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Leben in Luxor - Lexikon der Pharaonen des Alten Ägypten: Pharao Echnaton (1353 – 1336 v. Chr.)

von Claudia Ali, 13.01.13; überarb. am 03.05.24

Echnaton, © Bernice Williams
Echnaton, © Bernice Williams

Echnaton (oder: Achenaton, Achenaten) war der 10. Pharao der 18. Dynastie. Seine Eltern, Pharao Amenhotep III. und Teje, Große Königliche Gemahlin und Mitregentin, lebten in Malqata, dem prächtigen Palast, den Amenhotep III. im westlichen Theben gebaut hatte - eigenartig, denn am westlichen Nilufer lag ansonsten nur die Totenstadt. Offensichtlich hatte sich schon Echnatons Vater bewusst vom Einflussbereich der Amunpriester des Karnak-Tempels entfernt.

Echnaton-Kopf im Luxor Museum, © Leben in LuxorEchnaton, damals hieß er noch Amenhotep IV. ("Amun ist zufrieden"), wurde vermutlich in Malqata geboren und lebte dort zusammen mit seinen 6 Geschwistern Thutmosis, Sitamun, Iset, Henut-taunebu, Nebet-tah und Baketaton. Die Jugendzeit in Malqata prägte Echnatons Lebensphilosophie. Die künstlerischen Darstellungen dort verewigten die Natur, in der er das Heilige sah. Von heraus-ragenden Gelehrten am Hof wurde er im Studium der heiligen Texte unterwiesen. Er stand dem alten Sonnenkult von Heliopolis nahe und verehrte die Götter Re-Harachte und Schu (eine Verkörperung des Aton).

Echnaton-Kopf im Luxor Museum, © Leben in Luxor

Im Lauf seines Lebens hatte Echnaton 4 Ehefrauen: Nofretete - sie war mit Abstand die wichtigste von ihnen -, die ausländische Prinzessin Kija, eine junge Frau unbekannter Identität ("Younger Lady") und Taduhepa. Mit Nofretete hatte er 6 Töchter: Meritaton, Maketaton, Anchesenpaaton, Neferneferuaton, Neferneferure und Setepenre. Die Identität der Mutter seines Sohnes Tutanchamun ist bisher ungeklärt. Fest steht nur, dass es die "Younger Lady" war, wie sich 2010 bei Untersuchungen ihrer Mumie (KV35YL) herausstellte.



1. bis 3. Regierungsjahr

Hieroglyphen Sa Re "Sohn des Re"Dem Geburtsnamen eines Pharaos (altägyptisch: per-aa = "großes Haus") wurden meist die Hieroglyphen Sa Re "Sohn des Re" vorangestellt. Häufig enthielt auch der Geburtsname selbst, der nichts darüber aussagte, ob ein Königssohn tatsächlich den Thron besteigen würde, den Namen eines Gottes. Beispiele: Ra(Re)mses, Thut(Thot)mosis, MerenPtah, Amen(Amun)hotep, EchnAton, TutanchAmun, NofruSobek, Har(Horus)emhab, Sethos oder Mentu(Montu)hotep. Manchmal änderte ein neuer Pharao seinen Namen, um einen bestimmten Gott, auf dessen Macht er besonders vertraute, während seiner Regentschaft hervorzuheben. Echnaton gehörte zu diesen Pharaonen, doch dazu später mehr.

Echnatons ThronnameAls Echnaton den Thron bestieg und Nofretete heiratete, war er zwischen 18 und 22 Jahren alt. Sein Thronname lautete "Nefer-cheperu-Re-wa-en-Re" = "Schön sind die Erscheinungsformen des Re, Einziger des Re". Seine Regierungszeit dauerte vermutlich von 1353 bis 1336 v. Chr. Bis heute ist nicht abschließend geklärt, ob er einige Jahre davon Mitregent seines Vaters war. Wie jeder Pharao nach der Thronbesteigung widmete er sich zunächst der Errichtung neuer Kultbauten. Seine erste Amtshandlung war es, in Karnak neue Monumente zur Verehrung der Sonnengottheit zu bauen. Er orientierte sich dabei an Heliopolis und ließ einen Benben errichten. Ob in Form eines Obelisken wissen wir nicht, denn alle Aton-Monumente im Karnak-Tempel wurden zerstört und sind nur noch in Form kleiner Steinblöcke (Talatat) erhalten.

