier ein Auszug:

 

Siehe, ich bin zu dir gekommen.
Ich habe dir Maat gebracht.
Ich habe keinen Armen an seinem Besitz verarmen lassen.
Ich habe nichts getan, was die Götter verabscheuen.
Ich habe keinen Diener bei seinem Vorgesetzten schlecht dastehen lassen.
Ich habe kein Leid zugefügt.
Ich habe nicht hungern lassen.
Ich habe nicht zum Weinen gebracht.
Ich habe nicht getötet. Ich habe nicht zu töten befohlen.
Ich habe niemands Leid verursacht.
Ich habe die Opferrationen in den Heiligtümern nicht vermindert.
Ich habe nichts von den Opferbroten der Götter abgebrochen.
Ich habe keine Opferkuchen der "Verklärten" weggenommen.
Ich habe nicht mit einem Buhlknaben gebuhlt. Ich habe keine Unzucht getrieben.
Ich habe das Maß nicht vermindert. Ich habe das Ackermaß nicht vermindert.
Ich habe die Äcker nicht verkleinert. Ich habe nichts auf die Gewichte der Handwaage (hinzu)gelegt. Ich habe nichts vom Lot der Standwaage weggenommen.
Ich habe keine Milch vom Mund des Säuglings weggenommen.

 

Papyrus des Ani - Ägyptisches Totenbuch
Papyrus des Ani mit einer Darstellung aus dem Ägyptischen Totenbuch

Aker:
Altägyptische Gottheit Aker - ©Jeff DahlDie Gottheit stellt gemeinsam mit Geb eine Personifikation der Erde dar. In der Unterwelt bewacht der Erdgott Aker die Verbindung zwischen dem westlichen und dem östlichen Horizont. Er versucht einerseits den Verstorbenen in der Erde zu halten, hilft ihm aber andererseits, indem er die gefährlichen Schlangen bewacht. Auf diese Weise beschützt er neben Seth auch den Sonnengott Re vor Apophis. Aker wurde im Neuen Reich als schmaler Landstreifen (Horizont) mit einer Doppelsphinx dargestellt, bei der zwei Löwen in entgegengesetzte Richtungen blicken.

Amduat:
Das Amduat ("Die Schrift der verborgenen Kammer", "Das Buch des verborgenen Raumes") gilt als ältestes Jenseitsbuch und diente verstorbenen Pharaonen, ranghohen Beamten sowie später auch Priestern als Orientierungshilfe im Jenseits (Duat). Das Amduat ist kein durchgehender Text, sondern eine Reihe von zwölf Bildern, die Stundengöttinnen, Stundentore (s. Pfortenbuch) und Stundenhöhlen (s. Höhlenbuch) für je eine der zwölf Nachtstunden aufführen und beschreiben. In den Königsgräbern KV34 (Thutmosis III.) und KV35 (Amenhotep II.) des Neuen Reiches sind vollständige Darstellungen erhalten, sogenannte "Strichmännchenzeichnungen", die nur für das Amduat verwendet wurden.
In zwölf Abschnitten wird die nächtliche Fahrt des Sonnengottes Re in einer Sonnenbarke durch die Unterwelt beschrieben. (Die Wegstrecke, die Re während der Durchquerung der Duat Zurücklegt, wird mit knapp 39.000 km angegeben, was fast dem tatsächlichen Erdumfang von 40.024 km entspricht!) Auf der Nachtfahrt stößt Re auf verschiedene Hindernisse, die er und seine Helfer überwinden. Hauptfeind ist Apophis, der in der siebenten Stunde erscheint und von dem ältesten Zauberer (Seth) bezwungen wird.

Amduat-Darstellung im Grab Thutmosis III. (KV34), © Francis Dzikowski, Theban Mapping Project
Amduat-Darstellung im Grab Thutmosis III. (KV34), © Francis Dzikowski, Theban Mapping Project

Amentet:
Hieroglyphe für WestenDie Göttin war die Personifikation des Totenreiches und damit des Westens. Als Unterweltgöttin gehörte sie zum Gefolge des Osiris und empfing die in die Unterwelt eintretenden Toten. Dargestellt wurde sie als Frau mit schwarzer Perücke und der Hieroglyphe für "Westen" auf dem Kopf.

Ammit:
Altägyptische Gottheit Ammit - ©Jeff DahlDie altägyptische Jenseitsgöttin und Gefährtin des Osiris wehrte seine Feinde ab, indem sie deren Herzen fraß, nachdem sie beim Totengericht der „Lüge des Herzens“ überführt worden waren. Ihre bekannteste Darstellung stammt aus dem altägyptischen Totenbuch, wo sie als Mischwesen mit dem Kopf eines Krokodils, dem Vorderkörper eines Löwen und dem Hinterteil eines Nilpferds zu sehen war. Sie repräsentierte damit die gefährlichsten damals bekannten Tiere.

Altägyptische Gottheit Amun - ©Jeff DahlAmun:
Der Wind- und Fruchtbarkeitsgott wurde mit doppelter Federkrone aus zwei aufrechtstehenden Pfauenfedern und oft mit blauer Haut dargestellt, welche die Luft und die Schöpfung symbolisieren sollte. Das Volk verehrte ihn aber eher in seiner Urversion als Widder, als Gott der Herden und Weiden und deren Fruchtbarkeit, wovon die Widder-Sphingenallee am Karnak-Tempel noch heute zeugt. Die Griechen identifizierten Amun mit Zeus.

Amun-Min
s. Amun-Re

Amun-Re:
Amun-Re vereinigte als „König der Götter“ die Eigenschaften des Re, Amun und Min. Damit war er Sonnengott, Windgott und Fruchtbarkeitsgott in einem. Er wurde vor allem im Karnak-Tempel verehrt. Meistens wurde er mit der Doppelfederkrone abgebildet, den Arm mit einer Geißel erhoben.

Amun-Re-Kamutef
s. Kamutef

Amunet (Amaunet):
Nach der Lehre der 8 Schöpfergottheiten galt Amunet als die weibliche Entsprechung zu Amun. Mit ihm verkörperte sie das Element der Luft und den Nordwind. In Theben verehrte man sie als Gefährtin des Amun. Sie stand für Schutz und verkörperte die Urmutter sowie die Mutter von Re und Amun.

Anch (Ankh):
Hieroglyphe Anch Beim Henkelkreuz handelt es sich um eine Hieroglyphe, die das ewige Leben symbolisiert. Viele Tempelanlagen in Ägypten werden noch heute mit einem großen goldenen Schlüssel in der Form eines Anch geöffnet.

Anubis:
Altägyptische Gottheit Anubis - ©Jeff DahlDer Gott der Todesriten wurde vorwiegend als liegender schwarzer Hund, Schakal oder als Mensch mit einem Hunde-/Schakalkopf dargestellt. Er trug meistens ein Was-Zepter oder ein Anch in der Hand. Er überwachte die Einbalsamierung der Toten, vollzog die Zeremonie der Mundöffnung und überwachte im Jenseitsgericht das Abwiegen der Seele.
Der Schakal als Wüstentier wurde früh mit der westlichen Wüste in Verbindung gebracht. Der Westen war in vielen Mythologien die Heimat sowohl der Toten wie auch der Hunde, Wölfe und Schakale, welche als Seelenführer ins Land der Toten galten. Die Griechen setzten Anubis mit dem Seelengeleiter Hermes gleich.

Anuket (Anukis) :
Altägyptische Gottheit Anuket - ©Jeff DahlAnuket ist eine Göttin aus dem Sudan, die auch im Alten Ägypten verehrt wurde. Man glaubte, dass sie durch ihre Umarmung zunächst gemeinsam mit Sopdet, später in deren Auftrag die Nilüberschwemmung herbeiführte und so die Felder fruchtbar machte. Zusammen mit Chnum und Satis bildete sie die Göttertriade von Elephantine, einer Insel bei Assuan.
Anuket wurde meist als Frau mit einer hohen Krone aus zusammen gebundenem Schilf und einem Zepter aus Papyrus dargestellt, manchmal als auf einem Podest stehender Geier mit Atef-Krone oder als Gazelle, ihrem heiligen Tier.

Apis:
Apis war der griechische Name des heiligen Stieres von Memphis. Er verkörperte den Gott Ptah und wurde im sogenannten Apieion als lebendiges Tier verehrt. Er galt als Symbol für Fruchtbarkeit und Lebenskraft. Sein Verhalten deutete man als Orakel. Dargestellt wurde er meist als Tier mit Sonnenscheibe und Uräus zwischen seinen Hörnern. Es gibt aber auch Abbildungen von ihm, wo er als Mensch zu sehen ist, mit dem Kopf eines Stieres.

Apophis:
Der altägyptische Gott verkörperte Auflösung, Finsternis und Chaos. Er war der große Widersacher des Sonnengottes Re und wurde als riesige Schlange oder Schildkröte dargestellt. Der Legende nach wurde die Sonnenbarke des Re jede Nacht während der Reise durch die Unterwelt von Apophis angegriffen. Damit Re seine Fahrt fortsetzen und die Sonne aufgehen konnte, musste der Schlangengott jeden Morgen erneut besiegt werden. Er hatte die Fähigkeit, mit seinem Blick den Gott Re und sein ganzes Gefolge mit Ausnahme des Gottes Seth zu hypnotisieren. Seth jedoch, der im Bug der Barke stand und dem Blick der Schlange widerstehen konnte, schlug Apophis mit seinem Speer zurück und ermöglichte so den Sonnenaufgang.

Aton:
Altägyptische Gottheit Aton als SonnenscheibeAton war eine altägyptische Gottheit, die in ihrer Erscheinung als Sonnenscheibe als Lebenskraft schlechthin verehrt wurde. Unter der Herrschaft des Pharao Echnaton stieg der Sonnengott zum obersten göttlichen Wesen auf und verdrängte damit Amun und all die anderen Götter auf untergeordnete Ränge.

Atum (Atum-Re):
Altägyptische Gottheit Atum - ©Jeff DahlDer Licht-Gott, der sich selbst erschaffen hatte, war nach alter Vorstellung der oberste der neun Schöpfergottheiten und damit der Schöpfer der Welt. Aus ihm heraus entstanden zwei Geschlechter: das Weibliche als Tefnut, Göttin des Feuers, und das Männliche als Schu, Gott der Luft. Atum wurde meist in Menschengestalt mit der Doppelkrone Ober- und Unterägyptens dargestellt, manchmal auch als Skarabäus. Er symbolisierte neben Chepri und Harachte eines der Stadien der Sonne: die Morgensonne.

