• von Luxor/Esna nach Assuan |
• unweit vom Nil / Banana Island |
Villa Maschrabiya zu verkaufen • Ruhige Lage in Gorf, Westbank |
• ab Assuan oder Abu Simbel |
Leben in Luxor - Lexikon des pharaonischen Luxor/Theben und Umgebung von A - Z
von Claudia Ali, letztes Update 05.05.24
Am Westufer des Nils liegt die sechs Quadratkilometer große thebanische Nekropole gegenüber der modernen Stadt Luxor. In tausenden Gräbern wurden hier die ägyptischen Pharaonen des Neuen Reiches, die Adligen, Beamten und Priester bestattet, nur ein Bruchteil von ihnen wurde bereits entdeckt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche königliche Totentempel und Ruinen von Palästen und Siedlungen.
Die Thebanische Nekropole 1914
In diesem Lexikon hier finden Sie auch Orte, die nicht in Luxor/Theben liegen, aber einen Bezug zur Nekropole haben, z.B. durch die Bautätigkeit eines Pharaos. Für Ihre komfortable Suche haben wir unsere Lexikonseiten mit zahlreichen internen Querverweisen (rot) versehen.
Die wichtigsten archäologischen Stätten in Theben, © Theban Mapping Project
Abu Simbel (Abū Simbal - أبوسمبل)
s. Tempel von Abu Simbel
Abydos (Abīdūs - أبيدوس)
s. Totentempel Ramses II. in Abydos
s. Totentempel Sethos I. in Abydos
Alabaster
Normalerweise bezeichnet der Begriff Alabaster eine Varietät des Minerals Gips. Bei dem ägyptischen Alabaster handelt es sich jedoch um eine Varietät des Minerals Calcit (Onyxmarmor), die wasserunlöslich ist und härter als Gips-Alabaster. Im Open-Air-Museum des Karnak-Tempels stehen ganze Kapellen aus diesem Material.
Amarna-Stil:
Eine naturalistische und sehr realistische Kunstrichtung, die in der 18. Dynastie unter Pharao Echnaton zu ihrer Blüte fand und auf die damals üblichen Idealisierungen verzichtete.
Amarnazeit:
Die Amarnazeit umfasst die Regierungszeiten von Echnaton, Semenchkare, Tutanchamun und Eje II. vom 14. bis 13. Jh. v. Chr. Echnaton hatte in seiner Regierungszeit damit begonnen, dem Sonnengott Aton als einzigem Gott zu dienen. Die Verehrung aller anderen Götter Ägyptens wurde verboten, deren Bildnisse wurden zerstört. Erst Haremhab, Pharao nach Eje, kehrte wieder zu den alten Göttern zurück.
Amenhotep III. (1390 – 1353 v. Chr.):
Pharao Amenhotep III. (Amenophis III.) war der Vater des „Ketzerkönigs“ Echnaton und regierte in der 18. Dynastie. Schon im Alter von 12 Jahren begann seine 37 Jahre währende Regentschaft, die Ägypten beispiellosen Wohlstand bescherte. Seine Große Königliche Gemahlin war Teje.
Sein Totentempel mit den Memnonkolossen, der größte jemals in Ägypten errichtete Tempelkomplex, wurde in Kom el-Hettan errichtet, während sein ebenfalls gigantischer Palast mit dem arabischen Namen Malqata in der Nähe des heutigen Dorfes Habu erbaut wurde.
Amenhotep IV.
s, Echnaton
Architrav:
So wird ein auf Säulen oder Pfeilern ruhender, horizontaler Stützbalken genannt. Er wird häufig als tragendes Bauteil in Tempeln verwendet.
Armant (Armant - أرمنت)
s. Tempel von Armant
Atef-Krone
s. Kronen der Pharaonen
Birket Habu (Birkat Habu - بركة هابو):
Im Osten von Malqata, dem Palast Amenhotep III. südlich von Medinet Habu, war ein großer Zeremoniensee gelegen, der durch ein System von Kanälen mit dem Nil verbunden war. Diese Kanäle endeten in einem großen Hafen, der heute als Birket Habu bekannt ist.
Cachette von Amenhotep II.:
1898 entdeckte Victor Loret das Grab von Amenhotep II. im Tal der Könige (KV35) und dort in der rechten Nebenkammer 20 Mumien, die man in der 21. Dynastie hierher umgebettet hatte, um sie vor Grabräubern zu schützen. Darunter waren die der Pharaonen Thutmosis IV., Amenhotep III., Merenptah, Sethos II., Siptah, Ramses IV., Ramses V., Ramses VI. sowie die von Königin Teje, die am 3. April 2021 in einer Goldenen Parade ins National Museum of Civilization umgezogen wurden.
Cachette von Deir el-Bahari:
Die sogenannte Königscachette diente als Mumiendepot zum Schutz vor Grabräubern und wurde vermutlich in der 22. Dynastie angelegt. 1871 entdeckten die Brüder Abd el-Rassoul die später mit DB320 (auch TT320) bezeichnete fast 62 m lange Anlage, verschwiegen aber ihren Fund und verkauften stattdessen die Fundstücke. Erst 1881 gaben sie unter massiven Druck ihre Entdeckung zu und führten die Behörden am 6. Juli zum Grab, das noch 40 Särge und etwa 6000 weitere Fundstücke enthielt. Darunter waren u.a. ein Holzsarg mit Hatschepsuts mumifizierter Leber oder Milz sowie die Mumien von Ramses II., Sethos I. und Thutmosis III. Lesen Sie mehr ...
Cachette von Karnak:
Der französische Ägyptologe Georges Legrain fand 1903 bei Ausgrabungen im Amun-Tempel von Karnak das Versteck (Cachette), aus dem er im Lauf von 4 Jahren 750 Steinstatuen und 18.000 weitere Objekte aus verschiedenen Zeitaltern ausgrub. Sie gehören mit zu den schönsten Objekten, die jemals in Ägypten gefunden wurden und befinden sich heute im Ägyptischen Museum in Kairo. Lesen Sie mehr ...
Cachette von Luxor:
Am 22. Januar 1989 entdeckten Arbeiter bei Arbeiten im Sonnenhof des Luxor-Tempels ein unterirdisches Versteck (Cachette). In den folgenden Wochen förderten sie 26 zum Teil (über)lebensgroße, sehr gut erhaltene Statuen zu Tage. Die 16 schönsten Skulpturen sind heute im Luxor-Museum ausgestellt. Darunter ist auch eine Statue der Göttin Iunit, die man bis dahin nur aus Hieroglyphen kannte. Lesen Sie hier mehr zur Entdeckungsgeschichte.
Charga (Al-Chārga - الخارجة):
Die Oase liegt in der Westlichen Wüste etwa 180 km von Luxor entfernt und ist seit dem Neuen Reich als Haltepunkt von libyschen und sudanesischen Karawanen durch Inschriften in thebanischen Gräbern und im Luxor-Tempel belegt. Lesen Sie mehr ...
Cheker-Fries:
Ein Cheker-Fries ist ein oberes Abschlussornament dekorierter Wandflächen, das aus einer Reihe von aufrecht stehenden, gebündelten und geknoteten Teppichfransen oder Schilfbündeln besteht. Es ist häufig in der Gestaltung von Gräbern zu finden.
Cheops-Pyramide
s. Große Pyramide von Gizeh
Chepresch
s. Kronen der Pharaonen
Dachla (al-Dāchla - الداخلة):
Die Oase Dachla liegt in der Westlichen Wüste etwa 350 km von Luxor entfernt. Die dort entdeckten Sehenswürdigkeiten stammen aus dem Alten Reich bis in die Frühchristliche und die Römische Zeit. Lesen Sie mehr ...
Deir el-Bahari (al-Dair al-Bahrī - الدير البحري):
Der gesamte Talkessel von Deir el-Bahari ("Nordkloster") auf dem westlichen Nilufer (s. Karte) ist hauptsächlich den Göttern Hathor und Amun-Re geweiht. Die Nekropole ist bekannt durch die drei Totentempel von Hatschepsut, Mentuhotep II. und Thutmosis III. sowie durch die Funde zahlreicher Felsengräber, darunter die spektakuläre Königscachette, in der über 40 Mumien gefunden wurden.
Deir el-Medina (al-Dair al-Madīna - الدير المدينة):
"Kloster der Stadt“ nennt man die Ruinen einer Arbeitersiedlung des antiken Theben (s. Karte). Von etwa 1520 bis 1350 und 1334 bis 1069 v. Chr lebten hier die Arbeiter, die die Gräber im Tal der Könige schufen, zusammen mit ihren Familien. Nördlich der Arbeitersiedlung befindet sich ein kleiner ptolemäischer Hathor-Tempel, der lange von koptischen Mönchen genutzt wurde. Westlich und östlich liegen die Friedhöfe der Arbeiter. Die Gräber stammen aus der 18., 19. und 20. Dynastie. Ihre Wände sind mit prachtvollen Malereien geschmückt, die in der Qualität den Königsgräbern in nichts nachstehen. Die Gräber von Sennedjem (TT1), Paschedu (TT3) und Irinefer (TT290) sind berühmt für ihre farbenprächtigen und gut erhaltenen Wandmalereien.
Lesen Sie mehr zum Arbeiterdorf...
Lesen Sie mehr zum Tempel im Arbeiterdorf...
Lesen Sie mehr zu den Gräbern im Arbeiterdorf...
Deir el-Schelwit (al-Dair al-Šalwīt - الدير الشلويط)
s. Tempel von Deir el-Schelwit
Demotische Schrift:
Die demotische Schrift ist eine aus dem Hieratischen abgeleitete Schrift, die von etwa 650 v. Chr. bis 450 n. Chr. im Alten Ägypten Anwendung fand. Mit der Christianisierung Ägyptens im 3. und 4. Jahrhundert wurde die komplizierte demotische Schrift durch eine wesentlich einfachere Schrift, die koptische Schrift, ersetzt.
Dendera (Dandara - دندرة):
s. Tempel von Dendera
Doppelfederkrone
s. Kronen der Pharaonen
Dra Abu el-Naga (Drāʿ Abū el-Nagā - ذراع أبو النجا):
Die Nekropole liegt westlich der Nekropole von Theben und nördlich der Nekropole von El-Asasif (s. Karte). Sie war die königliche Begräbnisstätte für die Pharaonen der 17. Dynastie sowie für Beamte des Neuen Reiches. Die Gräber TT255, Grab von Roy (königlicher Schreiber), und TT13, Grab von Schuroy (oberster Kohlenfeierträger), können besichtigt werden.
Echnaton (1353 – 1336 v. Chr.):
Echnaton (Achenaton, Amenhotep IV., Amenophis IV.), Sohn von Teje und Amenhotep III., regierte in der 18. Dynastie. Er wurde als Ketzerkönig berühmt, da er es wagte, gegen den Widerstand von Volk und Priesterschaft Aton, die Sonnenscheibe, zum Gott über alle anderen Götter zu erheben. Er baute seinem Gott eine eigene Stadt (Achet-Aton) und revolutionierte die Kunst (Amarna-Stil). Verheiratet war er mit Nofretete, deren Büste große Berühmtheit erlangt hat. Sein Sohn Tutanchamun kehrte nach seinem Tod allmählich wieder zu den alten Göttern zurück. Lesen Sie mehr ...
Edfu (Idfū - إدفو)
s. Tempel von Edfu
El-Asasif (al-ʿAsāsīf - العساسيف):
Die Nekropole liegt östlich von Deir el-Bahari zwischen den Nekropolen von Dra Abu el-Naga und El-Chocha und Scheich Abd el-Qurna (s. Karte) und besteht aus einem nördlichen und einem südlichen Teil. Hier wurden Grabanlagen für Beamte des Mittleren Reiches, des Neuen Reiches und der Spätzeit angelegt. Zu besichtigen ist das zwar unvollendete und stark beschädigte Grab des Haushofvorstehers Cheruef (TT192), das aber mit sehenswerten Reliefs geschmückt ist, zusammen mit dem Grab des Anch-Hor (TT414) und das Grab des Pabasa (TT279) im nördlichen Asasif.