Echnaton-Büste im Ägyptischen Museum Kairo, © Leben in LuxorEchnaton wird für gewöhnlich als "Erfinder" des Monotheismus, ja sogar des Gottes Aton beschrieben. Doch schon die Pharaonen vor ihm waren bestrebt, ein Gleichgewicht zur Allmacht des Gottes Amun und seiner Anhänger in Karnak herzustellen, indem sie die religiösen Zentren in Memphis und Heliopolis wieder-belebten. Aton war bereits unter Thutmosis I. eine anerkannte Schöpfermacht und schon unter Echnatons Großvater Thutmosis IV. gab es eine Aton-Religion, die sein Vater Amenhotep III. weiter manifestierte. .Echnaton bekämpfte Amun und seinen Kult im Amun-Tempel in Karnak keineswegs, er setzte ihn nur als obersten Gott ab und Aton an der Spitze der Götterhierarchie ein. Eine weitere wichtige Veränderung bestand darin, dass nun Echnaton und Nofretete Atons Repräsentanten auf Erden waren und daher Priester als Vermittler überflüssig. Echnaton verbot den Kult zu Ehren anderer Götter aber nicht. Selbst in Achet-Aton, der Stadt, die er später eigens für Aton erbauen ließ, existierte mit seiner Kenntnis im häuslichen Bereich weiterhin eine Vielzahl von anderen Göttern.

Echnaton-Büste im Ägyptischen Museum Kairo, © Leben in Luxor

Echnaton verwandelte Karnak Schritt für Schritt in einen Aton-Tempel, wobei er bestehende Bauten weitgehend unangetastet ließ. An den 3. Pylon, der von seinem Vater stammte, baute er nur ein Vestibül an, aber im Osten von Karnak, dort, wo die Sonne aufgeht, entstanden gleich vier neue Aton-Heiligtümer, in denen Schätzungen zufolge 6.800 Personen tätig waren:

  • Gem-pa-Aton ("Die Sonnenscheibe ist gefunden")
  • Hut-benben ("Das Haus des uranfänglichen Steins")
  • Rud-menu-n-Aton-n-neheh ("Standhaft sind die Monumente der Sonnenscheibe in Ewigkeit")
  • Teni-menu-n-Aton-n-neheh ("Erhöht sind die Monumente der Sonnenscheibe in Ewigkeit")

In diesen Tempeln war zum ersten Mal eine Sonnenscheibe dargestellt, deren Strahlen in Händen enden - das konnte man aus den Talatat rekonstruieren, die Haremhab nach der Zerstörung der Aton-Tempel als Füllmaterial für den 2., 9. und 10. Pylon benutzt hatte. Die Talatat waren eine Erfindung von Echnaton. Da die Mauern seiner Tempel keine schweren Dächer tragen mussten, denn das Sonnenlicht sollte das Innere erleuchten, mussten sie auch nicht mehr aus riesigen Steinblöcken errichtet werden. Lehmziegel waren als Baumaterial ungeeignet, da Tempel für die Ewigkeit gebaut wurden. So entstanden Steinziegel in der Breite von drei Handlängen (arabisch "talata" = 3), die ihren Zweck perfekt erfüllten.