Auge des Re:
Hieroglyphe Auge des ReDas Auge des Re (Auge des Aton, Sonnenauge) symbolisierte im Alten Ägypten die Sonnenscheibe der Sonnengötter Re, Amun-Re, Re-Harachte und Aton. Die Hieroglyphe zeigt das gespiegelte Horus-Auge, das einen Bezug zum Mond hat.

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Ba:
Hieroglyphe Ba - ©Jeff DahlIm alten Ägypten unterschied man drei Aspekte der Seele: Ka, Ba und Ach. Das Ba wurde meist als Vogel dargestellt, der zu Lebzeiten im Körper des Menschen eingeschlossen war. Er entstand wie der Körper während der Schwangerschaft. Mit dem Tod des Menschen stieg er zum Himmel auf, blieb aber immer mit dem toten Körper, der Mumie, verbunden.

Bastet:
Altägyptische Gottheit Bastet - ©Gunawan KartapranataDie Katzengöttin galt als Göttin der Fruchtbarkeit und der Liebe sowie als Beschützerin der Schwangeren. Sie war auch die Göttin der Freude, des Tanzes, der Musik und der Feste. Ursprünglich besaß sie sowohl sanfte als auch zerstörerische Eigenschaften. Im Laufe der Zeit wurde jedoch ihre furchterregende Seite an die Göttin Sachmet abgegeben. Bastet wurde als Katze oder Frau mit Katzenkopf dargestellt.

Benben:
Der pyramidenförmige Benben-Stein stellt den Urhügel dar, auf dem Atum zum ersten Male Land betrat. Er galt als heilig und wurde in Heliopolis als erste Offenbarungsform des Urgottes Atum-Chepri verehrt. Er war das Urbild des Obelisken.

Benu:
Benu-Vogel - ©Jeff DahlDer Mythos erzählt, dass der Vogel sich nach der Schöpfung als erstes Wesen auf dem aus der Flut auftauchenden Land niederließ. Alle 500 (oder 1461) Jahre kam er danach aus Arabien nach Heliopolis, um sich im Tempel des Sonnengottes ein Nest aus Myrrhen zu bauen. Hier verbrannte er jedes Mal bei Sonnenaufgang in der Glut der Morgenröte, erhob sich aber immer wieder neugeboren und verjüngt aus seiner Asche und flog zum Himmel empor (er entspricht im Griechischen dem Phönix). Die Ägypter sahen in ihm bei Sonnenuntergang einen Falken, der nach seinem nächtlichen Aufenthalt im Jenseits während der Morgenröte als Purpurreiher neu geboren wurde. Außerdem verkörperte er die Ba-Seele des Osiris. Dargestellt wurde Benu als menschengroßer Reiher mit langen Hinterkopffedern und einer Atef-Krone. Man nimmt an, dass die Beschreibung von Benu zu den 1979 untersuchten Knochenfunden eines mittlerweile ausgestorbenen Riesenreihers aus Kuwait und dem Oman passt und benannte den neuen Fund nach ihm Ardea bennuides.

Bes:
Altägyptische Gottheit BesDie ursprünglich aus dem Sudan stammende zwergenwüchsige Gottheit wurde ab der 12. Dynastie auch in Ägypten als Hausgott verehrt. Bes wurde mit Fratze und Löwenmähne dargestellt, schützte des Nächtens vor Schlangen und wachte über Geburtshäuser, Zeugung, Schwangerschaft und Geburt. Taweret war seine Gefährtin.

Buch der Erde:
Die religiöse Abhandlung stammt aus dem Neuen Reich und erscheint auf Grabkammerwänden und Särgen einiger Pharaonen (Ramses III., V./VI., VII. und IX.) der 20. Dynastie und beschreibt in 4 Teilen die Fahrt der nächtlichen Sonne durch den Leib des Gottes Aker. Es wird daher auch "Buch von Aker" genannt. Im Gegensatz zum Pfortenbuch und Amduat ist zwar keine Stundeneinteilung erkennbar, aber es verwendet hauptsächlich die Inhalte der 3. Nachtstunde des Pfortenbuches (Kapitel 11).

Buch der Höhlen (Höhlenbuch):
Der religiöse Text stammt ebenfalls aus dem Neuen Reich und beschreibt das Jenseits als Abfolge von Höhlen und Gruben, über die sich der Sonnengott hinwegbewegt. Es handelt von Belohnungen und Bestrafungen im Jenseits sowie von der Vernichtung der Feinde des Sonnengottes. Eine komplette Version befindet sich im Grab Ramses VI.

Buch der Höhlen - Zeichnung aus dem Grab von Tausret und Sethnacht (KV14), © Gatte Diresse
Buch der Höhlen - Zeichnung aus dem Grab von Tausret und Sethnacht (KV14), aus: Monuments de l'Égypte et de la Nubie (1835-1845) by Jean François Champollion

Buch der Tore
s. Pfortenbuch

Buch der Toten
s. Ägyptisches Totenbuch

Buch des verborgenen Raumes
s. Amduat

Bücher des Himmels:
Diese Grabtexte stammen aus der Spätzeit des Neuen Reiches und beschreiben den Weg der Sonne über den Himmel. Die bekanntesten sind das "Buch des Tages", das "Buch der Nacht" und das "Buch der Himmelskuh". Das "Buch des Tages" beschreibt die Reise der Sonne durch die 12 Stunden bzw. 12 Regionen des Tages, das "Buch der Nacht" die 12 Nachtstunden. Das "Buch der Himmelskuh" beschreibt die Gründe für die Unvollkommenheit der Welt aufgrund der Rebellion des Menschen gegen den obersten Sonnengott Re, mit der die Einheit verlorenging.

Chepri (Chepre):
Altägyptische Gottheit Chepri - ©Jeff DahlChepri symbolisierte den Sonnenaufgang und die Morgensonne und war damit eine der drei Gestalten des Re. Harachte verkörperte die Mittagssonne und Atum die Abendsonne. Er wurde als Skarabäus oder als Mensch mit einem Skarabäuskopf dargestellt und mit Auferstehung verbunden. Chepri bedeutete: "der (von selbst) entstand" - wie die Jungen eines Skarabäuskäfers scheinbar ohne Zeugung entstanden.

Chnum:
Altägyptische Gottheit Chnum - ©Jeff DahlDer widderköpfige Schöpfergott konnte auf der Töpferscheibe sowohl Götter und Menschen als auch Tiere und Pflanzen erschaffen und mithilfe eines Zauberstabes zum Leben erwecken. Als Gott der Fruchtbarkeit war er Herr über Zeugung und Geburt. Er wurde v.a. in Esna verehrt. Im Mittleren Reich verschmolz Chnum mit dem Sonnengott Re zu Chnum-Re.

Chonsu (Chons):
Altägyptische Gottheit Chons - ©Jeff DahlChonsu (auch Khensu) war ein altägyptischer Mondgott. Der Sohn des Windgottes Amun und der Himmelsgöttin Mut wurde oft als Mumie mit einer Mondscheibe auf dem Kopf (manchmal mit einem Falkenkopf und der Mondscheibe) dargestellt und vor allem in Karnak verehrt. In der griechischen Mythologie entsprach ihm Herakles.

Dedwen (Dedun):
Der Gott des Reichtums war ein nubischer Gott, der in Philae, Kalabsha, Abu Simbel und Charga verehrt wurde. Er brachte dem Pharao Schätze und Weihrauch und wurde als Mensch oder als Löwe dargestellt.

Djed-Pfeiler:
Hieroglyphe Djed  - ©Jeff DahlDabei handelt es sich um eine Hieroglyphe für Beständigkeit und Dauer, die im alten Ägypten gerne als Amulett benutzt wurde und den Gott Osiris (bzw. dessen Wirbelsäule) symbolisierte.

Duat:
Mit Duat bezeichneten die Ägypter einen Teil des Jenseits, in das der Verstorbene nach seiner Bestattung und Wiedergeburt eintrat. Die jenseitige Welt war in zwei Bereiche aufgeteilt: Das dunkle Totenreich (Duat) lag westlich des Nils unter der Erde. Dort musste der Tote eine Reihe von Gefahren überstehen und sich dem Totengericht stellen. Bestand er die Prüfungen, durfte er in den lichten Teil Sechet-Iaru (Earu) übertreten.

Geb:
Altägyptische Gottheit GebDer Erdgott gehörte zu den neun Schöpfergottheiten. Er wurde meist als Mensch mit einer Nilgans auf dem Kopf zusammen mit seiner Schwester und Gemahlin Nut dargestellt. Er schenkte den Menschen Bodenschätze, bewirkte aber auch Erdbeben. Geb war die Quelle des Wassers und all dessen, was die Erde - auf seinem Rücken - an Früchten hervorbrachte.

Geburtsziegel:
Die altägyptische Göttin Mesechenet als Geburtsziegel © Jeff DahlSo nennt man die altägyptischen Lehmziegel, auf denen eine gebärende Frau ihre Beine ruhen ließ. Die Geburtsgöttin Mesechenet wurde häufig als Geburtsziegel dargestellt.

Geierhaube:
Altägyptische GeierhaubeDie Geierhaube war ursprünglich der Kopfschmuck den Göttinnen Nechbet, Wadjet und Mut, später wurde sie auch häufig von Königsgemahlinnen (wie hier im Bild von Nefertari) und Gottesgemahlinnen getragen.

Gottesgemahlin des Amun:
Statue der Königin und Gottesgemahlin Ahmose Nefertari, gestiftet vom Arbeiter Djehutyhermaketef aus Deir el-Medina, © Louvre N470Gottesgemahlin war ein hoher Titel, der vom Neuen Reich bis zur 26. Dynastie von Königinnen oder der ältesten Tochter eines Pharaos getragen wurde. Die Gottesgemahlin besaß einen eigenen Palast und hatte das höchste Priesterinnenamt im Amun-Kult. Sie wurde meist mit Geierhaube und Uräusschlange an der Stirn dargestellt.

Gottesschatten (auch Gotteszelt, Gottestempel):
Ein Gottesschatten (Seh-netjer) war ursprünglich eine durch einen Baldachin überdachte, tragbare Zelthütte, in dem bei Ernteprozessionen eine Götterstatue (Renenutet, Min) - im Schatten - aufgestellt wurde. Später wurden die Zeltkonstruktionen durch massive Stationstempel für die Heilige Barke ersetzt. Beispiel: Die Weiße Kapelle von Senwosret I.
Ein neuer Pharao zog nach Empfang der Königsinsignien in einer Barke sitzend zum Gebäude des Gottesschattens, wo er nach der Verkündung seines Thronnamens gekrönt wurde.

Hapi:
Altägyptische Gottheit HapiDer männliche blauhäutige Gott der Nilflut wurde meist mit weiblichen Brüsten und Hängebauch (Symbole der Fruchtbarkeit), Schurz und Papyruspflanzen auf dem Kopf oder in den Händen dargestellt. Da der Nil das Land mit seinen Überschwemmungen fruchtbar machte, galt er auch als Fruchtbarkeitsgott. Hapi wurde oft mit zwei Figuren im Sema-taui dargestellt.