El-Chocha (al-Chūcha - الخوخة):
Die Nekropole liegt auf einer Straße nach Qurna in der Nähe von Deir el-Bahari (s. Karte). Sie besteht aus einem kleinen Hügel und einem Tal, das die Grabfelder von El-Asasif und Scheich Abd el-Qurna voneinander trennt. Hier wurden die ältesten thebanischen Felsgräber gefunden. Zu besichtigen sind die Gräber von Nefersecheru (TT296), Neferronpet (TT178), zwei Schreibern im Dienst von Ramses II. und Djehutimes/Thutmosis (TT295).
Elkab (El-Kāb - الكاب):
In der Nähe von Elkab befand sich die antike Stadt "Necheb". Zu besichtigen sind dort kleinere Tempel und Felsengräber am Rand der Wüste. Bemerkenswert sind auch die alten Felsinschriften, die man auf dem Weg zu den Tempeln in großer Zahl an den Felswänden finden kann.
Lesen Sie mehr ...
El-Qurn (القرن):
Mit 420 Metern ist El-Qurn (= Das Horn) der höchste Gipfel der Thebanischen Berge auf der Westbank. In der ägyptischen Mythologie hieß es, dass die Göttin Meretseger ("die die Stille liebt") über den pyramidenförmigen Berg herrschte und dieser sie verkörperte.
El-Qurna (Kurna, Gurna - القرنة)
s. Scheich Abd el-Qurna
Esna (Isnā - إسنا):
s. Tempel von Esna
Fluch des Pharao:
Die altägyptischen Pharaonen sollen ihre Gräber mit magischen Sprüchen gegen Eindringlinge und Plünderungen geschützt haben. Der Fluch wird vorwiegend mit eigenartig gehäuften Todesfällen in Verbindung gebracht, die sich in den Jahren nach der Öffnung des Grabes von Tutanchamun (KV62) durch Howard Carter ereigneten. Eine mysteriöse Tontafel mit einem Fluch, die angeblich 1922 bei der Öffnung des Grabs gefunden wurde (und dann wieder verschwand!), brachte die Geschichte vom Fluch ins Rollen: "Der Tod wird auf schnellen Schwingen zu demjenigen kommen, der die Ruhe des Pharao stört."
Selbst der Untergang der Titanic 1912 wird dem Fluch zugeschrieben. An Bord soll die Mumie einer Priesterin gewesen sein, die zu Echnatons Zeiten gelebt hat.
Gebel el-Silsila (Gabal al-Silsila - جبل السلساة):
Gebel el-Silsila, "der Kettenberg", ist der
bedeutendste Sandstein-Steinbruch Ägyptens. Zu beiden Seiten des Nils wurde hier, vor allem seit dem Mittleren Reich, Sandstein für die oberägyptischen Tempel abgebaut. Das Ostufer kann nicht besucht werden, am Westufer liegen jedoch verschiedene Sehenswürdigkeiten, die im Rahmen einer Dahabeya-Nilkreuzfahrt besichtigt werden: der Felsentempel des Haremhab, einige Felsstelen und zahlreiche Felskapellen sowie die Steinbrüche selbst.
Gebelein (al-Dschebelīn -الجبلين):
Gebelein ist der moderne Name der altägyptischen Stadt Inerty ("die beiden Felsen"), ca. 30 km südlich von Luxor. Auf dem Osthügel stand schon seit der 11. Dynastie ein Heiligtum der Hathor. In der Nekropole auf dem Westhügel grub man herausragende Funde aus allen ägyptischen Epochen aus. Auf zwei ca. 5300 Jahre alten Mumien fand man die ältesten bekannten Tätowierungen der Menschheitsgeschichte.
Gegenkapelle (Gegentempel):
Sie wurde häufig an die Rückseite von Tempeln angebaut. Hier durfte das einfache Volk, dem der Zutritt zum Innersten eines Tempels strengstens untersagt war, zur verehrten Gottheit, deren Bildnis an der Außenwand angebracht war, beten und um ihre Hilfe bei Problemen bitten. Gegenkapellen befinden sich beispielsweise an den Tempeln in Karnak (für Amun, Mut, Chonsu und Montu), am Hathor-Tempel in Deir el-Medina, am Isis-Tempel von Deir el-Schelwit, am Isis-Tempel in Dendera und am Mandulis-Tempel in Kalabsha.
Geierhaube:
Königsgemahlinnen - wie hier auf dem Bild nebenan Nefertari - trugen häufig eine Geierhaube auf dem Kopf, die ursprünglich den Göttinnen Nechbet, Wadjet und Mut vorbehalten war.
Gottesschatten (auch Gotteszelt, Gottestempel):
Ein Gottesschatten (Seh-netjer) war ursprünglich eine durch einen Baldachin überdachte, tragbare Zelthütte, in dem bei Ernteprozessionen eine Götterstatue (die Erntegöttin Renenutef, Min) - im Schatten - aufgestellt wurde. Später wurden die Zeltkonstruktionen durch massive Stationstempel für die Heilige Barke ersetzt. Beispiel: Die Weiße Kapelle von Senwosret I.
Ein neuer Pharao zog nach Empfang der Königsinsignien in einer Barke sitzend zum Gebäude des Gottesschattens, wo er nach der Verkündung seines Thronnamens gekrönt wurde.
Gräber der Adligen (Noblen) und Kunsthandwerker:
Die zu hunderten gefundenen Gräber mit der Bezeichnung TT für Theban Tomb erstrecken sich über das große Gebiet von Deir el-Medina, Scheich Abd el-Qurna, El-Asasif, El-Chocha und Dra Abu el-Naga am Fuß der Thebanischen Berge zwischen dem Tal der Könige und dem Tal der Königinnen (s. Karte). Einige wenige sind öffentlich zugänglich. Besonders sehenswert sind die Gräber des Wesirs Ramose (TT55, mit wunderschönen filigranen Reliefs) und des Wesirs Rechmire (TT100, mit detaillierten Wandmalereien von Alltagsdarstellungen). Lesen Sie mehr ...
Detail eines Reliefs aus dem Grab von Ramose (TT55)
Große Pyramide von Gizeh:
König Chufu (Cheops), Pharao der 4. Dynastie, baute in Gizeh die Cheops-Pyramide - die größte Pyramide Ägyptens und die höchste der Welt. Das Bauwerk der Superlative war ursprünglich 146,59 m hoch. Auf einer Fläche von fast 53.000 m² wurden etwa 2,5 Millionen Kalksteinblöcke verbaut, von denen jeder durchschnittlich 2,6 Tonnen wiegt (das ergibt ein Gesamtgewicht von 6,3 Millionen Tonnen). Obwohl die Pyramide mehrere Kammern und Schächte enthält, besteht sie zum größten Teil aus massivem Mauerwerk. Sie war von einer über acht Meter hohen Mauer aus Kalkstein umgeben und im Osten mit dem üblichen Totentempel versehen. Ihre Außenflächen waren mit weiß poliertem Tura-Kalkstein verkleidet, was ihr in der Sonne einen atemberaubenden Glanz verliehen haben muss. Leider wurden fast alle dieser Steine seit dem 13. Jh. n. Chr. herausgebrochen und für andere Gebäude in Kairo verwendet. Auch die Spitze, das Pyramidion, fehlt
Um die Große Pyramide ranken sich noch heute viele Geheimnisse und ihr innerer Aufbau ist noch längst nicht abschließend erforscht (s. News vom 27.05.11).
Große Sphinx von Gizeh:
Die 73,5 m lange, 6 m breite und ca. 20 m hohe Statue stellt einen liegenden Löwen mit einem Menschenkopf dar und wurde vermutlich in der 4. Dynastie circa 2700 – 2600 v. Chr. von Cheops oder seinem Sohn Chephren errichtet. Thutmosis IV. errichtete zwischen ihren Pranken die sogenannte Traumstele. In arabischer Zeit bekam die Sphinx den Namen „Abu Hol”, was „Vater des Schreckens” bedeutet. Die Geschichte, dass Napoleons Soldaten bzw. türkische Truppen die Nase abgeschossen haben, ist falsch. Vielmehr wurde sie von einem strenggläubigen Sufi-Scheich abgeschlagen, der daraufhin gelyncht wurde.
Gründungsdepots:
Bei Gründungsdepots handelt es sich um rituelle Gruben oder Höhlen, die in, unter oder in der Nähe von Tempeln und Gräbern angelegt und mit Zeremonialgegenständen wie Amuletten, Skarabäen, Lebensmitteln oder rituellen Miniaturgerätschaften gefüllt waren, um das Bauwerk vor seinem Verfall zu schützen.
Hatschepsut (1479 – 1458 v. Chr.):
Die Pharaonin Hatschepsut („Die erste der vornehmen Frauen") regierte in der 18. Dynastie. Sie war die Tochter von Thutmosis I. und Große Königliche Gemahlin ihres Halbbruders Pharao Thutmosis II. Nach dessen Tod wurde der junge Thutmosis III., Kind einer Nebenfrau, Pharao. Zunächst übernahm Hatschepsut die Regierungsgeschäfte gemeinsam mit ihm, doch das änderte sie allmählich und umsichtig. Sie ließ sich vom Gott Amun als alleinige Herrscherin bestätigen und nun nur noch als (männlicher!) Pharao mit dem Königsbart darstellen. Ihr Thronname war "Maat-ka-re - Gerechtigkeit und Lebenskraft des Re". Ihre Regierungszeit zählt zu den Glanzzeiten der ägyptischen Geschichte.
Etwa 20 Jahre nach Hatschepsuts Tod wurden ihre Kartuschen sowie zahlreiche Reliefs und Statuen mit ihrem Namen zerstört. Forscher sahen lange Zeit Thutmosis III. als Hauptverdächtigen, da seine Stiefmutter ihn um den Thron gebracht hatte. Inzwischen wurden die Zerstörungen auf eine jüngere Zeit datiert.
Hatschepsuts Grab (KV20) befindet sich im Tal der Könige. Ihre Mumie konnte erst 2007 durch eine DNA-Analyse und CT-Untersuchungen zweifelsfrei identifiziert werden.
Haus der Millionen
s. Millionenjahrhaus
Heb-Sed
s. Sed-Fest
Heiliger Ibis:
Der Heilige Ibis wurde im alten Ägypten als Inkarnation des Gottes Thot verehrt. Heute ist er in Ägypten ausgestorben. Lesen Sie mehr ...
Heiliger See:
Ein Heiliger See gehörte zu jeder ägyptischen Tempelanlage - als Wasserlieferant und als kultische Bühne für rituelle Bootsfahrten mit Statuen der verehrten Gottheiten. Er symbolisierte den Ur-Ozean und den Gott Nun.
Hemhem(et)-Krone
s. Kronen der Pharaonen
Hieratische Schrift:
Das Hieratische ist eine Schrift, die ab dem 3. Jahrtausend v. Chr. in Ägypten gebraucht und bis ins 3. Jahrhundert n. Chr. benutzt wurde. Nach heutigem Kenntnisstand wurde sie nicht aus den Hieroglyphen abgeleitet, sondern entstand zeitgleich, wobei sich die beiden Schriften gegenseitig beeinflussten. Die hieratische Schrift, die man mit Pinsel bzw. Binse auf Papyrus oder Ostraka schrieb, wurde 1821 von Jean-François Champollion entdeckt - ein Jahr vor der Hieroglyphenschrift.