Rekonstruierte Talatat-Blöcke im Luxor Museum, © Leben in Luxor
Rekonstruierte Talatat-Blöcke im Luxor Museum, © Leben in Luxor

Gleichzeitig führte Echnaton eine neue Ästhetik in der bildlichen Darstellung ein, die allerlei Anlass zu Spekulationen über Krankheiten gab, unter denen er gelitten haben soll (zuletzt wurden Marfan-Syndrom und Temporallappenepilepsie vermutet). Kolossalstatuen zeigen ihn mit einem nach hinten gezogenen Schädel, langgezogenen Gesichtszügen, überproportional großen Ohren, geschlitzten Augen, einer langen Nase, fleischigen Lippen, Brüsten, einem aufgetriebenen Bauch, einem weiblichen Becken und fülligen Oberschenkeln. Auf manchen Darstellungen ist Echnaton nackt und ohne Echnaton-Büste im Luxor-MuseumPenis zu sehen. Offenbar hat er ihn wie Osiris verloren und Nofretete/Isis muss ihn finden, um seine Zeugungskraft wiederherzustellen. Darum kann das Göttliche an sich auch nur von Mann und Frau gemeinsam verkörpert werden. Daher vereint Echnatons Darstellung mit weiblichen Attributen in sich das männliche und weibliche Prinzip, Vater und Mutter der Schöpfung. Nicht er als Individuum ist abgebildet, sondern er als Symbol für den höchsten Gott.

Echnaton-Büste im Luxor Museum, © Leben in Luxor

Wahrscheinlich gibt es nur wenige naturgetreue Portraits von Echnaton, z.B. eine 64 cm hohe Specksteinstatue, die Teil einer Gruppe ist und sich im Louvre in Paris befindet, eine Gipsmaske aus Amarna und eine Kalksteinstatue mit Blauer Krone, die während der Ägyptischen Revolution 2011 aus dem Ägyptischen Museum in Kairo geraubt und später wiedergefunden wurde. Von Echnatons angeblichen ""Missbildungen" sind nur leicht fleischige Lippen und ein Bäuchlein geblieben:

Statuette von Pharao Echnaton mit der Blauen Krone und einem Opfertablett, Kalkstein, Höhe: 43 cm, 18. Dynastie, Amarna, © Ägyptisches Museum, KairoStatuette von Pharao Echnaton mit der Blauen Krone und einem Opfertablett im Ägyptischen Museum KairoStatuette von Pharao Echnaton mit der Blauen Krone und einem Opfertablett im Ägyptischen Museum Kairo, Hans Ollermann
Statuette von Pharao Echnaton mit der Blauen Krone und einem Opfertablett im Ägyptischen Museum Kairo, Kalkstein, Höhe: 43 cm, 18. Dynastie, Amarna, © v.l.n.r.: Jon Bodsworth, unbekannt, Hans Ollermann

Jugendlicher Echnaton, Kestner-Museum Hannover © Petrus AgricolaPortrait-Studie von Echnaton aus der Werkstatt von Thutmosis in Amarna, © Ägyptisches Museum Berlin, Keith Schengili-RobertsKopf des Echnaton aus der Werkstatt von Thutmosis in Amarna, Gipsstuck, Höhe: 26 cm, Neues Reich, 18. Dynastie, um 1340 v. Chr., © Staatliche Museen zu Berlin, Margarete Büsing
li.: Jugendlicher Echnaton, Kestner-Museum Hannover, © Petrus Agricola • Mi.: Portrait-Studie von Echnaton aus der Werkstatt von Thutmosis in Amarna, © Ägyptisches Museum Berlin, Keith Schengili-Roberts • re.: Kopf des Echnaton aus der Werkstatt von Thutmosis in Amarna, Gipsstuck, Höhe: 26 cm, Neues Reich, 18. Dynastie, um 1340 v. Chr., © Staatliche Museen zu Berlin, Margarete Büsing