Harachte:
Der Licht-Gott war eine Unterform von Horus ("Horus der beiden Horizonte" und Gott der Morgensonne) und wurde wie seine Verschmelzung mit Re (Re-Harachte) als falkenköpfiger Mann mit Sonnenscheibe und Uräus dargestellt. Harachte verkörperte die Mittagssonne, während Chepri die Morgensonne und Atum die Abendsonne symbolisierte.

Haroeris:
Haroeris ("Horus der Große") war seit dem Mittleren Reich die Bezeichnung für eine Erscheinungsform des Gottes Horus und wurde besonders in Kom Ombo verehrt.

Harsomtus:
Harsomtus ("Horus, der die beiden Länder vereint") ist der griechische Name der altägyptischen Gottheit, die ab dem Neuen Reich als Nebenform des Horus in Erscheinung tritt. In Reliefs im Hathor-Tempel in Dendera wurde seine Darstellung als Gott, der aus der Lotusblüte emporsteigt, als frühzeitliche Glühbirne missinterpretiert.

Hathor:
Altägyptische Gottheit Hathor - ©Jeff DahlHat-hor, ("Haus des Horus") galt nicht nur als Göttin der Liebe, des Friedens, der Schönheit, des Tanzes, der Kunst und der Musik, sondern auch als Beschützerin des Landes am Nil, der Fremden, die dort lebten sowie der Bergleute in den Kupfer- und Türkisminen und aller weiblichen Wesen. Sie fungierte außerdem als Himmelsgöttin des Westens, als Muttergottheit und Behüterin der Toten. Dargestellt wurde sie als stehende Frau mit Kuhgehörn und Sonnenscheibe oder vollständig als Kuh.
Hathor wurde in vielen Tempeln in Ägypten verehrt: in Theben, Abu Simbel, Kom Ombo, aber vor allem in Dendera. Hathorsäulen (auch Sistrumsäulen genannt) zeigen das Gesicht der Göttin nach allen vier Seiten.

Heh (Huh, Hah):
Altägyptische Gottheit Heh - ©Jeff DahlDer Gott Heh gehört zur Achtheit von Hermopolis. Er versinnbildlicht Endlosigkeit und Ewigkeit - räumlich und zeitlich - und galt als Träger des Himmelszeltes. Er wurde als kniende männliche Gestalt dargestellt mit Palmzweigen in beiden Händen, deren Einkerbungen als Zeitmesser fungierten.

Heilige Barke:
In jedem altägyptischen Tempel gab es einen Raum, in dem eine kostbare tragbare Barke für die dort verehrte Gottheit aufbewahrt wurde. Bei religiösen Zeremonien beherbergte sie eine kleinen Schrein mit der Statue des Gottes und wurde mit ihm aus dem Tempel getragen, um andere Kultanlagen zu besuchen. Dafür wurden eigene Barkenstationen und -heiligtümer geschaffen.

Heilige Barke im Tempel von Edfu
Heilige Barke im Tempel von Edfu, © Leben in Luxor

Heiliger Ibis:
Im alten Ägypten wurde der Heilige Ibis, der vermutlich mit dem "Waldrapp" genannten Vogel aus der Familie der Ibisse gleichzusetzen ist, als Inkarnation des Gottes Thot verehrt. Dass der Zugvogel alljährlich zu den Überschwemmungen des Nils in Ägypten erschien, mag der Grund für seine Verehrung gewesen sein. Ibis-Darstellungen findet man auf Wandmalereien in Gräbern und als Reliefs in Tempeln. In Gräbern wurden mumifizierte Ibisse entdeckt. Leider ist der Heilige Ibis in Ägypten heute ausgestorben, es gibt jedoch Versuche, ihn wieder anzusiedeln.

Heka:
Altägyptische Gottheit HekaHeka personifizierte im Alten Ägypten die Magie, zu der auch die Medizin gehörte - also alles, was dazu dienen konnte, Schicksalsschläge abzuwenden. Heka war weder gut noch schlecht, sondern pure Energie, die so oder so eingesetzt werden konnte. Er galt als ältester Sohn des Schöpfergottes Atum und als Schöpfer des Ka. In seiner Erscheinungsform als Heka-pa-chered (Heka, das Kind) wurde er in Esna als Sohn des Chnum und der Menhit verehrt. Dargestellt wurde er als Mann, der mit zwei Schlangen kämpft.

Heket:
Altägyptische Gottheit HeketNach dem Osiris-Mythos war Heket die Göttin, die das Leben in den neugeborenen Körper von Horus atmete, sie wurde daher als Göttin der Geburt verehrt. Sie ist die Frau von Chnum und Tochter von Re und wird meist als froschköpfige Frau dargestellt.

Heliopolis:
In der "Sonnenstadt" nordöstlich von Kairo entstand nach alter Vorstellung die Neunheit der Götter. Sie war daher lange Zeit - in Konkurrenz mit Theben - eines der wichtigsten religiösen Zentren des alten Ägypten. Vor allem Atum und Re-Harachte wurden hier verehrt

Hesat:
Die Göttin ist eine Manifestation der Göttin Hathor. Hesat bedeutet "Milch". Sie war die Milchkuh, die andere Gottheiten und den Pharao nährte - auch noch nach dem Tod. Sie galt als Gemahlin von Re und Mutter von Anubis.

Hieroglyphen:
Das Wort kommt aus dem Griechischen und bedeutet „heilige Schriftzeichen“. Sie sind die ältesten bekannten ägyptischen Schriftzeichen und sollen vom Gott Thot geschaffen worden sein. Man findet sie auf Tempelwänden, Obelisken, Statuen, Papyri... Meist wurden sie von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben, aber aus graphischen Gründen konnte die Richtung auch variieren. Die höchst komplexen Bildzeichen wurden erst 1822 von Jean-François Champollion vollständig entschlüsselt. Der britische Ägyptologe Sir Alan Gardiner unterteilte 1927 die 763 wichtigsten Hieroglyphen in 26 Untergruppen wie "Der Mann und seine Beschäftigungen", "Die Frau und ihre Beschäftigungen", "Teile des menschlichen Körpers", "Teile von Säugetieren", "Teile von Vögeln", "Bäume und andere Pflanzen", "Möbel", "Gebäude"...
Erfahren Sie mehr im Lexikon der Hieroglyphen in Pharaonenkartuschen

Hieroglyphen an einer Tempelwand im Hatschepsut-Tempel, Luxor Westbank
Djed-Pfeiler, Anch und Was-Zepter an einer Wand im Hatschepsut-Tempel, © Leben in Luxor

Höhlenbuch
s. Buch der Höhlen

Horus:
Altägyptische Gottheit Horus - ©Jeff DahlDer falkenköpfige Himmelsgott mit Doppel(feder)krone war ein Lichtgott und Beschützer der Kinder. Sonne und Mond galten als seine Augen. Um seine verschiedenen Ausprägungen (Harachte, Haroeris, Harsomtus, Harendotes, Harsiese, Heru-ur, Heru-pa-chered, Horus-Behdety, Her-em-achet ...) ranken sich viele verschiedene, sich widersprechende Mythen. Demnach war er sowohl Sohn der Hathor als auch der Sohn von Nut und Isis. In der griechischen Mythologie wurde Horus dem Gott Apollon gleichgesetzt.

Horus-Auge (Udjat, Udzat, Wedjat):
Hieroglyphe Udjat - ©Jeff DahlNach der Legende riss Seth Horus das linke Auge aus, als beide um den Thron von Osiris rivalisierten. Der Mondgott Thot heilte das Auge. Es war und ist daher ein beliebtes Amulett zum Schutz gegen den „bösen Blick“ und vor Unfällen, außerdem soll es Kraft und Fruchtbarkeit bringen. Sowohl Särge als auch Fischerboote wurden und werden damit dekoriert. Gespiegelt heißt das Horusauge "Sonnenauge" oder "Auge des Re".

Horussöhne (Horuskinder):
Altägyptische Gottheiten: die 4 Horussöhne - ©Jeff DahlAmset, Duamutef, Hapi (nicht zu verwechseln mit dem Nilgott!) und Kebechsenuef sind die Kinder von Horus und Isis. Als Sterngötter waren sie den 4 Himmelsrichtungen zugeordnet: Amset dem Süden, Duamutef dem Osten, Hapi dem Norden und Kebechsenuef dem Westen. Ihre Namen wurden an den Ecken von Särgen angebracht. Sie nahmen aktiv an der Wiederbelebung des Toten teil und vollzogen die Mundöffnung.
Als Schutzgötter der Kanopenkrüge schützten die den Verstorbenen vor Hunger und Durst und wachten über seine Eingeweide: Amset in Gestalt eines Menschen über die Leber, Duamutef in Gestalt eines Schakals/Wolfs über den Magen, Hapi in Paviangestalt über die Lunge und Kebechsenuef in Falkengestalt über die Gedärme.

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Imhotep:
Altägyptische Gottheit ImhotepImhotep („der in Frieden kommt“) war ein hoher Würdenträger unter König Djoser. Er gilt als der erste große Baumeister Ägyptens (3. Dynastie), da er den ältesten Monumentalbau aus behauenen Steinen errichtete: die Djoser-Stufenpyramide in Saqqara. Im Neuen Reich wurde er als Heilgott verehrt. Viele Legenden entstanden um seine Person. So soll er die ägyptische Schrift und den Kalender erfunden sowie die ägyptische Medizin begründet haben. In der Spätzeit wurde er in Theben als Sohn des Ptah verehrt. In ptolemäischer Zeit wurde er mit dem griechischen Heilgott Asklepios gleichgesetzt.

Imiut:
Altägyptischer Imiut-Fetisch - ©Jeff DahlDas Imiut stellte als Insigne den Balg von Anubis dar und diente der Wiederherstellung und Wiederbelebung des Toten durch Anubis. Der Imiut-Fetisch aus dem Fell eines Wolfs, Schakals, Panthers oder einer Ginsterkatze hatte den Charakter einer magischen Schutzhaut gegen die Mächte des Seth und alle anderen negativen göttlichen Kräfte, die den Eintritt in die Duat gefährden konnten. Er wurde an einen Stab gebunden und mit Lotus-Blüten umwickelt.

Isfet:
Isfet - Unrecht, Gewalt, Chaos - ist das Pendant zu Ma'at - Gerechtigkeit, Harmonie, (Welt-)Ordnung. Es war die Pflicht des Pharao, Ma'at herzustellen, indem er Isfet vernichtete.