Hieroglyphenschrift:
Das Wort "Hieroglyphe" kommt aus dem Griechischen und bedeutet „heiliges Schriftzeichen“. Die Hieroglyphen sind die ältesten bekannten ägyptischen Schriftzeichen - sie entstanden in der Zeit ab ca. 3020 v. Chr. - und sollen vom Gott Thot geschaffen worden sein. Man findet sie auf Tempelwänden, Obelisken, Statuen, Papyri... Meist wurden sie von oben nach unten und von rechts nach links geschrieben, aber aus graphischen Gründen konnte die Richtung auch variieren. Die höchst komplexen Bildzeichen wurden erst 1822 von Jean-François Champollion vollständig entschlüsselt. Der britische Ägyptologe Sir Alan Gardiner unterteilte 1927 die 763 wichtigsten Hieroglyphen in 26 Untergruppen wie "Der Mann und seine Beschäftigungen", "Die Frau und ihre Beschäftigungen", "Teile des menschlichen Körpers", "Teile von Säugetieren", "Teile von Vögeln", "Bäume und andere Pflanzen", "Möbel", "Gebäude"...
Erfahren Sie mehr im Lexikon der Hieroglyphen in Pharaonenkartuschen
Howard Carter (1874 - 1939):
Der britische Ägyptologe arbeitete zunächst als Maler und kopierte Gemälde, Reliefs und Inschriften in Gräbern und Tempeln. In dieser Zeit lernte er die Grundlagen der Ägyptologie und das Lesen von Hieroglyphen. 1899 wurde er Oberinspektor der Altertümerverwaltung in Oberägypten und Nubien. Ab 1909 entdeckte er in Zusammenarbeit mit Lord Carnarvon mehrere Gräber im Tal der Könige. Berühmt wurde er 1922 durch die Entdeckung des Grabes von Tutanchamun (KV62). Sein Wohnhaus in Qurna, das sogenannte Howard-Carter-Haus, wurde kürzlich restauriert und 2009 als Museum geöffnet. Lesen Sie mehr ...
Imhotep:
Imhotep ("der in Frieden kommt") war ein großer Baumeister unter Djoser (3. Dynastie). Er errichtete die Djoser-Pyramide in Saqqara und verwendete für diese Stufenpyramide erstmals in der ägyptischen Geschichte behauene Steine. Im Lauf der Jahrhunderte rankten sich immer mehr Legenden um ihn. So soll er die Hieroglyphenschrift, die Medizin und den ägyptischen Kalender entwickelt haben. Auch die Bestattung der Organe eines Verstorbenen in Kanopen geht angeblich auf ihn zurück.
Isis-Tempel
s. Tempel von Deir el-Schelwit und Tempel von Philae
Jean-François Champollion (1790 - 1832):
Der französische Sprachwissenschaftler legte mit der Entzifferung der Hieroglyphen an Hand des Steins von Rosetta den Grundstein für die wissenschaftliche Erforschung des alten Ägyptens. Schon mit 13 Jahren lernte er verschiedene orientalische Sprachen. 1801 wurde sein Interesse an der Entzifferung der Hieroglyphen geweckt. Anhand des Steins von Rosetta, von Namenskartuschen, Tempelinschriften und Papyri gelang es ihm, ein vollständiges System zur Dechiffrierung aufzustellen, das er im September 1822 - trotz aller Intrigen von Kollegen - veröffentlichte. Lesen Sie mehr ...
Jugendlocke (Horuslocke):
Eigentlich handelte es sich dabei um einen geflochtenen Zopf mit eingedrehtem Ende, der den Träger als Kind des Pharaos kennzeichnete und die Verbindung zum jungen Horus herstellte. Der restliche Kopf war kahl geschoren. Das Kind wurde außerdem nackt und am Finger lutschend dargestellt.
Kanopen:
Kanopenkrüge sind Gefäße, in denen nach der Mumifizierung eines Leichnams die in Binden gewickelten Eingeweide beigesetzt wurden. Jeder der 4 vasenförmigen Krüge beinhaltete je ein Organ und trug einen besonderen Deckel: Magen - Falkenkopf, Leber - Menschenkopf, Lunge - Paviankopf und Gedärm - Schakalkopf. Jede Kanope unterstand dem Schutz eines Horussohnes.
Karnak-Tempel (Luxor Eastbank):
Ipet-Isut - der vollkommene Ort - wurde Karnak im Alten Ägypten genannt. 1500 Jahre lang wurde hier Amun-Re zusammen mit seiner Gattin Mut und seinem Sohn Chonsu verehrt. Der Tempel liegt am Ostufer des Nil im Dorf Karnak 2,7 km nördlich von Luxor Stadt und ist der vielleicht größte religiöse Komplex der Welt. Auf dem Areal befinden sich verschiedene Tempel und Kapellen - der Tempel des Amun-Re ist der zentrale Teil (Gesamtfläche 30 Hektar, 10 Pylone!) - , ein Heiliger See sowie ein Freilichtmuseum mit Rekonstruktionen älterer Bauwerke. Die ältesten erhaltenen Gebäudeteile stammen aus der 12. Dynastie (um 1975 v. Chr.). Von der 18. bis 30. Dynastie wurde der Tempel ständig erweitert. Lesen Sie mehr ...
Früher verband eine Allee, die beidseitig von 365 Sphingen gesäumt war, den Amun-Tempel mit dem ca. 2,7 km entfernten Luxor-Tempel. Eine weitere Sphingenallee mit 66 Sphingen verband den Amun-Tempel mit dem Mut-Tempel, der südlich außerhalb der Tempelmauern liegt.
Kartusche:
Kartusche ist die Kurzbezeichnung für "Hieroglyphenkartusche", "Pharaonenkartusche" oder "Königskartusche". Sie basiert auf der Hieroglyphe Schenu und umgibt den Pharaonennamen schützend mit einer doppelten verknoteten Schnur. Lesen Sie mehr ...
Kiosk:
Im alten Ägypten war der Kiosk ein rechteckiger pavillonartiger Säulenbau, der als Sonnenkapelle, Gottesschatten und Barkenstation fungierte. Türöffnungen zu beiden Seiten ermöglichten den Durchzug von Prozessionen.
Königscachette
s. Cachette von Deir el-Bahari
Königslisten:
Königslisten helfen bei der chronologischen Einordnung und vollständigen Auflistung von Herrschern. Es gibt fünf erhaltene altägyptische Königslisten, zwei - fast identische - stammen aus Abydos. Eine befand sich im Tempel Ramses II. in Abydos und hängt nun im British Museum London. Die andere ist noch an Ort und Stelle im Totentempel von Sethos I. Sie listet 76 Herrscher von Menes bis Sethos I. auf, wobei sie bewusst und demonstrativ auf die Nennung von Hatschepsut, Echnaton, Semenchkare, Tutanchamun und Eje II. verzichtet.
Eine weitere Liste, die Königsliste von Karnak, befindet sich zur Zeit im Louvre, Paris. Sie stammt aus dem Amun-Tempel von Karnak und zeigt Thutmosis III., wie er stehend vor 61 sitzenden Königen opfert. Neben jedem abgebildeten König ist die jeweilige Namenskartusche aufgelistet.
Kom el-Hettan (Kom el-Hettān - كم الحيطان):
s. Totentempel Amenhotep III.
Kom Ombo (Kūm Umbū - كوم أمبو)
s. Tempel von Kom Ombo
Kronen der Pharaonen:
Ägypten war schon früh in Ober- und Unterägypten unterteilt. Das Symbol Oberägyptens war die Weiße Krone (Schemas) verziert mit dem Geierkopf der Göttin Nechbet, das Symbol Unterägyptens die Rote Krone (Mehus) mit der Uräusschlange der Göttin Wadjet. Bei der Reichseinigung unter Pharao Menes wurden beide zusammen zur Doppelkrone (Pschent) der Pharaonen vereinigt.
Die Doppelfederkrone (Hepti) bestand aus zwei großen Vogelfedern und saß oft auf einem Widdergehörn. Die Federn, die Götteraugen symbolisierten, reichten auf Darstellungen oft bis in den Himmel, weshalb die Doppelfederkrone auch als Himmelskrone gesehen wurde. Sie war sowohl Kopfschmuck der Götter Amun, Min und Horus als Kind (Hor-pa-chered) als auch der Pharaonen.
Die Henu-Krone (Straußenfedernkrone) wurde seit der 18. Dynastie verwendet. Sie bestand aus zwei Straußenfedern auf einem Widdergehörn mit Sonnenscheiben und Uräusschlangen.
Verschiedene Pharaonen und Gottheiten (z.B. Chnum, Osiris und Horus) schmückten sich mit der Atef-Krone. Sie kombinierte die Weiße Krone des Südens mit Straußenfedern, Widderhörnern, Uräen oder Sonnenscheiben.
Eine Sonderform der Atef-Krone war die Hemhem(et)-Krone. Sie bestand aus drei Atef-Kronen mit sechs Sonnenscheiben auf einem Widdergehörn, an welchem sich mindestens zwei Uräen befanden. Sie wurde bei bedeutenden Zeremonien getragen und symbolisierte die Macht und das göttliche Amt des Pharaos.
Der Chepresch (Blaue Krone, Kriegskrone) fand ebenfalls Verwendung seit der 18. Dynastie. Er war aus aus Leder, Metall oder Stoff. Wie beim Nemes-Kopftuch prangte an ihr eine Uräusschlange.
Das Nemes-Kopftuch, ein dreieckiges gestreiftes Tuch, war Teil des Königsornats. Es bedeckte Kopf und Stirn und fiel beidseitig über die Ohren zur Brust herab. Der hintere Teil wurde im Nacken zu einem Zopf gedreht, der vordere über der Brust gefältelt. Auf der Stirn befand sich oft die Uräusschlange.
Krummstab und Flagellum:
Im Alten Ägypten war der Krummstab (Heqa-Zepter) ebenso wie das Flagellum (Nechacha) das Herrschaftszeichen von verschiedenen Pharaonen und Gottheiten, zum Beispiel von Min, Osiris und dem Horus(-Kind). Beide Insignien symbolisieren Macht, Wiedergeburt und Regeneration.
Ob es sich beim Flagellum um eine Geißel, einen Wedel oder einen Dreschflegel handelt, ist bislang nicht geklärt.
Kusch
s. Nubien
KV:
Bezeichnung für die Gräber im Kings' Valley = Tal der Könige
Lord Carnarvon (1866 - 1923):
Der britische Aristokrat wurde vor allem als Finanzier für Ausgrabungen auf der Suche nach dem Grab von Tutanchamun im Tal der Könige bekannt. Der kranke Lord verbrachte die Wintermonate gerne im milden Ägypten, wo er sein Interesse für die Archäologie entdeckte und den Ägyptologen Howard Carter kennenlernte. Ab 1909 arbeiteten die beiden zusammen, um bislang unentdeckte Gräber in Deir el-Bahari und Dra Abu el-Naga zu finden, und hatten einige Erfolge. 1914 bekamen sie die Lizenz für Grabungen im Tal der Könige, wo sie ab 1917 fünf Winter lang ergebnislos nach dem versteckten Grab des Tutanchamun suchten. Im sechsten Winter endlich stießen sie auf das völlig unversehrte Grab und lösten damit einen Ägypten-Boom aus. Lesen Sie mehr ...
Lotus (Lotos):
Der altägyptische Lotos ist nicht mit der botanischen Art Lotus (Nelumbo), identisch. Vielleicht handelte es sich wohl um die himmelblaue Wasserlilie (Nymphaea caerulea, Blaue ägyptische Seerose, Blaue Lotusblume). Nach den Vorstellungen der Alten Ägypter wurde zu Beginn der Schöpfung der junge Sonnengott in einer Lotosblüte geboren, die aus dem Ur-Ozean hervorging. Sie sahen deshalb den Sonnenaufgang als ständige Wiederholung der Schöpfung.
Die Lotuspflanze war das Symbol für Oberägypten, während der Papyrus für Unterägypten stand.
Luxor Museum:
Ausgesprochen sehenswert ist in Luxor das Museum für altägyptische Kunst (direkt an der Corniche), das seit 1975 besteht und 2004 einen Anbau bekam. Seine qualitativ herausragenden Exponate werden in weitläufigen Räumen gekonnt präsentiert. Zu besichtigen sind Fundstücke altägyptischer Kunst aus Theben-West und der näheren Umgebung von Luxor. Seit der Grabschatz von Tutanchamun ins GEM nach Gizeh geschafft wurde, werden die Lücken mit Exponaten laufender Ausgrabungen gefüllt. Lesen Sie mehr ...