In einer umfangreichen Untersuchung von Echnatons Mumie 2010 stellte sich zur Überraschung der Forscher heraus, dass auch seine Schädelform in keiner Weise auffällig war. Die Wissenschaftler räumten ein, dass die Künstler der Amarnazeit, die ihn mit einem langgezogenen Schädel zeigten, offensichtlich nicht sein tatsächliches Aussehen abgebildet hatten (Quelle: Hawass, Zahi et al.: Ancestry and Pathology in King Tutankhamun’s Family, 2010). Ein 2011 erschienenes Buch mit dem Titel [Anzeige] "Nofretete und Echnaton: Das Geheimnis der Amarna-Mumien" arbeitet die Ergebnisse der radiologischen Untersuchungen und DNA-Analysen auf und gibt gleichzeitig einen Überblick über die Amarnazeit.



4. und 5. Regierungsjahr

Inzwischen war der Atonkult voll etabliert und die Amunpriester erfüllten weiterhin wie alle anderen Priesterschaften auch ihre Pflichten. Eigentlich war es erst nach 30 Regierungsjahren üblich, doch Echnaton beschloss bereits im 4. Regierungsjahr, sein Sed-Fest zu feiern, um seine königliche Macht zu erneuern. Man geht davon aus, dass er größere Vorhaben plante, für die er seine Kraft erhöhen wollte. Die Zeremonie fand im Tempel Gem-pa-Aton in Karnak statt - viele Talatat-Blöcke zeigen Szenen, in denen Echnaton Re verkörpert und Nofretete, die nun zum ersten Mal in Erscheinung tritt, Hathor. Die beiden sind sich mit zärtlichen Gesten zugewandt und demonstrieren ihre unverbrüchliche Liebe.

Teil einer Stele mit Echnaton und Nofretete, bemalter Kalkstein, Neues Reich, 18. Dynastie, ca. 1345 v. Chr., Fundort: Amarna, Neues Museum Berlin, © Whiskers and Whispers
Teil einer Stele mit Echnaton und Nofretete, bemalter Kalkstein, Neues Reich, 18. Dynastie, ca. 1345 v. Chr., Fundort: Amarna, Neues Museum Berlin, © Whiskers and Whispers

Nofretete war Ehefrau und Mutter, aber auch Mitregentin und einflussreiche Gefährtin während der Einführung de Aton-Kults sowie dessen Hohepriesterin. Echnaton ließ in Karnak eine Allee mit Sphingen errichten, die zur Hälfte sein Gesicht trugen, zur anderen Hälfte das von Nofretete.

Handpaar einer Doppelstatue des Echnaton und der Nofretete, Quarzit, Neues Reich, 18. Dynastie, um 1350 v. Chr., Amarna, Neues Museum Berlin © Winfried Veil
Handpaar einer Doppelstatue des Echnaton und der Nofretete, Quarzit, Neues Reich, 18. Dynastie, um 1350 v. Chr., Amarna, Neues Museum Berlin, © Winfried Veil

Es war üblich, einer neuen Staatsgottheit eine neue Stadt zu bauen, also suchte Echnaton nach einem geeigneten Platz für seine Aton-Stadt. Da sie etwa auf halber Strecke zwischen Memphis und Theben liegen sollte, fiel seine Wahl auf den Ort El-Amarna in der mittelägyptischen Wüste. Er kündigte den Umzug in das zukünftige Achet-Aton (Akhet-Aton) an und reiste selbst hin und her, um die Bauarbeiten, die ab dem 5. Regierungsjahr in vollem Gange waren, zu überwachen. Von nun an trug er den Namenszusatz Anch-em-maat ("Der von der Ma'at lebt") und betonte dadurch, dass seine Reformen nicht dem Chaos entsprangen, sondern an die Tradition des Alten Reichs anknüpften.