Isis:
Altägyptische Gottheit Isis - ©Jeff DahlDie Schwester und Gemahlin des Osiris galt als Göttin der Liebe, als Meergöttin, Gottesmutter, Sonnenmutter, Mondgöttin und Zauberin. Die Pyramidentexte beschrieben sie als „Göttin des Nordens“. Im Verlauf der Geschichte vermischte sich ihre Gestalt mit Hathor, so dass sie oft statt des üblichen Throns (ihrer Namens-Hieroglyphe) oder der Geierhaube auf dem Kopf mit Kuhhörnern (Mondsichel) und Sonnenscheibe dargestellt wurde. Man sieht sie auch als Vogel, der seine Flügel schützend über Osiris ausbreitet. Der Tempel von Philae ist ihr geweiht. Ein isis-Tempel wurde zur Zeit der Griechen Iseion und zur Zeit der Römer Iseum genannt.
Möglicherweise hat der christliche Marienkult seinen Ursprung in der Gestalt der Isis: Die Darstellung von Isis mit dem Horus-Knaben auf ihren Knien erinnert stark an die späteren Abbildungen von Maria mit dem Jesus-Kind.

Isis-Knoten:
Hieroglyphe Tit Die Hieroglyphe Tit wird auch als Isisknoten, Isisblut oder Tit-Amulett bezeichnet. Sie sieht aus wie ein Anch mit eingeklappten Seitenarmen. Das Amulett sollte aus Karneol oder Jaspis sein und Verstorbenen um den Hals gelegt werden. Es wird oft zusammen mit dem Djed-Pfeiler abgebildet, der wiederum Osiris symbolisiert.

Ithyphallische Gottheit:
Altägyptische Gottheit Min - ©Jeff DahlDas ist die Darstellung eines Gottes mit erigiertem Phallus von manchmal übersteigerter Größe als Symbol der Fruchtbarkeit. Das bekannteste und älteste Beispiel für eine ithyphallische Gottheit des alten Ägypten ist der Gott Min. Seine Eigenschaften wurden später auf andere Gottheiten, z. B. auf Amun übertragen. In der frühchristlichen Zeit galten die Phalli als anstößig und wurden aus Reliefs ausgehackt - was ihre Umrisse aber nur noch eindrucksvoller machte.

Iunit (Junit):
Iunit ist eine Totengöttin aus dem Amduat, die als „Mutter des Verstorbenen“ belegt ist. Ihr Gemahl ist Montu.

Jenseits:
Die jenseitige Welt war im Alten Ägypten in zwei Bereiche aufgeteilt: in Duat, das dunkle Totenreich unter der Erde westlich des Nils, in dem das Totengericht und Prüfungen auf den Verstorbenen warteten, und in Sechet-Iaru, den lichten Bereich, in der er nach bestandener Prüfung übertreten durfte. Siehe auch: Totengericht.

Jugendlocke (Horuslocke):
Jugendlocke des Prinzen Amunherchepeschef, Sohn Ramses III.Eigentlich handelte es sich dabei um einen geflochtenen Zopf mit eingedrehtem Ende, der den Träger als Kind des Pharaos kennzeichnete und die Verbindung zum jungen Horus herstellte. Der restliche Kopf war kahl geschoren. Das Kind wurde außerdem nackt und am Finger lutschend dargestellt.

Ka:
Hieroglyphe KaDer Ka war in der altägyptischen Mythologie neben Ba und Ach ein Aspekt der Seele. Er entstand wie Ba während der Schwangerschaft. Nach dem Tod blieb er in der Nähe des Körpers, um ihn zu beschützen, ging aber im Gegensatz zum Ba keine Verbindung mit ihm ein. Stattdessen wirkte er als Wesensseele, Schutzgeist und Doppelgänger des Toten weiter. Die Wohnstätte des Ka war eine eigens für ihn errichtete Statue im Grab. Eine Trennung eines Toten von seinem Ka galt als großes Unglück.

Kamutef:
Der Gott wird erstmals in der 18. Dynastie erwähnt und verkörpert das Prinzip der Selbstschöpfung und der göttlichen Erneuerung. Amun-Re und Min-Amun tragen seinen Namen mitunter als Beinamen. Kamutef wird wie Amun mit blauer Haut, Federkopfschmuck und Zepter bzw. wie Min ithyphallisch dargestellt.

Kartusche
s. Schenu

Kronen der Götter und Pharaonen:
Doppelkrone Ober- und UnterägyptensÄgypten war schon früh in Ober- und Unterägypten unterteilt. Das Symbol Oberägyptens war die Weiße Krone (Schemas) verziert mit dem Geierkopf der Göttin Nechbet, das Symbol Unterägyptens die Rote Krone (Mehus) mit der Uräusschlange der Göttin Wadjet. Bei der Reichseinigung unter Pharao Menes wurden beide zusammen zur Doppelkrone (Pschent) der Pharaonen vereinigt.
DoppelfederkroneDie Doppelfederkrone (Hepti) bestand aus zwei großen Vogelfedern und saß oft auf einem Widdergehörn. Die Federn, die Götteraugen symbolisierten, reichten auf Darstellungen oft bis in den Himmel, weshalb die Doppelfederkrone auch als Himmelskrone gesehen wurde. Sie war sowohl Kopfschmuck der Götter Amun, Min und Horus als Kind (Hor-pa-chered) als auch der Pharaonen.
Henu-KroneDie Henu-Krone (Straußenfedernkrone) wurde seit der 18. Dynastie verwendet. Sie bestand aus zwei Straußenfedern auf einem Widdergehörn mit Sonnenscheiben und Uräusschlangen.
AtefkroneVerschiedene Pharaonen und Gottheiten (z.B. Chnum, Osiris und Horus) schmückten sich mit der Atef-Krone. Sie kombinierte die Weiße Krone des Südens mit Straußenfedern, Widderhörnern, Uräen oder Sonnenscheiben.
Hemhem-KroneEine Sonderform der Atef-Krone war die Hemhem(et)-Krone. Sie bestand aus drei Atef-Kronen mit sechs Sonnenscheiben auf einem Widdergehörn, an welchem sich mindestens zwei Uräen befanden. Sie wurde bei bedeutenden Zeremonien getragen und symbolisierte die Macht und das göttliche Amt des Pharaos.
Chepresch-KroneDer Chepresch (Blaue Krone, Kriegskrone) fand ebenfalls Verwendung seit der 18. Dynastie. Er war aus aus Leder, Metall oder Stoff. Wie beim Nemes-Kopftuch prangte an ihr eine Uräusschlange.
Nemes-KopftuchDas Nemes-Kopftuch, ein dreieckiges gestreiftes Tuch, war Teil des Königsornats. Es bedeckte Kopf und Stirn und fiel beidseitig über die Ohren zur Brust herab. Der hintere Teil wurde im Nacken zu einem Zopf gedreht, der vordere über der Brust gefältelt. Auf der Stirn befand sich oft die Uräusschlange.

Krummstab und Flagellum:
Altägyptische Herrscherinsignien Krummstab und Flagellum - ©Jeff DahlIm Alten Ägypten war der Krummstab ebenso wie das Flagellum (Nechacha) das Herrschaftszeichen von verschiedenen Pharaonen und Gottheiten, zum Beispiel von Min, Osiris und dem Horus(-Kind). Beide Insignien symbolisieren Macht, Wiedergeburt und Regeneration. Ob es sich beim Flagellum um eine Geißel, einen Wedel oder einen Dreschflegel handelt, ist bislang nicht geklärt.

Ma'at (Maat):
Altägyptische Gottheit MaatDie Göttin mit einer Straußenfeder auf dem Kopf und einem Anch in der Hand stand für Gerechtigkeit und Wahrheit. Sie symbolisierte die moralische Weltordnung, die der Pharao durch Rituale aufrechterhalten musste. Aber auch jeder einzelne Ägypter war dazu verpflichtet, sich den Regeln der Ma'at zu unterwerfen. Ansonsten drohten Chaos und Untergang für das gesamte Land.
Beim Totengericht wurde die Feder der Ma'at gegen das Herz des Verstorbenen aufgewogen. Nur wenn beide gleich viel wogen, durfte er in den lichten Teil des Jenseits hinübergehen.

Mandulis (Merwel):
Die Sonnengottheit aus Unternubien wurde wie Horus als Falke dargestellt oder als Mensch mit einer der Hemhem ähnlichen Krone mit Straußenfedern, Widderhörnern, Sonnenscheiben und Uräen. Mandulis hatte eine besondere Verbindung zu Isis, mit der er gemeinsam im Tempel von Philae verehrt wurde. Sein Hauptkultort war der Tempel in Kalabsha.

Mehetweret:
Altägyptische Gottheit Mehetweret - ©Jeff DahlDie Himmelsgöttin Mehetweret wurde meistens als Kuh dargestellt und daher als Himmelskuh bezeichnet. Ihr Name bedeutet "große Flut". Sie soll dem Urozean entstiegen sein und den Sonnengott Re geboren haben, den sie sich anschließend zwischen ihre Hörner gesetzt hat. Sie symbolisiert das Urgewässer, aus dem der Sonnengott auftaucht und das Himmelsgewölbe, das die Sonne trägt. In Gräbern (z.B. im Grab von Irinefer) wird Mehetweret als auf einer Schilfmatte liegende Kuh abgebildet, eingehüllt in eine schön gemusterte Decke mit einem Menit um den Hals und einem Flagellum auf ihrem Rücken. Mehetweret wird häufig mit Neith, Hathor und Isis in Verbindung gebracht.

Memphis:
Memphis, südlich von Kairo an der Mündung des Nildeltas gelegen, war während des Alten Reiches Hauptstadt von Ägypten. Die Stadt war zudem ein bedeutendes religiöses Zentrum. Neben der Göttertriade Ptah, Sachmet und Nefertem verehrte man ausländische Götter und betrieb den Apis-Kult.

Menhit:
Altägyptische Gottheit MenhitDie löwenköpfige Menhit (die "Schlächterin") war eine nubische Kriegsgöttin und führte als solche Pharaonen in Schlachten. Darstellungen zeigen sie wie Sachmet mit einer Sonnenscheibe und einer Uräusschlange auf dem Kopf. Zusammen mit Chnum und ihrem Sohn Heka-pa-chered (Heka, das Kind) bildete sie die Triade von Esna.

Menit (Menat):
Menit, 18. Dynastie, © MMAEin Menit war im Alten Ägypten ein schwerer mehrreihiger Perlenstrang mit einem eigens dafür geformten Gegengewicht. Es wurde als Halsschmuck getragen oder fungierte als Rasselinstrument bei Ritualen zu Ehren der Göttin Hathor. In diesem Fall diente das Gegengewicht als Griff. Das Menit war in Reliefs und Zeichnungen ein Zeichen für universelle Harmonie.