Luxor-Tempel (Luxor Eastbank):
Die ältesten Bauten von Ipet-Reset - südlicher Harem des Amun - reichen bis in in die 12. Dynastie zurück. Der Tempel war der thebanischen Göttertriade Amun, Mut und Chonsu geweiht. Hier fand alljährlich am altägyptischen Neujahrstag das Opet-Fest statt. Pharao Thutmosis III. begann in der 18. Dynastie, den Tempel mit dem vorhandenen Baumaterial umzugestalten. Zahlreiche Pharaonen nach ihm setzten die Bauten fort. Alexander der Große ließ eine Kapelle errichten. In der Römerzeit wurde die Tempelanlage in eine Festung integriert. Heute befindet sich noch die Abu-el-Haggag-Moschee im Tempelbezirk. Lesen Sie mehr ...
Magischer Ziegel (Zauberziegel):
Zum Schutz vor Gefahren, die auf den Verstorbenen im Jenseits lauern konnten, wurden in seinem Grab in den 4 Himmelsrichtungen Nischen angebracht, in denen man jeweils einen ungebrannten Lehmziegel mit Spruch 151 aus dem Ägyptischen Totenbuch platzierte. Jeder Ziegel wurde mit einem Amulett versehen, das meist auf die gegenüberliegende Wand ausgerichtet war: der Ziegel in der West-Wand mit einem Djed-Pfeiler aus Fayence, der in der Nord-Wand mit einer mumienförmigen Ushebti-ähnlichen Figur, der in der Ost-Wand mit einer Anubis-Figur aus ungebranntem Ton und in dem in der Süd-Wand steckte eine Fackel aus Schilfrohr.
Malqata (el-Malkata, Malqata El-Be'irat - ملقطة البعيراتة):
Amenhotep III. ließ seinen 30 Hektar großen Palastkomplex in der Wüste am Westufer des Nils erbauen (s. Karte) und gab ihm den Namen „Per-Hay - Haus des Jubels". Erst später erhielt der Palast den arabischen Namen Malqata („Ort, an dem man Dinge aufsammelt“). Damit war der antike Schutt gemeint, der überall auf dem Gebiet zu sehen ist. Der Palast ist sehr schlecht erhalten, man kann jedoch immer noch ein paar Fragmente der Gemälde und Reliefs an den Wänden erkennen. Zum Palast gehörte auch ein großer Hafen, Birket Habu genannt.
Mammisi:
Ein Mammisi (Geburtshaus) ist Teil eines Tempelkomplexes in der Form eines kleinen Tempels. Es diente als Kultort für die Feiern religiöser Geburtsriten und Zeremonienspiele. Man findet dort oft Darstellungen des zwergenwüchsigen Gott Bes, der über Zeugung, Schwangerschaft und Geburt wachte. Im Hathor-Tempel von Dendera steht ein gut erhaltenes Mammisi.
Medinet Habu (Madīnat Hābū - مدينة هابو):
s. Totentempel von Ramses III.
Memnonkolosse (el-Kolossāt - ممنون):
El-Kolossat sind zwei nebeneinander stehende 18 m hohe Sitzstatuen. Allein die Füße waren 2 Meter lang und 1 Meter breit! Sie
wurden 1379 v. Chr. am östlichen Eingang des Totentempels Amenhotep III. errichtet (s. Karte).
Die Memnonkolosse bestehen aus Quarzit und stellen beide den Pharao Amenophis III. auf einem Thron sitzend dar. Seine Gesichtszüge mit Blick in Richtung Nil sind leider nicht mehr zu erkennen.
Risse innerhalb der nördlichen Statue führten bei Sonnenaufgang zu sphärisch klingenden Klagelauten, die zur Namensgebung der Kolosse nach dem äthiopischen König Memnon (Sohn der Göttin der Morgenröte) führten. Es sollte Glück bringen, diese Töne zu hören, doch seit die Statue 199 n. Chr. restauriert wurde, verstummte der Koloss.
Seit 14.12.14 sind zwei weitere Kolosse am früheren Nordtor des Totentempels zu besichtigen.
Menat (Menit):
Ein Menit war im Alten Ägypten ein schwerer mehrreihiger Perlenstrang mit einem eigens dafür geformten Gegengewicht. Es wurde als Halsschmuck getragen oder fungierte als Rasselinstrument bei Ritualen zu Ehren der Göttin Hathor. In diesem Fall diente das Gegengewicht als Griff. Das Menit war in Reliefs und Zeichnungen ein Zeichen für universelle Harmonie, aber auch ein schützendes Amulett für die Potenz bei Männern und für Fruchtbarkeit bei Frauen.
Merenptah (1213 – 1204 v. Chr.)
s. Totentempel von Merenptah
Millionenjahrhaus:
Das Haus der Millionen oder Millionenjahrhaus ist ein Begriff, der erstmals am Ende des Mittleren Reiches für einen königlichen Tempel auftaucht und dann vor allem im Neuen Reich für einen Totentempel verwendet wird.
Die Millionenjahrhäuser lagen alle am westlichen Nilufer. Zu ihnen zählen:
* der Totentempel der Hatschepsut in Deir el-Bahari
* der Totentempel Amenhotep III. in Kom el-Hettan
* der Totentempel Sethos I. in Qurna
* der Totentempel Sethos I. in Abydos
* der Totentempel Ramses II. in Abydos
* der Totentempel Ramses II. (Ramesseum) in Qurna
* der Totentempel Ramses III. (Medinet Habu)
* der Totentempel des Merenptah in Qurna
©Theban Mapping Project: Millionenjahrhäuser der thebanischen Nekropole
Mo'alla:
Mo'alla ist ein Dorf, das etwa 30 km südlich von Luxor auf dem östlichen Nilufer liegt. Wenige
Kilometer südlich des Dorfes
befindet sich ein Friedhof mit Gräbern von Gaufürsten aus der Zeit des Alten
Reiches und der Ersten Zwischenzeit. Lesen Sie mehr ...
Mumie:
Als eine Mumie bezeichnet man die sterblichen Überreste von tierischen oder menschlichen Körpern, die durch natürliche oder künstliche Mumifizierung vor dem natürlichen Verfall geschützt werden und in ihrer früheren Form weitgehend erhalten sind.
Mumien von Herrschern wurden meist in verschachtelte Särge und Sarkophage gebettet. Da die Mumien mit regional verschiedenen antiseptischen und aromatischen Stoffen behandelt wurden, haben sie eine dunkelgelbe, rötliche, braune oder schwarze Farbe und einen nicht unangenehmen Geruch. Die linke Hand ist fast immer mit Ringen oder Skarabäen geschmückt. Mumia, zu Pulver zermahlene sterbliche Überreste Mumifizierter, wurde bis in das 20. Jahrhundert von bekannten pharmazeutischen Unternehmen als Heilmittel vertrieben!
Heutzutage werden Mumien zerstörungsfrei mit radiologischen Methoden untersucht und datiert.
Die älteste Mumie ist übrigens 5500 Jahre alt und stammt nicht aus Ägypten, sondern aus Libyen.
Mumifizierung:
Darunter versteht man den Prozess zur Haltbarmachung von tierischen oder menschlichen Körpern, an dessen Ende die Mumie steht. Der Prozess der
Mumifizierung dauerte bis zu 70 Tage, begleitet von Gebeten und Räucherungen, in denen man dem Toten das Gehirn durch die Nase und die inneren Organe - bis auf das Herz - durch den Bauch entfernte, seinen Körper mit Natron entwässerte, das Körperinnere mit Essenzen wusch, die das Wachstum von Bakterien und Pilzen verhinderten, und es mit aromatischen und antiseptischen Stoffen ausstopfte. Anschließend umwickelte man den Körper mit in Essenzen getränkten Leinenbinden, um die sterblichen Überreste von Außen zu schützen. Die Organe wurden in speziellen Gefäßen, den Kanopen, aufbewahrt. Im Februar 2023 wurden die genauen Inhaltsstoffe der Einbalsamierung in einer Studie entschlüsselt.
In Luxor befindet sich ein Mumifizierungsmuseum.
Mummification Museum:
Ein Museum der ganz besonderen Art ist das Mumifizierungsmuseum an der Corniche in Luxor: Hier erfahren Sie alles über die 70 Tage dauernden Einbalsamierungspraktiken der alten Ägypter. Gezeigt werden vor allem die hierfür notwendigen Materialien und Instrumente sowie Tiermumien.
Mut-Tempel-Bezirk:
Er liegt in Karnak südlich außerhalb der Tempelmauern des Karnak-Tempels. Die ca. 200 Sitzstatuen der Löwengöttin Sachmet - ursprünglich waren es 730 - und der Heilige See sind wirklich sehenswert. Der Mut-Tempel-Bezirk war durch eine Allee mit 66 Sphingen mit dem Karnak-Tempel verbunden. Im November 2010 wurde eine weitere Sphingenallee ausgegraben, die vom Mut-Tempel zur Luxor-Karnak-Sphingenallee führt. Lesen Sie mehr ...
Nefertari (1290 - 1255 v. Chr.):
"Nefert iri merit en Mut - die Schönste von allen, Geliebte der Mut" war die Große Königliche Gemahlin Ramses II., Pharao der 18. Dynastie. Berühmt wurde sie vor allem durch die prächtigen Wandmalereien in ihrem Felsengrab im Tal der Königinnen (QV66) sowie durch den ihr geweihten Kleinen Tempel in Abu Simbel. Ihre große Bedeutung im Leben Ramses II. zeigt sich darin, dass sie sehr häufig in gleicher Größe neben ihm abgebildet wurde, was im alten Ägypten eher ungewöhnlich war.
Nekropole:
Eine Nekropole oder Totenstadt (altgriechisch: nekrós ,Toter‘ und polis ,Stadt‘) ist eine alte Begräbnis- und Weihestätte. In Ägypten lagen Nekropolen am linken (westlichen) Nilufer - dort wo die Sonne untergeht.
Nektanebos II.:
Er war der letzte einheimische Pharao im Alten Ägypten und regierte in der 30. Dynastie.
Nemes-Kopftuch
s. Kronen
Nil (al-Nīl - النيل):
Einmal im Jahr überschwemmte der Nil das Land kilometerweit ins Landinnere hinein. Er brachte Schlick und Wasser und hinterließ fruchtbaren, dunklen Schlamm, - so wäre es auch heute noch, wenn es den Assuan-Hochdamm nicht gäbe. Daher siedelten die meisten Ägypter entlang des Flusses. Bis zu 8 Meter schwankte der Wasserstand des Nils, der anhand von Nilometern gemessen wurde. Da zu viel oder zu wenig Wasser die Ernten stark beeinträchtigen konnte, war der Pegelstand Grundlage für die Besteuerung der Bauern.
Der Nil war außerdem der Haupthandelsweg Ägyptens. Über den Fluss wurde Holz aus Syrien und Palästina importiert. Außerdem wurden Steinblöcke für den Bau von Pyramiden auf Schiffen transportiert.
Der Nil gab einigen Tieren seinen Namen, so zum Beispiel dem Nilkrokodil und dem Nilpferd. Nilkrokodile gibt es noch im Nassersee, Nilpferde gar nicht mehr in Ägypten.
Nilometer:
Ein Nilometer maß die Höhe des Nilwasserpegels und des Nilflutstandes. Manchmal handelte es sich um eine einfache Skala, die an markanten Niluferstellen angebracht wurde, manchmal waren es richtige Bauwerke mit Treppen, die zum Nilufer hinabführten und an den Wänden skalierte Markierungstafeln für eine genaue Ablesung hatten. Nilometer dienten in erster Linie der Vorhersage der zu erwartenden Nilhöhen und den die Nilflut begleitenden Riten. Ein Nilometer wurde im Mai 2010 in Luxor im Rahmen der Ausgrabungen der alten Sphingenallee gefunden.