Rekonstruktion der Stadt Achet-Aton mit Hafenanlage, © unbekannt
Rekonstruktion der Stadt Achet-Aton mit Hafenanlage, © unbekannt



6. Regierungsjahr

Echnaton, der bisher ja noch immer Amenhotep - "Amun ist zufrieden" - hieß, änderte nun seinen Namen. "Achnaton" bedeutet: "Der Aton dient". Die Namensänderung war aber kein öffentlicher Affront gegen Amun, sondern eine rein persönliche Angelegenheit - schließlich änderte er nur seinen Geburtsnamen, nicht aber seinen Thronnamen. Auch ließ er seinen alten Namen auf Inschriften weiterhin bestehen.

Achet-Aton ("Horizont des Aton") wurde noch während des Baus am 13. Tag des 4. Wintermonats des 6. Regierungsjahrs offiziell gegründet. Echnaton brachte Opfergaben, sprach zu seinem Hofstaat und Mitgliedern seiner Regierung, stellte 14 Stelen auf, um die Grenzen der Stadt zu kennzeichnen und leistete den Schwur, die Sonnenstadt nie über diese Grenzen hinaus zu erweitern, geschweige denn eine weitere an anderer Stelle zu errichten. Es war, als wollte er sicherstellen, dass sie nur für seine eigene Regierungszeit genutzt werden sollte, denn normalerweise wuchsen Städte und Tempel mit jedem neuen Herrscher weiter. Den Eid erneuerte er noch einmal in seinem 8. Regierungsjahr.

Karte eines Teils der Stadt Achet-Aton, © Amarna Project
Karte eines Teils der Stadt Achet-Aton, © Amarna Project

Echnaton hatte es eilig. Im Wesentlichen wurde die Stadt Achet-Aton aus Lehmziegeln erbaut. Nur wichtige Gebäude wie Palast und Tempel entstanden aus Steinblöcken und erhielten Einlegearbeiten aus Kalkstein oder Alabaster. Für den Großen Tempel wurde die übliche lineare Abfolge der einzelnen Räume beibehalten, jedoch wissen wir, dass er im Unterschied zu den traditionellen Tempeln, die immer dunkler wurden, je näher man dem Allerheiligsten kam, keine Dächer besaß. So konnte das Sonnenlicht ungehindert jeden Winkel erhellen. Auf 360 gemauerten Sockeln wurden Aton unter freiem Himmel Speiseopfer dargebracht. Auch das Bildprogramm änderte sich. Statt einer Vielzahl von Göttern zeigten die Reliefs nun nur noch die königliche Familie unter der göttlichen Sonne Atons.

Auf Grund der drängenden Zeit gab es Einbußen bei der Qualität. Um Statuen schneller herstellen zu können, verwendete man mehrere Gesteinsarten (Quarzit und Kalkstein) pro Statue. Das ehrgeizige Ziel wurde erreicht: Im selben Jahr noch zog der Hofstaat nach Achet-Aton um. Eine einladende Stadt mit viel Charme erwartete ihn.

Rekonstruktion der Stadt Achet-Aton, © Amarna 3D
Rekonstruktion der Stadt Achet-Aton, © Amarna 3D

Achet-Aton bestand aus 3 Bereichen: der Hauptstadt, der Nekropole mit den Gräbern der Adligen im Felsmassiv oberhalb der Stadt und dem weitab in einer Felsenschlucht in der Wüste gelegenen Königsgrab.

Echnaton verfasste zwei poetische Texte: den Kleinen Sonnenhymnus an Aton, von dem Abschriften in 5 Gräbern in Amarna (Achet-Aton) gefunden wurden, und den Großen Sonnenhymnus, dessen einzige Ausgabe sich dort im Grab von Eje II. befindet. Die Inschrift, die in 13 Spalten fast die gesamte Fläche der rechten Wand des Eingangskorridors bedeckte, wurde zwar um 1890 teilweise zerstört, doch existiert eine vollständige Abschrift von 1883/1884, die 1884 auch gleich übersetzt veröffentlicht wurde. Wie groß war das Erstaunen, als man feststellte, dass die hebräischen Bibel-Psalme 104 (Titel: "Ein Loblied auf den Schöpfer") und 145 ("Lobpreis der Größe und Güte Gottes"), die aus dem 6. bis 3. Jahrhundert v. Chr. stammen, in Teilen wie eine direkte Übersetzung von Echnatons Großem Sonnenhymnus klingen!