Meretseger:
Altägyptische Gottheit Meretseger - ©Jeff DahlDie thebanische Lokalgottheit wurde vor allem von den Arbeitern in Deir el-Medina verehrt. "Die, die Stille liebt" war allmächtig, sie konnte helfen, vergeben oder bestrafen. In der 19. und 20. Dynastie wurde sie als Personifizierung der pyramidenförmigen Bergspitze des El-Qurn gesehen, die das westliche Ufer von Theben beherrscht.  
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Mesechenet:
Altägyptische Gottheit Mesechenet - ©Jeff DahlDie Göttin war eine Geburts- und Totengöttin. Sie überwachte zusammen mit Renunutef und Schai die Geburt eines Kindes und bestimmte über sein Schicksal. Daher wurde sie entweder als Frau mit einem Kuh-Uterus auf dem Kopf dargestellt oder als Geburtsziegel mit einem weiblichen Kopf an der Seite.

Min:
Altägyptische Gottheit Min - ©Jeff DahlUrsprünglich war Min der Schutzherr der Karawanenwege zum Roten Meer und der „Schürfer von Edelsteinen in den ostägyptischen Wüsten“ (Seth beschützte hingegen die westägyptische Wüste). Wie seine Gefährtin Repit wurde er mit dem sagenumwobenen Goldland Punt in Verbindung gebracht. Als Fruchtbarkeitsgott, dargestellt mit erigiertem Penis und Doppelfederkrone mit herabfallendem Band, assoziierte man ihn mit dem Mond, der jeden Morgen in der ostägyptischen Wüste wiedergeboren wurde und sich jeden Monat selbst erneuerte. Ab der 13. Dynastie verschmolz er häufig mit Amun zu Min-Amun oder Amun-Min. Die Griechen setzen ihn mit dem Hirtengott Pan gleich.

Min-Kamutef
s. Kamutef

Montu (Month):
Altägyptische Gottheit Montu - ©Jeff DahlDer falkenköpfige Kriegsgott mit Sonnenscheibe und zwei Federn war der Gott von Theben und wurde besonders während der 11. Dynastie von Pharaonen mit Namen Mentuhotep ("Montu ist zufrieden") verehrt. Bereits im Alten Reich verschmolz Montu mit Re zu Montu-Re.

Mundöffnungsritual:
Das Ritual wurde an Mumien, Statuen (und sogar Tempeln) vollzogen, um sie zu beseelen und bezog auch Augen, Nase und Ohren mit ein. Nach der Reinigung des Objekts wurden zahlreiche Riten mit speziellen Werkzeugen vollzogen, die begleitet waren von Räucherungen, Salbungen, Tieropfern und Speisungen.

Papyrus mit Darstellung des Mundöffnungsrituals
Papyrus des Hunnefer aus der 19. Dynastie mit der Darstellung eines Mundöffnungsrituals

Mut:
Altägyptische Gottheit Mut - ©Jeff DahlMut galt wie Isis und Hathor als symbolische Mutter des Pharao und wurde vor allem in Theben zusammen mit ihrem göttlichen Gemahl Amun und ihrem Sohn Chonsu verehrt. Sie trug auf Abbildungen oft bunte Gewänder, die Krone Ober- und Unterägyptens sowie eine Geierhaube, manchmal wurde sie aber auch als Katze oder Löwin oder mit geflügelten schützenden Armen dargestellt.

Nechbet:
Die Himmelsgöttin war die Ortsgöttin von Elkab, die oberste Göttin Oberägyptens und zusammen mit Wadjet, der Landesgöttin von Unterägypten, die Schutzgöttin des Pharao. Sie wurde meist als Geier mit der Krone Oberägyptens oder als Frauengestalt mit Geierhaube oder Geierkopf abgebildet.

Altägyptische Gottheit Nechbet
Nechbet-Darstellung im Hatschepsut-Tempel, © Leben in Luxor

Nefertem:
Altägyptische Gottheit Nefertem - ©Jeff DahlDer Schutzgott der Salben, Salböle und Düfte war der jugendliche Gott der Lotusblüte. Meist wurde er als Mensch mit einer blauen Lotusblüte auf dem Kopf dargestellt, manchmal auf einer Lotusblüte sitzend, manchmal mit den Attributen eines Löwen.

Neith:
Altägyptische Gottheit Neith - ©Jeff Dahl Die Kriegs- und Schutzgöttin Neith ("Die Schreckliche") galt als die Mutter des Krokodilgottes Sobek und als Erfinderin der Webkunst. Später wurde sie in die Unterwelt verdrängt, wo sie zusammen mit Isis, Nephthys und Selket eine der vier Schutzgöttinnen der Toten war. Sie wird häufig in menschlicher Gestalt mit der unterägyptischen Krone oder einem Schild mit zwei Pfeilen dargestellt.

Nephthys:
Altägyptische Gottheit Nephthys - ©Jeff DahlDie Geburts- und Totengöttin war eine der neun Schöpfergottheiten und wurde in den Pyramidentexten als die "Göttin des Südens" beschrieben. Sie wurde als stehende Frau mit ihrer Namens-Hieroglyphe für "Herrin des Hauses" dargestellt. Auf Särgen erschien als menschliche Gestalt mit ausgebreiteten Flügeln. Sie war die Gemahlin des Seth, bekam aber leider keine Kinder von ihm. Dem Osiris-Mythos zufolge wünschte sie sich daher ein Kind von Osiris. Sie verwandelte sich zu diesem Zweck in dessen heißgeliebte Gemahlin Isis und zeugte mit dem Ahnungslosen Anubis. In der griechischen Mythologie wurde sie mit Aphrodite gleichgesetzt.

Neunheit von Heliopolis (Göttliche Enneade):
Während die Achtheit von Hermopolis die chaotische Welt vor ihrer Entstehung erklärt, bezeichnet die Neunheit die neun Schöpfergottheiten des alten Ägypten, also die Entstehung der Welt. Am Anfang war Atum, das Licht, das Ur-Nichts. Aus ihm gingen Schu (Leben, Luft) und Tefnut (Feuer, Wahrheit) hervor, aus diesen wiederum Geb (Erde) und Nut (Himmel). Geb und Nut gebaren die Götter Osiris, Isis, Nephthys und Seth.

Neunheit von Heliopolis
Die Neunheit von Heliopolis

Nun:
Altägyptische Gottheit Heh - ©Jeff DahlNun ist der "Ursprung der Götter". Seine Darstellung ist rein menschlich, manchmal ohne besondere Attribute, manchmal mit einem Federpaar auf dem Haupt. Wie alle männlichen Mitglieder der Achtheit von Hermopolis kann Nun mit einem Froschkopf dargestellt werden. Seit dem Neuen Reich bildete er mit seiner Gemahlin Naunet ein Götterpaar und repräsentierte das wirbelnde, feurige Urwasser der Duat.

Nut:
Nut war in der ägyptischen Mythologie eine der neun Schöpfergottheiten und damit die Göttin des Himmels und die Mutter der Gestirne. Zusammen mit ihrem Gemahl Geb, dem Gott der Erde, zeugte sie die Gottheiten Osiris, Isis, Seth und Nephthys. Meist wurde sie als nackte Göttin von der Seite dargestellt: Bogenartig wölbte sie sich als Firmament über die Erde und berührte mit ihren ausgestreckten Armen und Beinen, die die Himmelsrichtungen symbolisierten, den Horizont. Ihr Lachen war der Donner, ihre Tränen der Regen. Nach dem damaligen Weltbild verschwand die Sonne abends in ihrem Mund, reiste des Nachts durch ihren Körper und erschien morgens in ihrem Schoß wieder. Dasselbe geschah im umgekehrten Tag-und-Nacht-Rhythmus mit den Sternen, die die Seelen der Verstorbenen beherbergten.

Papyrus mit Darstellung der Göttin Nut
Moderner Papyrus mit einer Darstellung der Himmelsgöttin Nut

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Opet (Ipet):
Opet ("der Harem", "der Lieblingsort") war eine Geburtsgöttin. Sie galt als Mutter des Osiris und "Herrin des magischen Schutzes". Dort, wo ihr Heiligtum im Tempel in Karnak steht, soll sie Osiris als Chonsu wiedergeboren haben.
Meist wurde Opet mit dem Leib eines schwangeren Nilpferdes, einem Nilpferdkopf, Menschenhänden, einem Krokodilsrücken und Löwenpranken, umrankt von Blumen und Pflanzen dargestellt. Im Neuen Reich verschmolz sie mit anderen Geburtsgottheiten zu Taweret.

Osiris:
Altägyptische Gottheit Osiris - ©Jeff DahlOsiris („Sitz des Auges”) war eine der neun Schöpfergottheiten und der Gott des Jenseits, der Wiedergeburt und des Nils. Er wurde hauptsächlich in Abydos verehrt. Zusammen mit Isis und Horus bildete er die Triade von Abydos. Ihm wird das Sternbild des Orion zugeordnet.
Seine Darstellungen unterschieden sich sehr - mal mit grüner, mal mit weißer, mal mit schwarzer Gesichtsfarbe. Seine Attribute waren Krummstab und Dreschflegel, Atef-Krone und Schärpe. Als Richter über die Toten mussten diese sich vor ihm verantworten, bevor sie ins Jenseits eintreten konnten.

Osiris-Mythos:
Nach dem Mythos (von dem es sehr viele verschiedene Versionen gibt) ermordete Seth seinen Bruder Osiris, um auf den Thron zu kommen. Isis suchte die über das ganze Land verteilten Teile des zerstückelten Leichnam ihres Gatten, setzte sie mit Hilfe von Anubis zusammen und hauchte ihnen durch Magie wieder Leben ein. In der Gestalt eines Milan empfing sie anschließend von ihm ihren Sohn Horus, der seinen Vater später rächte, indem er Seth entmannte. Osiris blieb im Jenseits als Herrscher über das Totenreich.

Oxyrhynchos (Oxyrhynchus):
Dabei handelt es sich um einen Spitznasennilhecht (Mormyrus oxyrhynchos), der den alten Ägyptern heilig war und nicht verzehrt werden durfte. Er galt als Beschützer der Verstorbenen und Garant ihrer Wiederbelebung. Die Fische sollen Isis auf der Suche nach den in den Nil geworfenen Körperteilen des zerstückelten Totengottes Osiris geholfen haben und so zu seiner Wiederbelebung beigetragen haben. Nach Plutarch (nicht nach ägyptischen Quellen) handelt es sich um eine der drei Fischarten, die den Phallus von Osiris verschluckten.
Nach dem Oxyrhynchos wurde eine Stadt in Mittelägypten benannt - heute eine der wichtigsten archäologischen Grabungsstätten.