Nofretete:
Nofretete oder Nefertiti („die Schöne ist gekommen“) war die Große Königliche Gemahlin von Echnaton, Pharao der 18. Dynastie. Sie war seine Mitregentin und womöglich sogar unter dem Namen Semenchkare seine Nachfolgerin auf dem Thron. Dafür sprechen diverse Darstellungen auf Reliefs. Berühmt wurde sie durch ihre Büste im Ägyptischen Museum in Berlin, um deren Rückgabe Ägypten seit Jahrzehnten kämpft.
Nubien:
Nubien (altägyptisch: "nub" = Gold) erstreckt sich von Assuan bis in den Sudan auf beiden Seiten des Nils und ist identisch mit dem historischen Königreich Kusch. In der 25. Dynastie herrschten die nubischen Könige auch über Ägypten. Sie hinterließen im heutigen Sudan zahlreiche Pyramiden. Der in Ägypten liegende Landesteil heißt Unternubien, der sudanesische Obernubien..
Obelisk:
Ein Obelisk ist ein freistehender, hoher, sich nach oben verjüngender Steinpfeiler, der eine pyramidenförmige Spitze hat. Obelisken sollten als Symbol für die Strahlen des Sonnengottes die Verbindung zur Götterwelt herstellen. Sie standen in der Regel paarweise vor Pyramiden oder Tempeln. Den größten Obelisken ließ die Pharaonin Hatschepsut herstellen und aufrichten. Er steht bis heute im Amun-Tempel in Karnak bei Luxor und ist 32 m hoch. Seine Spitze war vergoldet, um die Macht des Sonnengottes widerzuspiegeln. Der älteste Obelisk ist der von Senwosret I. in Heliopolis.
Oberägypten:
Im Alten Ägypten war es aufgeteilt in 22 Gaue zwischen Assuan im Süden und und Atfih im Norden. Die oberste Göttin Oberägyptens war Nechbet, Symbol Oberägyptens die Weiße Krone, welche bei der Reichseinigung zusammen mit der Roten Krone Unterägyptens zur Doppelkrone der Pharaonen vereinigt wurde. Ein weiteres Symbol für Oberägypten ist die Lotusblüte.
Opet-Fest:
Das mehrtägige Fruchtbarkeitsfest wurde in der 18. Dynastie während Hatschepsuts Regentschaft eingeführt. In vom Volk umjubelten Prozessionen wurden die Statuen der Götter Amun, Mut und Chonsu vom Karnak-Tempel zum Luxor-Tempel gebracht, um hier die Hochzeit von Amun und Mut symbolisch zu vollziehen. Der Rückweg erfolgte auf dem Nil.
Ostrakon:
Ostraka sind Tonscherben oder Kalksteinscherben, die anstelle des teuren Papyrus für Notizen, Schulaufgaben, Abrechnungen, Quittungen und Mitteilungen verwendet wurden. Der Text wurde mit Tinte geschrieben oder eingeritzt. An manchen archäologischen Stätten in Ägypten wurden Hunderte Ostraka, die Aufschluss über das Alltagsleben geben, gefunden.
Papyrus:
Das Wort bedeutet "Besitz des Pharao". Ein Stängel mit Dolde hieß auf Altägyptisch Wadj. Papyri wurden aus der gleichnamigen bis zu 4 m hohen Pflanze gewonnen. Dafür wurde das Mark des Pflanzenstängels in etwa 4 cm breite Streifen geschnitten und leicht überlappend aneinandergelegt. Zwei einander kreuzweise überlagernde Schichten dieser Streifen werden zu einem festen Blatt gepresst, geklopft und getrocknet. Danach konnte man den Papyrus bemalen oder beschreiben.
Seit der Frühdynastischen Zeit wurden Papyri als "Papier" für die Überlieferung wichtiger Texte verwendet.
Einige sind noch erhalten. Der Papyrus des Ani und der Papyrus des Hunnefer, beide aus der 19. Dynastie, beinhalten das Ägyptische Totenbuch. Leider gibt es die früher im Nildelta weit verbreitete Pflanze heute in Ägypten nicht mehr.
Der Papyrus war das Symbol für Unterägypten, während die Lotuspflanze für Oberägypten stand.
Pharao:
Das Wort "Pharao" ("großes Haus") meinte ursprünglich nicht den Herrscher selbst, sondern seinen Palast. Erst seit Thutmosis III. wurde tatsächlich der König so genannt. Der Begriff hat sich jedoch rückwirkend für alle Herrscher des Alten Ägypten durchgesetzt.
Der Pharao war der Sohn der Sonne, ihr Partner und Bevollmächtigter auf Erden. Er sprach mit den Göttern, ließ den Regen fallen und den Nil fruchtbar über die Ufer treten. Er stand für "Ma'at", die göttliche Wahrheit, die Ordnung aller Dinge. Normalerweise ging die Herrschaft vom Vater auf den Sohn oder einen engen Vertrauten über, doch nachgewiesenermaßen übten auch vier Frauen die Alleinherrschaft aus. Die bekanntesten sind Hatschepsut und Kleopatra.
Insignien der Pharaonen waren die Doppelkrone, der Chepresch, das Nemes-Kopftuch, Uräus und Geier, Krummstab und Wedel sowie der Pharaonenbart.
Pharaonenbart:
Der geflochtene künstliche Kinnbart gehörte zu den Insignien eines Pharaos. Er wurde mit einem feinen Riemen an das Kinn gebunden und zu offiziellen Anlässen getragen. Er konnte gewellt, trapezförmig oder gerade sein.
Philae
s. Tempel von Philae
Pschent
s. Kronen der Pharaonen
Punt:
Das sagenhafte Goldland Punt lag wahrscheinlich im Gebiet des heutigen Somalia oder Eritrea. Von dort importierte Ägypten Gold, Weihrauch, Myrrhe, Felle, Edelsteine, Elfenbein, Ebenholz und Tiere. Die Wandgemälde im Hatschepsut-Tempel von Deir el-Bahari sind wohl die ältesten und ausführlichsten Darstellungen Ostafrikas. Sie zeigen Pfahlbauten, Rinder, Giraffen, Leoparden und Holzschiffe, die man segeln und rudern konnte.
Pylon:
Als Pylon bezeichnet man den monumentalen, aus zwei Türmen bestehenden Eingang zu sakralen Bauten (Tempel, Gräber). Die durch einen Torüberbau verbundenen Türme wurden aus ungebrannten Ziegeln oder Steinquadern zunächst massiv gebaut. Ab dem Neuen Reich führten in ihrem Innern Treppen aufs Dach. Die Außenmauern wurden mit Reliefs verziert. Große Tempel besaßen gleich mehrere Pylone, der Amun-Tempel von Karnak hatte beispielsweise zehn.
Pyramide:
Eine Pyramide ist ein Gebäude mit meist quadratischer Grundfläche, das in einem religiösen Totenkult als Grabstätte diente. Bauweise und künstlerische Ausgestaltung variierten im Lauf der Jahrhunderte sehr stark. In Ägypten stehen ungefähr 80 bekannte Pyramiden. Drei dieser architektonischen Meisterwerke sind besonders berühmt: die Pyramiden von Gizeh.
Pyramiden von Gizeh:
Die Pyramiden von Gizeh gehören zu den bekanntesten und ältesten erhaltenen Bauwerken der Menschheit. Sie sind das einzige noch existierende der sieben Weltwunder der Antike und zählen seit 1979 einschließlich der Großen Sphinx zum UNESCO-Weltkulturerbe. In der 4. Dynastie wurden sie von den Pharaonen Cheops, Chephren und Mykerinos auf einem rund 1000 mal 2000 m großen Kalksteinplateau errichtet. Alle drei waren ursprünglich mit Kalksteinplatten verkleidet, an der Spitze der Chephren-Pyramide sind die Reste noch zu sehen.
Entgegen vieler Annahmen stehen sie nicht - wie mindestens 70% des ägyptischen Kulturgutes - in Luxor, sondern 740 km entfernt in der Nähe von Kairo. Ein zweiter Irrtum, dem viele unterliegen, besteht darin, dass die zweithöchste Pyramide, die Chephren-Pyramide, oft mit der höheren Cheops-Pyramide verwechselt wird, da sie 10 m höher steht und dadurch größer wirkt.
Pyramidion:
Als Pyramidion bezeichnet man den pyramidenförmigen obersten Schlussstein einer Pyramide oder eines Obelisken.
Qanat (Qanāt - قناة):
Ein Qanat ist eine unterirdische Wasserrinne von mehreren Kilometern Länge, die dazu dient trockene Wüstenregionen zu bewässern. Der Stollen geht meist vom Fuß eines Berges aus und endet in einem Oasendorf. Dabei wird der Qanat nicht von einer unterirdischen Quelle gespeist, sondern das Grundwasser behutsam angezapft und ohne Anwendung von Kraft zu Tage gefördert. An der Erdoberfläche sieht man perlschnurartig aufgereihte Arbeitsschächte, die dem Materialaushub beim Bau dienen. Ein Beispiel dieser alten Trinkwasserförderung ist in 'Ain Manawir in der Oase Charga zu sehen.
Qurnet Murrai (Qurnat Muraʿī - قرنة مَرعي):
Qurnet Murrai ist ein kleiner Hügel westlich des Tempels Amenhotep III. (s. Karte), der vor allem Felsgräber aus der zweiten Hälfte der 18. Dynastie beherbergt. Viele von ihnen wurden durch die direkt auf ihnen errichteten Häuser zerstört. Die noch erhaltenen sind derzeit nicht öffentlich zugänglich.
QV:
Gräber im Queens' Valley = Tal der Königinnen
Ramesseum (Maʿbad al-Rāmisiyūm - معبد الرامسيوم)
s. Totentempel von Ramses II. in Theben
Ramses II. (1279 – 1213 v. Chr.):
Der
Sohn von Sethos I. und dessen Großer Königlichen Gemahlin Tuja, war einer der bedeutendsten Pharaonen (19. Dynastie). Während seiner 67 Jahre währenden Regierungszeit erreichte Ägypten eine wirtschaftliche und kulturelle Blüte, wie sie nach ihm unter keinem Pharao mehr erreicht wurde. Durch sein diplomatisches Handeln gelang es ihm, einen fast fünfzigjährigen Frieden mit seinen Nachbarvölkern zu halten.
Ramses' Bautätigkeit war die umfangreichste aller Pharaonen. Er hatte eine Vorliebe für Mega-Bauten mit Kolossalstatuen, die sein Antlitz trugen. Schon kurz nach dem Tod seines Vaters ließ Ramses den im östlichen Nildelta gelegenen Sommerpalast Pi-Ramesse zu einer gewaltigen Metropole von über 30 km² ausbauen. Er errichtete sowohl In Theben einen Totentempel (das Ramesseum) als auch in Abydos. Sein bekanntestes Bauwerk aber ist der Doppeltempel vom Abu Simbel. Ramses II. hatte drei Große Königliche Gemahlinnen, die ihm mehr als 15 (von insgesamt 85!) Kinder gebaren. Einer von ihnen, der von ihm vergötterten Nefertari, widmete er den kleineren der beiden Tempel in Abu Simbel.
Der biblische Auszug aus Ägypten (Exodus) - wenn es ihn denn wirklich gegeben hat, was von vielen Forschern bestritten wird - , fand wohl in der Regierungszeit Ramses II. statt.
Ramses III. (1187 – 1156 v. Chr.):
Der Pharao der 20. Dynastie musste sich gegen zahlreiche Angriffe von Außen behaupten. Er führte Krieg gegen die Libyer und gegen die sogenannten Seevölker. Reliefs und Inschriften in seinem Totentempel in Medinet Habu zeugen von seinen siegreichen Taten (die er allerdings zum Teil nur von Ramses II. abgeschrieben hatte). Ramses III. fiel der Verschwörung einiger Mitglieder seines Hofstaates zum Opfer. Der nachfolgende Prozess gegen die Attentäter wurde ausführlich in einem Papyrus überliefert.