Echnatons Großer Sonnenhymnus (Detail), © Sailingstone Press
Echnatons Großer Sonnenhymnus (Detail), © Sailingstone Press



9. Regierungsjahr

Echnaton befahl nun plötzlich, Amun-Statuen zu zerstören und den Namen des Gottes auszumeißeln, um eine "magische Leere" um Aton herum zu schaffen. Nur Re durfte neben ihm bestehen bleiben. Merkwürdig ist allerdings, dass er seinen alten Namen Amenhotep (Amun-hotep) im Grab seines Wesirs Ramose unversehrt ließ; im Grab von Cheruef zerstörte man Amuns Kartuschen überall - nur nicht in den Kartuschen von Amenhotep III. und Echnaton; auf einer Stele blieb der Name von Osiris erhalten, obwohl der als oberster Gott genannt wurde; der Amun-Tempel in Karnak blieb unversehrt; Einwohner von Achet-Aton trugen weiterhin Namen, in denen die traditionellen Gottheiten vorkamen. Offenbar geschahen die Zerstörungen nicht in einer fanatischen Wut, sondern wohl überlegt. Außerdem meißelte man die Hieroglyphen oft so aus, dass man sie immer noch lesen konnte.

Luxor Westbank, TT55, Grab von Ramose - Umrisszeichnung der linken Westwand nach Nina M. Davies
Darstellung aus dem Grab des Ramose: Echnaton sitzt in traditioneller Darstellung mit der Göttin Ma'at in einem Kiosk, während Ramose ihm huldigt. Umrisszeichnung der linken Westwand nach Nina M. Davies



12. Regierungsjahr

Echnaton empfing Abgesandte aus verschiedenen Fremdländern (Nubien, Asien, Libyen, Kreta, Punt), die dem Pharao und seiner Gemahlin Tribut zollten. In aufwändigen öffentlichen Feierlichkeiten unter freiem Himmel demonstrierte Echnaton vor ihnen seine Macht. Doch was steckte dahinter? Echnatons Vater Amenhotep III., der immer eine Politik des Friedens verfolgt hatte, war bereits tot. Man nimmt an, dass nun auch Echnatons Mutter Teje gestorben war, die ihn in Sachen Außenpolitik beraten und unterstützt hatte. Nun musste er selbst zeigen, dass er der unangefochtene Herrscher über das gesamte Universum war.

In einem Feldzug in die südlich gelegene ägyptische Kolonie Nubien schlug Echnaton einen Aufstand der Stammesfürsten nieder und stellte ohne große Probleme wieder Ruhe her. Die asiatischen Länder im Nordosten ließen sich weniger gut kontrollieren. Die Beziehungen zu ihnen waren zunächst höflich distanziert, doch sie verschlechterten sich später drastisch auf Grund von Intrigen und Verrat. Tributzahlungen blieben nach dem 12. Regierungsjahr aus. Ägyptens Verbündete wurden unruhig - ihre Hilferufe blieben ungehört, so wandten sie sich den Hethitern zu. Echnaton machte diplomatische Fehler und unterschätzte die Intriganten - auch an seinem eigenen Hof - , die ihn nur unzureichend mit Informationen versorgten. Für Ägypten wichtige Länder gingen verloren. All das ist genauestens belegt, da die außenpolitische Korrespondenz Echnatons auf Tontafeln in Keilschrift, den sogenannten Amarna-Briefen, erhalten blieb.