Ägyptisches Museum München - Einer von elf Oxyrynchos-Fischen mit Götterkrone, Bronze, Spätzeit, 6.-4. Jh. v. Chr.
Oxyrynchos-Fisch mit Götterkrone im Ägyptischen Museum München, Bronze, 6.-4. Jh. v. Chr., © Leben in Luxor

Pachet:
Es gibt nur sehr wenige Darstellungen dieser kriegerischen Göttin, die mit Isis und Sachmet gleichgesetzt wurde. Ihr Hauptkultort war der Felsentempel Istabl 'Antar in Beni Hassan, ihr Name bedeutet "Die Kratzende" oder "Die Zerreißende". Meist erscheint sie in Gestalt eines Löwen, aber auch als Frau mit Löwenkopf und Sonnenscheibe auf dem Kopf. Darstellungen von ihr sind im Istabl 'Antar zu finden und im Hibis-Tempel in Charga, dort als sitzender Pavian.

Papyruszepter
s. Wadj-Zepter

Pfortenbuch (Buch der Tore):
Das Pfortenbuch ("Das Buch von den Unterweltlichen, die Osiris beistehen") ist das zweitälteste Unterweltsbuch des Neuen Reichs und schmückte häufig die Wände der königlichen Grabräume. Es ist eine geographische Beschreibung des Jenseits und in drei Rubriken und 12 Nachtstunden (Räume) eingeteilt, durch die der Sonnengott in seiner Sonnenbarke fahren muss. Seinen Namen erhielt es dadurch, dass sich am Ende in jedem "Raum" bzw. in jeder "Stunde" eine von gefährlichen feuerspeienden Schlangen bewachte Pforte befindet, die es zu durchschreiten gilt.

Luxor Westbank, KV14, Grab von Tausret/Sethnacht - Grabkammer J1: Linke Wand am Eingang, Detail, © Leben in Luxor
Neunte Stunde des Pfortenbuchs: Dekoration im Grab des Pharaos Sethnacht, © Leben in Luxor

Pharao:
Ursprünglich bezeichnete der Begriff ("Großes Haus") den königlichen Palast. Erst im Neuen Reich wurde auch der Herrscher selbst so genannt. Der Pharao war als Sohn der Götter ihr Stellvertreter und Bevollmächtigter auf Erden. Neben seinem Geburtsnamen hatte er auch einen Thronnamen und einen Horusnamen. Diese wurden im Schenu-Ring, der Königskartusche, mit Hieroglyphen verewigt und zur Unterscheidung verschieden eingeleitet:

Kartusche für den Geburtsnamen des Pharao        Kartusche für den Thronnamen des Pharao        Kartusche für den Horusnamen des Pharao
           Geburtsname                     Thronname                      Horusname

Psychostasie:
Dieser Begriff ist ein anderer Ausdruck für die Wägung des Herzens. Laut Ägyptischem Totenbuch wurde das Herz eines Verstorbenen beim Totengericht gegen die Feder der Ma'at aufgewogen, wobei man davon ausging, dass das Herz der Sitz der Seele war.. War das Herz zu schwer, wurde es an die Jenseitsgöttin Ammit verfüttert. Hatte es dasselbe Gewicht wie die Feder, durfte der Verstorbene ins lichte Jenseits übertreten.

Ptah:
Altägyptische Gottheit Ptah - ©Jeff DahlDer Schöpfergott brachte es nie zum obersten Reichsgott und stand deshalb meist in zweiter Reihe hinter den bedeutenden Göttern Re, Osiris und Amun. Meist wird er als Mumie in eng sitzendem Gewand, mit kahlgeschorenem Haupt, einer gelben Gesichtsfarbe und enganliegender blauer Haube dargestellt. In seinen Händen hält er einen Stab, der eine Kombination aus dem Anch-Zeichen („Leben“), dem Was-Zepter („Macht“) und dem Djed-Pfeiler („Dauer“, „Beständigkeit“) ist. Als Erdgott formte er auf einer Töpferscheibe Menschen aus Ton.
Im Alten Reich verschmolz Ptah mit dem falkengestaltigen Totengott Sokar, einer Gottheit aus Memphis, zu Ptah-Sokar. Im Mittleren Reich kam es zusätzlich zur Verschmelzung mit Osiris zu Ptah-Sokar-Osiris, die für Schöpfung, Tod und Auferstehung stand. Zur Zeit Ramses II., entstand eine weitere Verschmelzung mit dem Schöpfergott Tatenen zu Ptah-Tatenen.

Pyramidentexte:
Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Texten, die an den Wänden von Pyramiden aus der 5., 6. und 8. Dynastie gefunden wurden. Sie wurden geschrieben, um den Verstorbenen im Jenseits zu schützen und zu nähren.

Re (Ra):
Re war der altägyptische Sonnengott. Sein Name bedeutete "Sonne". In der 6. Dynastie stieg Re in Heliopolis zur neuen Hauptgottheit auf und löste Atum ab, der bis dahin die Neunheit von Heliopolis anführte. Später wurde er mit Amun, Altägyptische Gottheit Re-Harachte - ©Jeff Dahldem wichtigsten Gott Thebens, zum Hauptgott Ägyptens, Amun-Re, verschmolzen. Sein Kultgegenstand war der Obelisk. Seine Darstellungsformen variierten stark. Unter anderem wurde er als geflügelte, von der Uräusschlange umwundene Sonnenscheibe dargestellt.

Re-Harachte:
Der Gott entstand in der 5. Dynastie aus der Verschmelzung von Re und Harachte und wurde meist als falkenköpfiger Mann mit roter Hautfarbe dargestellt, dessen Kopf eine Sonnenscheibe mit Uräusschlange trug.

Rechit:
Hieroglyphe RechitDie Hieroglyphe Rechit stellt einen Kiebitz dar und bezeichnete zunächst ein unterägyptisches Volk, das im Nildelta ansässig war, ab dem Mittleren Reich auch eine Gottheit. Das Rechit-Symbol meinte manchmal das gesamte altägyptische Volk, das als Untertan dem Pharao diente, manchmal nur die unterworfenen Bewohner Unterägyptens. Die Rechit-Gottheit hatte eine kultbegleitende und eine Götter und Pharaonen anbetende Funktion. Die ältesten erhaltenen Darstellungen befinden sich im Totentempel der Hatschepsut.

Renenutet:
Altägyptische Gottheit: RenenutetZum einen war Renenutef eine Ammengöttin. Als solche verlieh sie einem Kind bei seiner Geburt sein Ka, bestimmte zusammen mit Mesechenet und Schai über sein Schicksal und sorgte für seine Ernährung. Zum anderen fungierte sie als Erntegöttin („Herrin des Fruchtlandes“, „Herrin der Scheunen“). Nach dem Einbringen der Ernte wurde ihr geopfert. Sie galt als Beschützerin des Pharaos und berichtete beim Totengericht über das Leben der Toten. Renenutet wurde als Schlange, in Menschengestalt mit Uräusschlange an der Stirn und als Frau mit einem Schlangenkopf dargestellt.

Repit:
Die löwenköpfige Göttin hatte ihren Hauptkultort im oberägyptischen Athribis. Sie war die Gefährtin von Min und eine der Töchter des Sonnengottes. Bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. wurde sie erwähnt und (wie Min) mit dem sagenumwobenen Punt in Verbindung gebracht.

Sa-Schleife:
Hieroglyphe SaDie Hieroglyphe Sa stand für Schutz und war ein Attribut der Gottheiten Bes und Taweret.

Sachmet (Sechmet):
Altägyptische Gottheit Sachmet - ©Jeff DahlDie löwenköpfige Göttin ("Die Mächtige") personifizierte die dunkle Seite ihrer Schwester, der Katzen- und Fruchtbarkeitsgöttin Bastet. Sie war die Göttin des Krieges, der Krankheit, aber auch der Heilung und wurde oft mit einer Sonnenscheibe und der Uräusschlange auf dem Kopf dargestellt.

Sah:
Sah war die altägyptische Bezeichnung eines Sternbildes, das aus Teilen der astronomischen Sternbilder Orion und Stier bestand. Sah war der Gemahl von Sopdet und Vater des Sopdu.

Sargtexte:
So werden die Inschriften auf Sarginnenseiten genannt. Die 1.185 Sprüche der Sargtexte sind die wichtigsten religiösen Texte des Mittleren Reichs und stellen das Bindeglied zwischen den Pyramidentexten des Alten Reichs und dem Ägyptischen Totenbuch des Neuen Reichs dar. Sie enthielten Textpassagen aus den Pyramidentexten - im Unterschied zu diesen waren sie aber nicht den Pharaonen vorbehalten - und neue Texte, welche die Bedürfnisse der normalen Bevölkerung berücksichtigten.

Satet (Satis):
Altägyptische Gottheit Sahet - ©Jeff DahlSatet, die Gemahlin von Chnum, wurde auf den Nilinseln Elephantine und Suheyl bei Assuan als Herrin der Inseln verehrt. Mit ihm und ihrer gemeinsamen Tochter Anuket bildete sie dort eine Göttertriade. Sie bewachte die Südgrenze Ägyptens und galt als Spenderin des "kühlen Wassers, das aus Elephantine kommt“, welches sie den Toten zur Reinigung darbot. Sie wurde als Frau dargestellt, meist mit der Krone Oberägyptens und zwei Antilopenhörnern, aber auch mit unterägyptischer Krone oder Geierhaube.

Schai:
Der Schicksalsgott Schai wird wie seine Kollegin Renenutet als Schlange dargestellt. Zusammen mit ihr und Mesechenet bestimmte er bei der Geburt eines Menschen über dessen Schicksal.

Schenu (Schen):
Hieroglyphe Schenu kreisförmig Hieroglyphe Schenu elliptischMit der Hieroglyphe Schenu („Kreis“) bezeichneten die alten Ägypter einen kreisförmigen oder elliptischen Ring mit flacher Basis, der den Thronnamen bzw. den Geburtsnamen eines Pharao umschloss (Schen-Ring). Heute werden diese Darstellungen Königs- oder Hieroglyphen-Kartuschen genannt. Ein Schen-Ring ohne Inhalt galt als Symbol der Ewigkeit.

Schu:
Altägyptische Gottheit Schu - ©Jeff DahlDer Gott war einer der neun Schöpfergottheiten und damit der Herrscher der Luft, Brudergemahl der Tefnut und Vater von Nut (Göttin des Himmels) und Geb (Gott der Erde). Er wurde meist als Löwe oder als Mensch mit einer Straußenfeder dargestellt.
Das altägyptische Weltbild betrachtete die Welt als von allen Seiten mit Wasser umgeben. Schus Aufgabe bestand darin, über der Erde einen Raum aufzuspannen, der Leben ermöglichte. In alten Abbildungen wurde er gezeigt, wie er mit Händen und Füßen von oben auf Geb gestützt, mit seinem Rücken den Himmelsozean nach oben drückte.