Säulen:
Einige Säulentypen wurden von der ägyptischen Flora inspiriert:
(1) Palmensäulen: Ihr Kapitell (Säulenkopf) gleicht Palmblättern. Es ist
entweder knospenartig geschlossen und verjüngt sich nach oben (geschlossenes Kapitell) oder verbreitert sich kelchförmig (offenes Kapitell). (Beispiel: Ramesseum, einige Säulen im Zweiten Hof)
(2) Lotussäulen: Ihr Kapitell ähnelt einer stilisierten Lotusblüte, die ebenfalls geöffnet
oder geschlossen sein kann. Lotussäulen waren relativ selten. (Beispiel: Felsengräber in Beni Hassan).
(3) Papyrussäulen: Ihr Rumpf stellt entweder eine einzelne Papyruspflanze dar oder mehrere Stängel. Sie haben entweder ein geschlossenes Kapitell in Form einer Papyrusknospe oder ein geöffnetes, glockenfürmiges (campaniformes) Kapitell. (Beispiele: Luxor-Tempel, Totentempel Ramses III. in Medinet Habu)
(4) Zeltstangen-Säulen: Sie imitieren hölzerne Stangen wie sie in Militärzelten üblich waren. (Beispiel: Karnak-Tempel, Festhalle Thutmosis III.)
(5) Hathor-Säulen: Meistens haben sie einen einfachen, runden Rumpf. Das Kapitell zeigt oft in allen 4 Richtungen das Gesicht der Kuhgöttin Hathor, manchmal gekrönt von einem Sistrum (Sistrumsäulen).
(Beispiele: Hathor-Tempel in Dendera, Tempel Amenhotep III. in Elkab)
(6) Osiris-Pfeiler: Die Vorderseite einer Säule trägt die Merkmale des Gottes Osiris (gekreuzte Arme mit Krummstab und Wedel)
(Beispiel: Großer Tempel von Ramses II. in Abu Simbel)
(7) Protodorische Säulen: gedrungene, sich nach oben deutlich verjüngende gefurchte Säulen (Beispiel: Hatschepsut-Tempel, Anubis-Kapelle und Tempel von Beit el-Wali)
(1) (2) (3) (5) (6) (7)
Saff-Grab:
Die Bezeichnung leitet sich vom arabischen Wort für Reihe (صف) ab. Ein Saff-Grab ist ein Felsengrab mit einer Pfeilerfassade und einem vorgelagertem Hof, das vor allem in der frühen 11. Dynastie im Norden der west-thebanischen Nekropole angelegt wurde. Hinter der Grabfassade führen Gänge zu den eigentlichen Grabkammern.
Sarkophag/Sarg:
Sarkophag (vom griechischen σαρκοφάγος „Fleisch verzehrend“) war ursprünglich der Name für eine spezielle Steinart, die man verwendete, um Leichen innerhalb von 40 Tagen verwesen zu lassen. Später nannte man jede Art von Steinsarg so. Ägyptische Sarkophage waren meist aus Kalkstein, seltener Basalt, reich verziert und hatten zunächst eine Kastenform, später die Form eines Menschen. Sie beinhalteten einen oder mehrere ineinander verschachtelte Holzsärge, um die darin aufbewahrten Mumien perfekt zu schützen. Heutzutage werden die Begriffe "Sarkophag" und "Sarg" fälschlich synonym verwendet, eigentlich ist aber ein Sarkophag aus Stein und ein Sarg aus Holz.
Scheich Abd el-Qurna (al-Schaich ʿAbd al-Qurna - الشيخ عبد القرنة):
Das Dorf ist ein Ortsteil von Qurna und liegt am westlichen Nilufer am Fuß der Thebanischen Berge direkt auf dem altägyptischen Gräberfeld von Theben-West (s. Karte). Einige Familien, z.B. die des Grabräubers und Antiquitätenhändlers Ali Abd el-Rassoul, sind bekannt dafür, seit Jahrhunderten vom teils legalen, teils illegalen Handel mit altägyptischen Artefakten zu leben. Sie arbeiten aber auch als Führer von Touristen und Archäologen und waren an der Entdeckung des Grabes von Tutanchamun (KV62) durch Howard Carter beteiligt.
Viele Häuser im Dorf verfügen über verborgene Zugänge zu Gräbern aus der Zeit der Pharaonen. Daher wurden die Bewohner zwangsweise ins nahegelegene und eigens zu diesem Zweck errichtete Neu-Qurna umgesiedelt und ihre Häuser zum großen Teil abgerissen. Zu besichtigen sind zur Zeit 10 Gräber der Adligen mit eindrucksvollen Wandgemälden und Reliefs: Nacht (TT52), Menena (TT69), Rechmire (TT100), Sennefer (TT96), Ramose (TT55), Userhat (TT56), Chaemhat (TT57), Chons (TT31), Userhat (TT51) und Benja (TT343).
Sed-Fest (Heb-Sed):
Das Fest diente der Erneuerung der Macht des Pharaos anlässlich seines 30. Regierungsjahres. Danach wurde es häufiger gefeiert. Während der Zeremonie trug er ein Festtagsgewand: einen kurzen Mantel mit einem fast schulterfreien Ausschnitt, die weiße bzw. rote Krone, Krummstab und Wedel.
Senet:
Senet ist ein Brettspiel für zwei Personen, das sich, wie Spielsteinfunde belegen, schon seit der Frühdynastik großer Popularität erfreute. Das Spiel, das seine Nachfolger in Backgammon und Mensch-ärgere-dich-nicht fand, diente nicht nur zur Unterhaltung im Diesseits, sondern symbolisierte auch den Weg der Seele des Toten in die Unterwelt und sollte als Grabbeigabe im Jenseits für Kurzweil sorgen. Ein typisches Spieleset besteht aus Spielfiguren (Kegeln und Spulen), plättchenförmigen "Zählknochen" (zum Würfeln) und einem rechteckigen Spielbrett. Das Brett hat 3 x 10 Felder (daher wird das Senet-Spiel auch "30-Felder-Spiel" genannt), auf denen sich die Spielfiguren gemäß der gewürfelten Augenzahl bewegen. Der Sieger konnte sich seiner Wiedergeburt sicher sein.
Serech:
Der Serech ist ein Vorläufer der Kartusche. Er besteht aus einem langen Rechteck, auf dem ein Falke steht. Der untere Teil zeigt eine stilisierte Palastfassade, der obere Teil enthält den Horusnamen des Pharaos, während Kartuschen den Thron- und Eigennamen umschließen.
Sethos I. (1290 – 1279 v. Chr.):
Sethos I. nannte sein erstes Regierungsjahr „Wiedergeburt Ägyptens“ und bezog sich damit auf die "Herrschaftsdauer der Sünde" von Echnaton bis Tutanchamun, in welcher der Vielgötter-Kult Ägyptens durch den Aton-Kult ersetzt worden war.
Sethos I. errichtete einen Totentempel in Abydos mit der Königsliste von Abydos und einen in el-Qurna sowie die Säulenhalle im Karnak-Tempel. Er war damit seinem Sohn Ramses II. ein großes Vorbild. Das Grab von Sethos I. (KV17) ist eines der prächtigsten im Tal der Könige, außerdem das längste und tiefste. Da es wegen der Feuchtigkeitsbelastung durch Touristenmassen Schaden nahm, ist die Besucherzahl nun reglementiert und es ist nur mit einem teuren Extra-Ticket zugänglich. Inzwischen wurde eine detailgetreue Kopie von zwei Grabkammern erstellt.
Sistrum:
Ein Sistrum ist eine altägyptische metallene Handklapper, die zu Ehren der Göttin Hathor verwendet und mit ihrem Bildnis verziert wurde. Das Kultinstrument wurde in den Hathor- oder Sistrum-Säulen nachgebildet.
Sphingenallee (Luxor Eastbank):
Auf 2,7 km Länge verbindet sie den Luxor-Tempel mit dem Karnak-Tempel. 365 Sphingen säumten einst den Prozessionsweg auf beiden Seiten. Derzeit sind Ausgrabungs- und Bauarbeiten im Gange, um die zum Teil verschüttete und überbaute Allee nach altem Vorbild wiederherzustellen. Das Projekt "Al-Kabbash Road" lief von 2005 bis 2011, 2017 wieder aufgenommen und im November 2021 mit einer feierlichen Eröffnung beendet.
In Karnak führt eine weitere kürzlich entdeckte Sphingenallee rechtwinklig von ihr zum Mut-Tempel (s. News) und von diesem eine weitere (kurze) parallel zur langen Sphingenallee zu einem der Tore des Karnak-Tempels.
Sphinx:
Die ägyptische Sphinx ist eine Statue eines männlichen Löwen, der meistens den Kopf eines Pharao trägt. Daneben waren aber auch Widder-, Falken- und Sperberköpfe gebräuchlich. Der Name kommt vom griechischen "σφίγγειν" = erwürgen und basiert auf der Legende der griechischen Sphinx, die vorbeikommende Reisende erwürgte, wenn diese das von ihr gestellte Rätsel nicht lösen konnten. Die berühmteste Sphinx ist die Große Sphinx von Gizeh.
Stein von Rosetta:
Der Rosetta-Stein ist eine Stele aus dem Jahr 196 v. Chr., die denselben Text in den drei Sprachen Altgriechisch, Demotisch und Hieroglyphen enthält. Dies machte die Entzifferung der Hieroglyphen durch Jean-François Champollion möglich. Der Stein wurde während Napoleons Ägypten-Expedition gefunden und befindet sich heute im British Museum, London.
Tal der Könige (Wādī al-Mulūk - وادي الملوك):
Das Tal ist eine Nekropole am Rande der Wüste (s. Karte), in der überwiegend Pharaonen der 18. bis 20. Dynastie (ca. 1550 v. Chr. bis 1070 v. Chr.) begraben wurden. Die Gräber im östlichen Tal sind mit dem Kürzel KV für Kings' Valley und einer Zahl in der Reihenfolge ihres Auffindens bezeichnet, die im westlichen Tal mit WV für Western Valley.
Das östliche Tal birgt 64 bekannte Gräber, unter anderem das weltberühmte Grab des Tutanchamun (KV62), das Howard Carter 1922 entdeckte. Die letzte große Entdeckung im Tal ist das 1995 wieder gefundene Grab mit der Nummer KV5. Bisher wurden 121 Kammern entdeckt, in denen die Söhne Ramses II. begraben waren. KV63, wohl ein Depot für Mumifizierungsmaterialien, wurde 2005 freigelegt, KV64, das den Sarg der Tochter eines Amun-Hohepriesters enthielt, im Jahr 2012. Die Gräber der Pharaonen Amenhotep I., Thutmosis II., Ramses IV. und Semenchkare werden immer noch gesucht. Aus konservatorischen Gründen darf im Tal nur eine wechselnde Auswahl von maximal 3 Gräbern besichtigt werden. Tickets für die Gräber von Ramses V./VI. (KV9), Sethos I. (KV17)
und Tutanchamun (KV62) können zusätzlich erworben werden.
Im westlichen Seitental ist nur das Grab von Eje II. geöffnet.
Es ist geplant, originalgetreue Kopien der schönsten Gräber anzufertigen, die dann statt der Originale besichtigt werden sollen. Eine Replik des Grabes von Tutanchamun gibt es seit 2014.
Das Tal der Könige - Osttal, © Wikipedia
Das Tal der Könige - Westtal, © Wikipedia
Tal der Königinnen (Wādī al-Malikāt - وادي الملكات o. Bibān el-Harîm - ببان الحريم):
Das Tal liegt südlich des Tals der Könige in Theben-West (s. Karte). Der Eingang liegt hinter Medinet Habu. Im Gegensatz zum Tal der Könige liegt die Nekropole nicht versteckt zwischen den Felsen, sondern frei zugänglich, was die Plünderung der Gräber sehr erleichterte. In den über 90 Gräbern wurden nicht nur Königinnen, sondern auch andere nahe Angehörige der Herrscher der späten 17. bis 20. Dynastie bestattet. Die Gräber werden mit QV für Queens' Valley bezeichnet.