Amarna-Briefe, © unbekannt
Amarna-Briefe, © unbekannt



14. Regierungsjahr

Das Leben am Hof wurde nicht einfacher. Echnatons und Nofretetes Tochter Maketaton ("Geschützt von Aton") starb im Alter von etwa 10 Jahren und auch ihre drei jüngsten Töchter tauchen in den Annalen nicht mehr auf. Eine Seuche? Unabhängig von dem Verlust konnte der Tod eines Kindes, das durch seinen Namen direkt unter dem Schutz Atons stand, nur als göttliche Missbilligung gedeutet werden. Die tiefe Verzweiflung des Königspaars wurde in Reliefs festgehalten. Ihr weiteres Leben ist kaum mehr dokumentiert und daher schwer zu deuten.

Nofretete nahm offenbar nicht mehr an offiziellen Zeremonien teil, sondern wurde durch ihre älteste Tochter Meritaton ("Geliebte des Aton") vertreten. Sie zog sich in einen Palast im Norden von Achet-Aton zurück und starb womöglich selbst bald nach dem Tod ihrer Tochter/Töchter (ihre Mumie konnte bisher nicht identifiziert werden). Wenn es so war, brauchte Echnaton einen neuen Mitregenten, um seine Funktion im Atonkult, der sich nur durch ein Herrscherpaar ausdrücken konnte, zu erfüllen.

Büste einer der Töchter Echnatons (vermutlich Meritaton), Kalkstein, Höhe: 14,4 cm, Louvre, © Museumsart Bremen
Büste einer der Töchter Echnatons (vermutlich Meritaton), Kalkstein, Höhe: 14,4 cm, Louvre, © Rama



15. - 17. Regierungsjahr

Dieser Mitregent war - bis zum Tod Echnatons - Semenchkare ("Der Ka des Re ist beständig"). Seine Identität ist völlig unklar. Manche Forscher sehen in ihm Nofretete, da sein Erscheinen mit deren Verschwinden zeitlich zusammenfiel. Semenchkare wurde zudem als "Geliebte des Echnaton" bezeichnet und erhielt einen ihrer Namen ("Nefer-neferu-Aton" = "Vollkommen ist die Vollkommenheit des Aton"). Andere glauben, dass Semenchkare ein Sohn Echnatons war, der seine (Halb-)Schwester Meritaton heiratete. Belegt ist, dass er/sie im 16. Regierungsjahr nach Theben reiste, um die Rückkehr des Königshofes dorthin vorzubereiten. Echnaton war zu diesem Zeitpunkt offenbar schon schwer krank. Nach Echnatons Tod und dem Umzug verschwand auch Semenchkare von der Bildfläche - Meritaton ebenfalls.

Echnatons letzte Amtshandlung war im 16. Regierungsjahr ein Feldzug nach Nordsyrien, der sich sehr positiv auf die Sicherheit Ägyptens auswirkte, denn die Hethiter gaben weitere Eroberungspläne auf.

Echnatons Totenmaske, gefunden in Amarna - aus dem Buch: W. M. Flinders Petrie: “Tell el-Amarna”, 1894Echnatons Tod in seinem 17. Regierungsjahr wird in keinem Dokument festgehalten. Ursprünglich wurde er wohl in seinem in der Wüste gelegenen Königsgrab bestattet. 1891 wurde es - geplündert und verwüstet - entdeckt. Man fand lediglich Fragmente des Sargs und der Grabausstattung. Weitere Kammern waren offenbar für Nofretete und ihre gemeinsamen Kinder bestimmt. Doch wenn Echnaton tatsächlich jemals in Achet-Aton begraben worden war, so wurde er später umgebettet.