Papyrus mit dem Gott Schu in der Mitte
Greenfield Papyrus mit dem Gott Schu in der Mitte, über ihm Nut, unter ihm Geb

Sechet-Iaru:
Die jenseitige Welt war in zwei Bereiche aufgeteilt: in das dunkle Totenreich (Duat), wo der Tote eine Reihe von Gefahren überstehen und sich dem Totengericht stellen musste und in den lichten Teil Sechet-Iaru (Earu), in den er nach bestandener Prüfung übertreten durfte. In Sechet-Iaru erhielt er ein Stück Landwirtschaft zum Bewirtschaften. (Sechet bedeutet "Feld", "Gefilde" und Iaru "Binse", "Sumpfgras".) Um sich selbst von der Arbeit zu befreien, hatte der Verstorbene mindestens einen Ushebti mit ins Grab genommen, der diese für ihn erledigen sollte.

Seele:
Die alten Ägypter kannten drei Aspekte der Seele: Ka, Ba und Ach. Die Seele war nach ihrem Glauben noch über den Tod hinaus an den toten Körper und dessen Grab gebunden, was die große Bedeutung der Mumifizierung nachvollziehbar macht.

Selket (Selqet, Serqet, Serket, Selkis, Selqis):
Altägyptische Gottheit Selket - ©Jeff DahlDie Göttin trug einen Skorpion auf dem Kopf und war die Schutzgöttin der Heilkundigen, da sie Bisse und Stiche giftiger Tiere, speziell von Skorpionen, vereitelte und heilte. Wie Seth bekämpfte sie die Schlange Apophis, die tagtäglich versuchte, die Sonne am Aufgehen zu hindern. Zusammen mit Isis, Neith und Nephthys war sie eine Schutzgöttin der vier Horussöhne.

Sema-taui:
Altägyptisches Sema-taui, ©Jeff DahlDas Sema-taui ist das Emblem des vereinigten Ober- und Unterägypten, dargestellt durch den Lotus für Oberägypten und den Papyrus für Unterägypten. Die beiden Pflanzen werden entweder von Horus und Seth oder von zwei Hapi-Göttern Hieroglyphe F36gehalten und an der Hieroglyphe F36 (sm3: vereinigen) zusammengebunden als Symbol der Vereinigung. Das Sema-taui ist in der 19. Dynastie oft an den Seiten königlicher Sitzstatuen angebracht.

Sem-Priester:
Sem-PriesterEin Priester war im Alten Ägypten der Diener einer Gottheit. Er schützte ihren Tempel vor Unreinheit und verrichtete Opferrituale. Ein Sem-Priester trat im Leopardenfell beim Mundöffnungsritual als weltlicher Stellvertreter des Sohnes des verstorbenen Pharaos auf und vermittelte zwischen ihm und den Göttern. Er führte auch den Titel eines Iunmutef-Priesters, welcher auf der göttlichen Ebene Osiris' treusorgenden Sohn Horus verkörperte. Dann trug er zusätzlich eine Jugendlocke.

Serapis:
Altägyptische Gottheit Serapis, aus: William C. Morey - Outlines of Greek History, 1903Der Serapiskult wurde auf eine Vision von Ptolemaios I. hin geschaffen - zunächst nur für die Ägypten lebenden Griechen.
Der Name Serapis ist zusammengesetzt aus Osiris und Apis. Der Legende nach lebte die Seele des Osiris im Apis-Stier weiter, nachdem Seth Osiris' Körper zerstückelt hatte. Dargestellt wurde Serapis als "Zeus" (bärtiger Mann mit schulterlangen Haaren), als Mann mit einem Stierkopf oder als Stier. Oft trug er einen lilienförmigen griechischen Erntekorb ("Kalathos") auf dem Kopf oder einen Äskulapstab in der Hand. Zunächst war er ein Fruchtbarkeitsgott, ein Heilgott und der Gott der Nilschwemme, doch er wandelte sich unter den Ptolemäern zu einem universellen Schutzgott und wurde auch im Mittelmeerraum verehrt.

Seschat:
Altägyptische Gottheit Seschat - ©Jeff DahlIhr Name bedeutet Schreiberin. Sie hatte buchhalterische Aufgaben und verzeichnete Kriegsbeute ebenso wie Herrschaftsjahre und Jubiläen eines Pharaos. Sie war seine Schutzherrin und die von Tempelbibliotheken und Baumeistern. Bei der Errichtung heiliger Bauwerke legte sie den Grundriss fest und überwachte die Zeremonie des Schnurspannens. Seschat wurde als Frau mit dem Leopardenfell eines Sem-Priesters dargestellt. In ihrem Stirnband steckte ein siebenstrahliger Stern.

Seth:
Altägyptische Gottheit Seth - ©Jeff DahlDer Wüstengott gehörte zu den neun Schöpfergottheiten und wurde mit Stürmen und Unwettern, Chaos und Verderben assoziiert. Seth wurde meist mit menschlichem Körper und dem Kopf des "Seth-Tieres" dargestellt.
Nach dem Osiris-Mythos ermordete Seth seinen Bruder Osiris. Andererseits war er aber auch Schutzgott der Oasen und Gefährte des Horus. Seth, Sohn von Nut und Geb beschützte die Sonne (Re) vor Apophis, der Schlange. Diese trachtete danach, die von ihr gehasste Sonne zu vernichten, doch Seth tötete sie und rettete damit auch den Tag. Apophis wurde aber immer wieder lebendig, sodass Seth sie in jeder Nacht aufs Neue töten musste, damit die Sonne am nächsten Tag wieder aufgehen konnte.

Seth-Tier:
Sethtier, Hieroglyphe für SethDas Seth-Tier, ein Wüstentier mit langer, gebogener Schnauze, aufrecht stehenden, oben eckig beschnittenen Ohren und einem an der Spitze dreigespaltenen Schwanz, lässt sich im Unterschied zu anderen Tierdarstellungen der alten Ägypter nicht eindeutig zoologisch zuordnen. Als Vorlage werden von Ägyptologen die verschiedensten Tiere angefangen bei Sethtier, Hieroglyphe für SethErdferkel und Pinselohrschwein über Kamel, Antilope, Okapi, Giraffe und Esel bis hin zu Windhund und Elefantenspitzmaus vermutet, wovon der Esel favorisiert wird. Die Seth-Hieroglyphe symbolisiert den Gott Seth, Unordnung und Chaos.

Sistrum:
SistrumEin Sistrum ist eine altägyptische metallene Handklapper, die zu Ehren der Göttin Hathor verwendet und mit ihrem Bildnis verziert wurde. Das Kultinstrument wurde in den Hathor- oder Sistrum-Säulen nachgebildet.

Skarabäus:
SkarabäusDer Käfer ("Heiliger Pillendreher") galt als Symbol von Schöpferkraft. Man sah in ihm eine Verkörperung von Re und dessen Erscheinungsformen Atum und Chepri: zum einen durch seine goldschimmernde Farbe, zum anderen weil er Dungkugeln vor sich her rollte - so wie Re in der Sonnenbarke am Himmel entlang zog. Die Ägypter glaubten, dass er die ersehnte Nilüberschwemmung vorhersagen konnte, da er sich kurz vorher vom Nil weg in ihre Häuser zurückzog. Als Herzskarabäus wurde er Mumien neben das Herz gelegt.

Altägyptische Gottheit Sobek - ©Jeff DahlSobek:
Der Krokodilgott war der Herrscher über das Wasser und wurde als Fruchtbarkeitsgott verehrt. Auf Abbildungen hielt er in der linken Hand das Was-Zepter, in der rechten Hand ein Anch und trug einen Kopfschmuck mit Sonnenscheibe. In Kom Ombo steht ein ihm geweihter Tempel.

Sokar:
Sokar ist einer der ältesten Totengötter des alten Ägypten. Er wurde mit menschlichem Körper und Falkenkopf dargestellt und wirkte beim Mundöffnungsritual mit. Aufgrund ähnlicher Rollen gab es Verschmelzungen mit den Schöpfergottheiten Ptah (zu Ptah-Sokar) und Osiris zu (Ptah-Sokar-Osiris). Als dieser wurde er als falkenköpfige Mumie abgebildet.

Sonnenbarke:
Nach dem Glauben der Ägypter fuhr der Sonnengott Re tagsüber mit einer Sonnenbarke über den Himmelsbogen und durchquerte nachts das Wasser der Unterwelt. Auch ein verstorbener Pharao durfte den nächtlichen Sternenhimmel in einem Boot befahren, bevor er selbst zum Stern wurde. Daher gehörten in ihre Einzelteile zerlegte Sonnenbarken zu seinen Grabbeigaben.

Sonnengott:
Die Sonne wurde wohl seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte vor allem in heißen Ländern als Lebensquelle verehrt. Im Alten Ägypten ordnete man ihr im Lauf der Zeit verschiedene Gottheiten zu: Re im Alten Reich, Aton im Mittleren Reich und unter Echnaton (dargestellt als Sonnenscheibe), Amun-Re im Mittleren und Neuen Reich und den Lichtgott Atum vom Alten bis zum Neuen Reich.

Altägyptische Gottheit Sopdet - ©Jeff DahlSopdet (Sothis):
Die altägyptische Himmels- und Neujahrsgöttin verkörperte den Stern Sirius, den hellsten Stern am Himmel. Sie war die Gemahlin des Sah (Orion) und Mutter von Sopdu. Als Schutzgöttin des verstorbenen Pharao half sie ihm bei seinem Himmelsaufstieg. Sie war eine Göttin der Fruchtbarkeit, der Wiedergeburt und des Ursprungs der Welt und galt als "Mutter der Nilüberschwemmung", die sie alljährlich neu gebar. Meist wurde sie als stehende Frau dargestellt, häufig in einem Boot, manchmal mit einem Stern auf dem Kopf.

Altägyptische Gottheit SopduSopdu (Sepdu, Sopedu):
Sopdu, der Sohn von Sopdet (Sirius) und Sah (Orion), war ein altägyptischer Himmelsgott und Gott der östlichen Wüste. Er galt als "Herr der Fremdländer" und als Bezwinger von Apophis. Er wurde unter anderem in Edfu verehrt.