Das bedeutendste Grab, das von Nefertari (QV66), der Großen Königlichen Gemahlin von Ramses II. aus der 19. Dynastie, wurde 1904 entdeckt. Der Besuch ihres Grabes ist mit einem Sonderticket möglich. Es soll in Zukunft auch als Kopie für Besucher zur Verfügung stehen. Zu besichtigen sind außerdem die Gräber von Chaemwaset (QV44), Amunherchepschef (QV55) und Titi (QV52), alle drei aus der 20. Dynastie.
Das Tal der Königinnen, © White Star Publ.
Talatat (Talatāt):
Echnaton ließ für den Aton-Tempel in Karnak (Gem-pa-Aton) und den Tempel in seiner neuen Hauptstadt Achet-Aton, dem heutigen Tell el-Amarna spezielle Steinblöcke in einer standardisierten Größe von etwa 27 x 27 x 54 cm herstellen - sie wurden Talatat = "Dreier" genannt, da sie 3 Handspannen breit waren. Auf Grund ihres geringen Gewichts gelang mit ihnen der schnelle Aufbau der Tempel. Nach dem Tod von Echnaton konnten sie allerdings auch ebenso schnell wieder abgebaut werden. Hunderttausende Talatat hat man als Füllmaterial in Pylonen des Amun-Tempels in Karnak verwendet und wiederentdeckt, wodurch die Farben jedoch sehr gut konserviert wurden.
Talfest:
Das "Schöne Fest vom Wüstental" wurde erstmals unter Mentuhotep II. am Ende der jährlichen Nilschwemme begangen, im Lauf der Geschichte änderten sich aber sowohl Anlass als auch Zeitpunkt. Im Neuen Reich wurde es als "Erneuerungsfest”, für den Pharao ausgerichtet, um seine Funktion als Stellvertreter von Amun-Re zu bestätigen.
Zu Beginn des Festes transportierten Priester in einer Prozession die in einem geschlossenen Holzschrein auf der Heiligen Barke befindliche Statue des Amun vom Karnak-Tempel zum Nil, setzten über und brachten sie in den Totentempel des amtierenden Pharaos, nachdem sie in den Totentempeln der verstorbenen Pharaonen Station gemacht und Festopfer dargebracht hatten.
Teje (1398 – 1338 v. Chr.) :
Teje gehörte zu den einflussreichsten Persönlichkeiten während der Amarnazeit. Obwohl sie von bürgerlicher Herkunft war, wurde sie Große Königliche Gemahlin und Mitregentin von Amenhotep III. Auch während der Regierungszeit ihres Sohnes Echnaton hatte sie noch beträchtlichen Einfluss.
Tempel:
Klassische ägyptische Tempel versinnbildlichten den Kosmos: Die Säulen stellten die Pflanzenwelt dar. Papyrus-Säulen symbolisierten das den Urhügel der Schöpfung umgebende Papyrusdickicht. Sie trugen die blaue Decke, Symbol für den Himmel. Der Boden stand für das fruchtbare Land.
Auf den Außenmauern, im weltlichen Bereich, wird der Pharao dargestellt, wie er die Feinde des Landes besiegt, das Chaos. Innen, im Bereich der Götter, ändert sich die Symbolik. Hier herrscht Ma'at: Ordnung, Frieden.
Die Architektur ist immer gleich: Vom Offenen, Hellen geht es hinein ins Dunkle bis hin zum dunkelsten Punkt, dem Allerheiligsten, dem Sanktuar, wo die Statue der entsprechenden Gottheit aufbewahrt wurde.
Eine Besonderheit stellen die Totentempel dar.
Tempel von Abu Simbel (Abū Simbal - أبوسمبل):
Die beiden Felsentempel von Abu Simbel liegen ca. 540 km entfernt von Luxor am westlichen Ufer des Nassersees in Nubien. Pharao Ramses II. errichtete sie im 13. Jh. v. Chr. - den größeren zu seinem eigenen Ruhm, den kleineren zur Ehrung seiner Gemahlin Nefertari. Sie und sind seit 1979 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Als den Tempeln durch den Bau des Assuan-Hochdammes der Untergang im ansteigenden Wasser des künstlich angelegten Nassersees drohte, wurden sie in einer spektakulären internationalen Rettungsaktion in den Jahren 1963 bis 1968 in 17.000 Blöcke à 20 Tonnen zersägt, abgetragen und 64 Meter höher auf der Hochebene von Abu Simbel wieder aufgebaut. Bei dem neu gewählten Standort wurde darauf geachtet, dass das Lichtspiel der aufgehenden Sonne ("Sonnenwunder") erhalten blieb, das zweimal im Jahr (am 22. Februar und 22. Oktober) mit seinen Strahlen das 65 m vom Eingang entfernte Allerheiligste mit den Statuen von Ptah, Amun-Re, Ramses II. und Re-Harachte erleuchtete - interessanterweise die von Ramses II. am längsten, während Ptah im Dunklen blieb. Lesen Sie mehr ...
Allerheiligstes im Tempel von Abu Simbel. V.l.n.r.:: Ptah, Amun-Re, Ramses II. und Re-Harachte
Tempel von Armant (Armant - أرمنت):
Armant (altägyptisch „Iunu-Monthu“) liegt 12 km südlich von Luxor am westlichen Nilufer. Der Tempel für den Kriegsgott Montu wurde bereits in der 11. Dynastie errichtet, später erweitert und wieder zerstört. Im 19. Jahrhundert verwendete man die Steine des ptolemäischen Nachfolgebaus für die Errichtung einer Zuckerfabrik. Dessen wenige noch erhaltene Fundamentreste liegen heute im Stadtzentrum von Armant und sind nicht öffentlich zugänglich.
Tempel von Deir el-Medina: (Dair al-Madīna - دير المدينة):
Im Norden der Arbeitersiedlung Deir el-Medina befindet sich ein kleiner, den Göttinnen Hathor und Ma'at gewidmeter ptolemäischer Sandsteintempel, der lange von koptischen Mönchen genutzt wurde, daher sein Name "Kloster der Stadt". Der heute noch erhaltene Tempelbau wurde im 3. Jh. n. Chr. begonnen. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Deir el-Schelwit (Dair al-Šalwīt - دير الشلويط):
In Deir el-Schelwit befindet sich ein kleiner von den römischen Kaisern erbauter Tempel der, der Göttin Isis geweiht war. Heute sind nur noch das kleine Tempelgebäude, die Ruinen des Torbaus (Propylon), das Fundament der Umfassungsmauer und der Brunnen erhalten. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Dendera (Dandara - دندرة):
Dendera liegt etwa 55 km nördlich von Luxor am Westufer des Nils und ist berühmt wegen seines in vieler Hinsicht interessanten Hathor-Tempels, der in der 6. Dynastie entstand und später von den Ptolemäern und Römischen Kaisern umgebaut wurde. Der Tempel beherbergt den "Tierkreis von Dendera" - eigentlich sind es sogar zwei, einer ist eine Kopie des Originals im Louvre - und die "Glühbirnen von Dendera", Darstellungen, um die sich einige grenzwissenschaftliche Spekulationen bezüglich Elektrizität im Alten Ägypten ranken. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Edfu (Idfū - إدفو):
Edfu liegt 85 km südlich von Luxor am Westufer des Nils. Die Tempelanlage war dem lokalen Gott Hor-Behdety, dem „Horus von Edfu“, geweiht. Der Sage nach bestand Horus hier in Edfu einen seiner größten Kämpfe gegen Seth. Der trotz Beschädigungen durch Christen sehr gut erhaltene Tempel entstand während der Herrschaft der Ptolemäer und war ein Ort wichtiger Feste zu Ehren der Götter des Horuskults. Beeindruckend ist der nahezu intakte 34 m hohe Pylon. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Esna (Isnā - إسنا):
Esna befindet sich 55 km südlich von Luxor. Der dem widderköpfigen Gott Chnum geweihte Tempel steht mitten in der Stadt in einer neun Meter tiefen Grube am westlichen Nilufer und entstand in seiner jetzigen Form während der Herrschaft der Ptolemäer. Erhalten ist die Säulenhalle. Der Rest des Tempels liegt unter Schutt und dem Ort Esna begraben. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Kom Ombo (Kūm Umbū - كوم أمبو):
150 km südlich von Luxor liegt Kom Ombo. Der ptolemäische Doppeltempel, der dem krokodilköpfigen Gott Sobek (rechts) und dem falkenköpfigen Gott Haroeris (links) geweiht war, liegt am, nein, thront über dem östlichen Nilufer. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Philae (Ānas el-Wogūd - أنس الوجود):
Der Isis-Tempel 220 km südlich von Luxor erlitt ein ähnliches Schicksal wie der Tempel von Abu Simbel: Von der Überflutung bedroht wurde die "Perle des Nils" 1977 bis 1980 von ihrem ursprünglichen Standort auf der Insel Philae abgebaut und auf die benachbarte und höher gelegene Insel Agilkia verlegt. Seit 1979 ist sie in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Nach dem Osiris-Mythos war Philae der Platz, an dem Isis das Herz ihres Mannes Osiris fand, nachdem sein Bruder Seth ihn umgebracht, zerstückelt und die Teile im ganzen Land versteckt hatte. Lesen Sie mehr ...
Tempel von Tud (Tūd - طود):
Der Tempel von Tud liegt etwa 22 km südlich von Luxor auf dem östlichen Nilufer. Er war dem falkenköpfigen Kriegsgott Montu geweiht. 1936 wurde hier ein Silberschatz gefunden, der sich nun zum Teil im Luxor Museum befindet.
Lesen Sie mehr ...
Tempelgrab:
Der Begriff stammt aus griechisch-römischer Zeit. Während der Kuschiten- und Saitenzeit entstanden im Asasif die größten Beamtengräber aller Zeiten, Das Konzept des Felsgrabs wurde aufgegeben. Stattdessen lagen diese Gräber in der Ebene und hatten einen freistehenden Oberbau aus Lehmziegeln mit Eingangspylon. Die unterirdische, aus dem Fels gemeißelte Anlage war über eine Treppe zugänglich und meist von riesigem Ausmaß. Dort befanden sich die Kult- und Bestattungsräume. Mehrere Pfeilerräume und Korridore, ein offener Hof („Lichthof“) und Sanktuare führten zur Grabkammer.
Theben (Tiba - طيبه):
Theben (altägyptisch: "Waset - Die Stadt des Was-Zepters") war eine zu beiden Seiten des Nils liegende Stadt in Oberägypten - das heutige Luxor. Homer nannte sie in seiner Ilias "das hunderttorige Theben". 84 v. Chr. wurde sie von Ptolemaios IX. niedergebrannt. Noch Ende des 19. Jahrhunderts bestand sie nur aus einem ausgedehnten Ruinenfeld.
Heute befindet sich in Theben-Ost eines der touristischen Zentren Ägyptens, die Stadt Luxor (Eastbank). In Theben-West (oft verkürzt nur "Theben" genannt) liegen die Nekropole und dörfliche Siedlungen (Westbank, al-Barr al-Gharbī - البر الغربي). Seit 1979 ist Theben in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes eingetragen.
Thutmosis III. (1458 – 1426 v. Chr.):
Thutmosis III., Sohn Thutmosis II., wurde schon mit 3 Jahren, als sein Vater starb, Pharao, doch auf Grund seines Alters übernahm seine Stiefmutter Hatschepsut für ihn die Regierungsgeschäfte. Erst als auch sie starb, war er mit Anfang 20 uneingeschränkter Herrscher. Er führte Ägypten in die siegreiche "Schlacht von Megiddo" sowie 16 weitere erfolgreiche Feldzüge und verstand es, die Verwaltung der besetzten Länder effektiv zu organisieren. Er betätigte sich als Baumeister im Karnak-Tempel und errichtete seinen Totentempel nördlich des Ramesseums.
Ticket Office (Westbank):
Am Eingang zur Nekropole erhalten Sie Eintrittskarten für bestimmte Tempel und Gräber der Westbank. Die vollständige Liste finden Sie hier.
Totentempel:
In einem Totentempel wurden auch schon zu Lebzeiten des Pharaos rituelle Handlungen der Reinigung und Opferung vollzogen. Nach seinem Tod diente er dazu, dessen Wiedervereinigung mit der höchsten Gottheit zu erreichen. Im Neuen Reich war das die thebanische Göttertriade Amun, Mut und Chonsu. Ursprünglich verband ein System von Kanälen die königlichen Totentempel mit dem Nil. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Amenhotep III.:
Kōm el-Hettān, der „Hügel der Sandsteine", wie das Areals des Tempels heute genannt wird, befindet sich westlich hinter den Memnonkolossen und war mit 385.000 Quadratmetern der größte jemals in Ägypten erbaute Tempel (s. Karte). Er gehörte zu den Millionenjahrhäusern. Da er größtenteils aus wenig haltbaren Lehmziegeln erbaut wurde und schon bald nach seiner Fertigstellung einem Erdbeben zum Opfer fiel, ist leider wenig von ihm erhalten. Von 1998 bis 2004 befand er such auf der Liste der 100 weltweit am meisten gefährdeten Kulturdenkmäler des World Monuments Fund. Ein internationales Archäologen-Team hat es sich zur Aufgabe gesetzt, den Totentempel als Freilichtmuseum wieder auferstehen zu lassen. In jüngster Zeit wurden immer wieder beeindruckende Funde von Kolossalstatuen bzw. Teilen davon ausgegraben (s. unsere Liste der jüngsten Funde). Allein 730 Statuen der Göttin Sachmet waren im Tempel aufgestellt, 88 davon wurden bisher (Stand: Mai 2011) gefunden, viele andere wurden im 19. Jh. von Sammlern und Forschern in Museen nach Europa und Amerika gebracht. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Hatschepsut:
Hatschepsuts Tempel "Djeser-djeseru - der Heiligste der Heiligen" stammt aus der 18. Dynastie und ist heute der am besten erhaltene Tempel am Westufer des Nil in Theben (s. Karte). Das in den Talkessel von Deir el-Bahari hineingebaute Millionenjahrhaus diente der Verehrung der Götter Hathor, Anubis und Amun-Re. Es war lange völlig unter Schutt begraben und wurde erst Ende des 19. Jh. wieder ausgegraben. Von der 400 m langen mit Sphingen gesäumten Prozessionsstraße ist leider nichts mehr zu sehen.
Auffällig ist die eigenwillig moderne Architektur des Tempels, die sich von den klassischen Tempeln, die aus 1. Pylon → Hof → 2. Pylon → Hof → Säulenhalle bestehen, dadurch unterscheidet, dass hier die klassischen Pylone durch Pfeilerhallen ersetzt wurden. Die anschließenden Höfe gehen in Terrassen über und sind durch Rampen miteinander verbunden. Wunderschön sind die Wandmalereien in den Kapellen. Auf einer wird eine Schiffsexpedition in das sagenumwobene Land Punt dargestellt. Lesen Sie mehr ...
Hatschepsut-Tempel in Deir El-Bahari, dahinter das Tal der Könige
Totentempel von Mentuhotep II.:
Der Pharao der 11. Dynastie regierte etwa von 2061 bis 2010 v. Chr. Bereits 500 Jahre vor Hatschepsut ließ er sich in Deir el-Bahari (s. Karte) einen kleinen Totentempel errichten, dessen Stil zu dieser Zeit einmalig war, da er den Übergang von den Pyramidentempeln des Alten Reichs zu den Millionenjahrhäusern des Neuen Reichs vollzog. Die Überreste des Tempels liegen nur wenige Meter südlich von Hatschepsuts Tempel und sind nur vom Vorplatz aus zu besichtigen. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Merenptah:
Der Tempel von Merenptah, Sohn Ramses II., liegt direkt hinter dem Totentempel von Amenhotep III. (s. Karte) und ist eines der acht Millionenjahrhäuser. Er ist erst seit 2003 geöffnet und gleicht im Grundriss dem doppelt so großen Ramesseum. Bemerkenswert sind die vom Amenophis-III.-Tempel "ausgeborgten" und eingebauten Skulpturen. Angegliedert ist ein kleines Museum mit überlebensgroßen wild blickenden Anubis-Köpfen. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Ramses II. in Abydos (Abīdūs - أبيدوس):
Der Ramses-Tempel in Abydos ist wie der Tempel seines Vaters Sethos I. ein Millionenjahrhaus und liegt nur 270 m vom Sethos-Tempel entfernt. Entlang der Außenmauer befindet sich einer der umfangreichsten Berichte über die Schlacht bei Qadesh, die Ramses II. 1274 v. Chr. gegen die Hethiter führte. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Ramses II. in Theben: Ramesseum (Maʿbad al-Rāmisiyūm - معبد الرامسيوم)
Der Totentempel Ramses II. (s. Karte) wurde innerhalb von 22 Jahren in Theben-West nördlich von Kom el-Hettān erbaut und zählt zu den Millionenjahrhäusern. Dort fand der Totenkult für den Pharao sowie der Kult für die thebanische Göttertriade (Amun, Mut und Chonsu) statt. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Ramses III.: Medinet Habu (Madīnat Hābū - مدينة هابو):
Der Totentempel Ramses III. (s. Karte) aus der 20. Dynastie ist
einer der am besten erhaltenen und stilistisch vollkommenen Tempel Ägyptens und gehört zu den Millionenjahrhäusern. Die ausgesprochen lebendigen frisch wirkenden Farben an den Decken sind wirklich noch im Original so gut erhalten. Die Reliefs an den Tempelwänden stellen in zum Teil blutrünstigen Details die Siege des Pharao über die Seevölker und Libyer dar. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Sethos I. in Abydos (Abīdūs - أبيدوس):
Der Totentempel von Sethos I. liegt 160 Kilometer nördlich von Luxor entfernt. Er ist ebenfalls ein Millionenjahrhaus und diente der Verehrung des Gottes Osiris im "Osireion". Die Tempelanlage wurde ursprünglich von einer hohen und mehrere Meter dicken Mauer aus Nilschlammziegeln umgeben. Im Tempel selbst findet sich die Königsliste von Abydos. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Sethos I. in Theben:
Dieser Tempel liegt in Qurna (s. Karte) und ist - wie auch sein Tempel in Abydos - ein sogenanntes Millionenjahrhaus. Er wurde für den Totenkult Sethos I. und den seines Vaters Ramses I. gebaut, da dieser es aufgrund seiner kurzen Regierungszeit nicht schaffte, sich einen eigenen Tempel zu errichten. Nach dem Tod Sethos I. wurde der Tempel von seinem Sohn Ramses II. vollendet. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Thutmosis III. in Deir el-Bahari:
Thutmosis III. baute seinen 2. Totentempel, ein Millionenjahrhaus, in seinen letzten Regierungsjahren mittig hinter dem Totentempel von Hatschepsut und dem Totentempel von Mentuhotep II. (s. Karte). Es ist der kleinste der drei Tempel und am weitesten zerstört. Er wurde etwas erhöht angelegt, da zwischen den beiden anderen Tempeln kein Platz gewesen wäre. Auch der Tempel von Thutmosis III. ist in seiner Achse genau auf den Karnak-Tempel ausgerichtet. Lesen Sie mehr ...
Totentempel von Thutmosis III. in Qurna:
Auch dieser Totentempel ist ein Millionenjahrhaus. Er liegt an der Straße nordöstlich des Ramesseums. Thutmosis III. baute ihn in seinen frühen Regierungsjahren. Der Tempel hatte eine wichtige Funktion für den Kult des Gottes Amun und hatte ein eigenes Hathor-Heiligtum. Leider ist er fast vollständig zerstört. Lesen Sie mehr ...
Traumstele:
Thutmosis IV., in jener Zeit noch nicht Pharao, legte sich nach einer Löwenjagd ermüdet in den Schatten der damals weitgehend unter Wüstensand vergrabenen großen Sphinx von Gizeh. In einer Vision forderte ihn der Sonnengott Re auf, die Sphinx vom Sand zu befreien. Dafür versprach er ihm die Königskronen Ober- und Unterägyptens. Kurz nach der Thronbesteigung erfüllte Thutmosis IV. die göttliche Bitte und errichtete zwischen den Pranken der Sphinx die Traumstele aus Rosengranit, deren Inschriften bis heute aus seinem Leben berichten.
TT:
Theban Tomb = Thebanisches Grab eines Adligen
Tutanchamun (1332 – 1323 v. Chr.) :
Der Sohn des Echnaton wurde schon mit 9 Jahren Pharao und regierte in der 18. Dynastie. Er änderte seinen Geburtsnamen Tutanchaton (lebendes Abbild des Aton) in Tutanchamun (lebendes Abbild des Amun) um und kehrte langsam wieder zu der Göttervielfalt zurück, die sein Vater Echnaton durch Aton ersetzt hatte.
Berühmt wurde er, nachdem Howard Carter 1922 sein nahezu ungeplündertes Grab (KV62) im Tal der Könige entdeckt hatte und sich danach mysteriöse Todesfälle ereigneten ("Fluch des Pharaos"). Auch um seinen frühen Tod rankten sich zahlreiche Spekulationen. Mittlerweile scheint durch moderne CT-Untersuchungen geklärt, dass er nicht ermordet wurde, sondern einer Krankheit (Malaria? Sichelzellenanämie?) zum Opfer fiel.
Der Sarkophag und die Mumie (zwecks Schutz in einen klimatisierten Plexiglassarg) sind im Grab geblieben, all die berühmten goldenen Grabbeigaben wie z.B. die goldene Totenmaske oder der Thron sind im Ägyptischen Museum in Kairo zu besichtigen - wenn sie nicht gerade auf Welt-Tournee sind.
Die Grabkammer von Tutanchamun wurde neben dem Carter-Haus originalgetreu nachgebaut und kann statt des Originals besichtigt werden.
Lesen Sie mehr über das Grab...
Unterägypten:
Es erstreckt sich vom Mündungsdelta des Nils (Nildelta) ab Kairo bis zum Mittelmeer. Im Alten Ägypten war es aufgeteilt in 20 Gaue. Die oberste Göttin Unterägyptens war Wadjet, das Symbol Unterägyptens die Rote Krone, welche bei der Reichseinigung zusammen mit der Weißen Krone Oberägyptens zur Doppelkrone der Pharaonen vereinigt wurde. Ein weiteres Symbol für Unterägypten ist die dort weit verbreitete Papyrus-Pflanze.
Ushebti:
Ein Ushebti ist eine kleine (Terracotta-)Statue, die im Alten Reich den Verstorbenen selbst repräsentierte, während sie ihm im Neuen Reich bei seinem Tod als Diener mit ins Grab gegeben wurde, um bei Bedarf im Jenseits manuelle Arbeit für ihn zu verrichten. Die frühesten Exemplare in Form einer Mumie reichen bis in die Zeit Mentuhotep II. zurück. In manchen Gräbern fand man 365 Ushebtis - für jeden Tag des Jahres einen, in einigen sogar an die tausend.
Waset
s. Theben
Wesech (Ägis):
So hieß ein breiter Schmuckhalskragen im alten Ägypten. Aus kostbaren Materialien gefertigt war er eine unverzichtbare Grabbeigabe und schmückte die Mumie. Teilweise wurde er auch zu Lebzeiten getragen.
Wesir:
Der Wesir war von der 4. bis 30. Dynastie der oberste Verwaltungsbeamte des Reiches, der zweite Mann im Staat gleich nach dem Pharao. Ab dem Neuen Reich gab es derer zwei - einen für Oberägypten, einen für Unterägypten.
Der Begriff wird heute noch für Minister verwendet.
Zeittafel
s. hier