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Talfest:
Das "Schöne Fest vom Wüstental" wurde erstmals unter Mentuhotep II. am Ende der jährlichen Nilschwemme begangen, im Lauf der Geschichte änderten sich aber sowohl Anlass als auch Zeitpunkt. Im Neuen Reich wurde es als "Erneuerungsfest”, für den Pharao ausgerichtet, um seine Funktion als Stellvertreter von Amun-Re zu bestätigen.
Zu Beginn des Festes transportierten Priester in einer Prozession die in einem geschlossenen Holzschrein auf der Heiligen Barke befindliche Statue des Amun vom Karnak-Tempel zum Nil, setzten über und brachten sie in den Totentempel des amtierenden Pharaos, nachdem sie in den Totentempeln der verstorbenen Pharaonen Station gemacht und Festopfer dargebracht hatten.

Tatenen (Ta-tenen):
Altägyptische Gottheit Tatenen - ©Jeff DahlTatenen war zunächst ein Erdgott, der sich weiterentwickelte zum Ur- und Schöpfergott und später auch zum Gott des Urgewässers. Tatenen wird im Amduat als Feuer speiender Schlangenstab dargestellt. In der Verbindung Ptah-Tatenen hat er einen gegliederten menschlichen Körper und trägt Widdergehörn, sowie eine von zwei Federn umrahmte Sonnenscheibe auf dem Kopf.

Taweret (Tauret, Thoeris):
Altägyptische Gottheit Taweret - ©Jeff DahlDie Göttin wurde als aufrechtstehendes trächtiges Nilpferd mit löwenähnlichem Kopf, Löwenarmen und Löwenbeinen, einem Krokodilschwanz sowie menschlichen Brüsten dargestellt, das in den Vordertatzen Sa-Schleifen trägt. Sie wurde in Deir el-Medina und Abu Simbel als Schutzgöttin der Schwangeren verehrt und war die Gefährtin von Bes.

Tefnut:
Altägyptische Gottheit TefnutDie Göttin gehörte zu den neun Schöpfergottheiten und symbolisierte das Feuer. Zusammen mit ihrem Bruder, dem Luftgott Schu, war sie die erste, die aus dem Körper der Schöpfergottheit Atum hervorgegangen ist, damit entstand die Zweigeschlechtlichkeit. Tefnut wird als nubische Katze beschrieben, die sich in eine wilde Löwin verwandelte, wenn sie zornig wurde. Meist wurde sie als löwenköpfige Göttin dargestellt, die eine von zwei Schlangen umringte Sonnenscheibe auf dem Kopf trug.

Thebanische Triade:
Eine Triade ist eine Götterfamilie meist bestehend aus Vater, Mutter und Kind. In Theben wurde die Triade bestehend aus dem Gott Amun, seiner Gemahlin Mut und ihrem gemeinsamen Sohn Chonsu verehrt.

Altägyptische Gottheit Thot - ©Jeff DahlThot (Thoth):
Der ibisköpfige oder paviangestaltige weise Gott des Mondes, der Magie, der Wissenschaft, der Schreibkunst, der Weisheit und des Kalenders galt in den Pyramidentexten als „Gott des Westens“. Er erfand die Hieroglyphen, war Schutzherr der Bibliotheken und Protokollant beim Totengericht.

Tit-Amulett
s. Isis-Knoten

Tjenenet:
Die Geburts- und Muttergöttin gehörte zur thebanischen Götterneunheit und war die Gemahlin des Montu. Die beiden stellen die entgegengesetzten Pole Uterus-Hieroglyphe, Gardiner F45eines zyklischen Geschehens dar, insbesondere des Sonnen- und Mondaufganges. Tjenenet wurde in Medamud, Armant und Tud, später auch in Edfu, Esna, Karnak und Dendera verehrt. Ab dem Neuen Reich wird sie mit der Uterus-Hieroglyphe im Stirnband dargestellt.

Totenbuch
s. Ägyptisches Totenbuch

Totengericht:
Nach dem Tod vereinigte sich nach den Vorstellungen der Ägypter die Ba-Seele im Jenseits mit dem Leichnam des Verstorbenen. Die Vorstellung vom Jenseits war beeinflusst von der Welt, wie die Ägypter sie sahen: ein Fluss mit sandigem Ufer (eine Anspielung auf den Nil), der durch eine von Bergen umgebene Ebene floss. Für die neu angekommene Seele gab es dort Furcht einflößende Hindernisse wie etwa gefährliche Seen, Inseln und Wüsten, einen Feuersee und einen Hügel, auf dem ein Kopf erschien, wenn sich die Seele ihm näherte. Außerdem gab es Dämonen, die versuchten, die Seele mit Stöcken, Speeren, Vogelfallen und Netzen zu fangen. Sie konnte sich nur retten, wenn sie die geheimen Namen der Dämonen kannte, die im Totenbuch nachzulesen waren. Auch Sargtexte konnten Karten der Unterwelt und Zaubersprüche enthalten, um den Toten im Totenreich bei der Bewältigung der Gefahren zu helfen.

Payrus des Ani, Wiegen des Herzens beim Totengericht
Papyrus des Ani, Wiegen des Herzens des Verstorbenen beim Totengericht

Triade:
Eine Triade ist eine Dreiheit von Göttern, in der Regel bestehend aus Vater, Mutter und Kind unabhängig von ihrer tatsächlichen Verwandtschaft. In verschiedenen Regionen wurden verschiedene Triaden verehrt:

Tutu (Tithoes):
Tutu ist eine sehr alte sumerische Gottheit, die bereits im 4. Jahrtausend v. Chr. von den Sumerern verehrt wurde und in Ägypten vor allem in der Ptolemäischen und Römischen Zeit Anklang fand. Der Gott hatte die Gestalt einer königlichen Sphinx mit Menschenkopf, Löwenkörper, Schlangenschwanz und Flügeln, die als "Herr über die Dämonen" oft durch 7 aus ihrem Körper ragende Tierköpfe, Messer oder Äxte ergänzt wurde. Tutu galt als Sohn von Neith, wurde aber auch mit Sachmet assoziiert. Er trat zusammen mit Bes auf und war wie dieser ein Schutzgott vor Dämonen, der direkt um Hilfe gebeten werden konnte.

Ägyptisches Museum München - Relief der Götter Tutu und Bes, Kalkstein; Ptolemäische Zeit, 3.-.2. Jh. v. Chr.
Relief der Götter Tutu und Bes im Ägyptischen Museum München, Kalkstein; 3.-2. Jh. v. Chr., © Leben in Luxor

Udjat-Auge
s. Horus-Auge

Unterweltsbücher (Jenseitsbücher, Begräbnisbücher):
Diese Bücher sind keine Bücher wie wir sie kennen, sondern Abschriften und Inschriften auf Papyri, Grabwänden oder Särgen, die dazu dienen, den Übergang ins Jenseits und den Aufenthalt dort zu ordnen und zu erleichtern. Die ältesten belegten königlichen Unterweltsbücher stammen aus dem Neuen Reich: das Amduat, das Pfortenbuch, das Totenbuch, das Höhlenbuch und das Buch von der Erde.

Altägyptische Gottheit UpuautUpuaut (Wepwawet, Up-wawet, Ophois):
Upuaut bedeutet "Öffner der Wege". Der Wolfsgott Upuaut, dessen Attribute Keule und Bogen sind, wurde als Kriegs- und Totengott verehrt. Er erschließt den Verstorbenen die Wege ins Jenseits und ist oft am Bug eines Sonnenbootes stehend abgebildet.
Seine Darstellung als Wolf oder Mensch mit Wolfskopf hat er mit Anubis gemeinsam - er wird oft mit ihm verwechselt. Jedoch hat Upuaut ein bläuliches bis grau-weißes Fell, Anubis aber ein schwarzes. Außerdem wird Upuaut selten liegend dargestellt.

Uräusschlange (Ägyptische Kobra):
Hieroglyphe UräusschlangeSie galt als Wegbereiter der Sonne, indem sie diese am Tag an den Himmel hob, weiterbewegte und in der Nacht sinken ließ, um sie am nächsten Morgen erneut emporsteigen zu lassen. In der Form einer sich aufrichtenden, aufblähenden und Gift sprühenden Kobra war sie für die Pharaonen auf der Stirn ein mächtiges Schutzsymbol.
Nach einem Mythos hatte der Sonnengott Re einst eines seiner Augen mit einem Auftrag ausgesandt. Als dieses nach Erledigung zurückkehrte, fand es seinen Platz durch ein nachgewachsenes Auge besetzt. Re ersann die versöhnliche Lösung, das nun freie Auge als Uräus an seine Stirn zu erheben.

Wab-Priester:
Hieroglyphe des Wab-Priesters und Ideogramm für „(kultisch) rein sein“Das oberste Gebot eines Wab-Priesters war Reinheit - seine persönliche und die des Tempels. Er unterlag daher strengen Regeln: Er musste keusch sein, sich täglich von Kopf bis Fuß rasieren, 4x in 24 Stunden baden sowie kein Schweinefleisch, keine Bohnen und keinen Fisch essen. Seine Kleidung durfte nicht aus Tierhaut oder -fellen bestehen. Er hatte die Aufgabe, Opfergaben, Musikinstrumente und heilige Kultobjekte zum Schrein oder Altar zu bringen und zu reinigen. Wab-Priester trugen auch die Kultbarken zu den Totentempeln und beaufsichtigten dort die Maler und Zeichner.

Wadj-Zepter:
Hieroglyphe des Wadj-ZepterWadj ist das altägyptische Wort für Papyrus, die Hieroglyphe stellt einen Papyrus-Stängel dar. Das Wadj-Zepter oder Papyrus-Zepter war ein Symbol für Unterägypten und eine Insignie der Göttinnen Sachmet, Mut, Isis, Nephthys und Hathor. Als Amulett wurde das Wadj Toten mitgegeben, um für ihre ewige Jugend zu sorgen.

Wadjet (Buto):
Altägyptische Gottheit WadjetSie war die altägyptische Schlangengöttin des Nildeltas, die oberste Göttin Unterägyptens und zusammen mit Nechbet, der Landesgöttin von Oberägypten, die Schutzgöttin des Pharao. Sie wurde meist als aufgerichtete Kobra oder als Frauengestalt mit der Krone Unterägyptens abgebildet und außerdem mit der feuerspeienden Uräusschlange gleichgesetzt.

Wägung des Herzens
s. Psychostasie

Was-Zepter:
Hieroglyphe Was Das Was ist eine Hieroglyphe und war Symbol für Heil, Glück, Macht und Herrscherwürde. Es besteht aus einem geraden Stab, der oben in einem stilisierten Tierkopf Hieroglyphe Was mit Feder endet und unten gegabelt ist. Mit Feder und Band geschmückt, wurde es zum Emblem des thebanischen Gaus Waset (heutiges Luxor).

Wosret (Useret):
Wosret, "die Mächtige / die Starke" galt im Mittleren Reich in Theben als Beschützerin des jugendlichen Horus und als Schutzgöttin der Jugend.

Zeittafel
s. hier

 

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