Echnatons Totenmaske, gefunden in Amarna, aus: W. M. Flinders Petrie: Tell el-Amarna, 1894

1907 entdeckte Edward R. Ayrton während seiner Ausgrabungen im Tal der Könige für Theodore Davis das Grab KV55. Da sich darin noch Goldobjekte befanden, war es offenbar unentdeckt geblieben, jedoch durch eingedrungenes Wasser stark beschädigt. Den "Rest" besorgten die Ausgräber, die schlampig und unprofessionell arbeiteten: Es wurden weder Konservierungsarbeiten noch fotografische Dokumentationen vorgenommen; die Grabungsberichte waren ungenau und widersprüchlich; das Grab, das Fundstücke enthielt, die Echnaton selbst, seinen Eltern Amenhotep III. und Teje, seiner Nebenfrau Kija, seinem Sohn Tutanchamun und Semenchkare zugeordnet werden konnten, wurde "aufgeräumt". So verschwanden nicht nur wertvolle Fundstücke, es gingen auch unersetzliche Informationen über ein "Amarna-Grab" verloren.

KV55 - Zustand zum Zeitpunkt der Entdeckung, aus: Nicolas Reeves: "The Complete Valley of the Kings"KV55 - Zustand zum Zeitpunkt der Entdeckung, aus: Nicolas Reeves: "The Complete Valley of the Kings"
KV55 - Zustand zum Zeitpunkt der Entdeckung, aus: Nicolas Reeves: The Complete Valley of the Kings

Im Grab KV55 befand sich eine stark beschädigte Mumie, die zunächst für Teje gehalten wurde, dann für Echnaton, dann für Semenchkare und schließlich wieder für Echnaton. Die bereits erwähnte DNA-Untersuchung von 2010 bewies letztendlich, dass es sich bei der Mumie in KV55 tatsächlich um Echnaton handelt. Erhalten sind heute nur noch Knochenüberreste. Sie befinden sich im Ägyptischen Museum in Kairo.

Das Grab enthielt auch einen vergoldeten Holzsarg mit Federdekor, dessen Kartuschen feinsäuberlich entfernt worden waren. Da die Gesichtsmaske ebenfalls zerstört worden war, gab es im Lauf der Jahre über 30 Theorien hinsichtlich seines Besitzers.

Beschädigte Goldmaske von Echnatons Sarg, © ZDF, Discovery Channel

Beschädigte Goldmaske von Echnatons Sarg, © ZDF, Discovery ChannelBeschädigte Kartusche von Echnatons Sarg, © ZDF, Discovery Channel

Beschädigte Goldmaske von Echnatons Sarg und seine zerstörte Kartusche, © ZDF, Discovery Channel

2001 schickte das Ägyptische Museum in Kairo den Oberteil des Sargs nach München, wo er im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst mit dem sich dort befindlichen rekonstruierten Unterteil vereint und eingehend untersucht wurde. Das Ergebnis wurde in dem leider vergriffenen Ausstellungskatalog "Das Geheimnis des goldenen Sarges" veröffentlicht (siehe auch die Diashow zur Untersuchung): "Der anonyme Sarg aus KV55 kann – jedenfalls aufgrund des Autopsie-Befundes und sämtlicher damit verbundener Implikationen nur für Echnaton selbst hergestellt worden sein! […] Der ursprünglich zur Grabausstattung Echnatons gehörende, dann jedoch aus religiösen Gründen obsolet gewordene und für Echnaton nicht benutzte innere Sarg fand in KV55 sekundäre Verwendung für das anonyme Notbegräbnis des für die Bestattung Tutanchamuns seiner eigenen Grabausstattung beraubten Semenchkare.“ Im Februar 2002 ging der komplette Sarg an das Ägyptische Museum Kairo zurück. Dort befindet sich auch der rekonstruierte Steinsarkophag.

CT-Umtersuchung von Echnatons Sargdeckel, © Klinikum Großhadern
CT-Untersuchung von Echnatons Sargdeckel, © Klinikum Großhadern



Damnatio memoriae - Verdammung des Andenkens

Mit dem Tod von Echnaton und Nofretete hatte Achet-Aton als Hauptstadt ausgedient. Der Königshof kehrte zunächst nach Theben zurück. Aton war wieder eine Gottheit von vielen und Amun der neue alte Reichsgott. Dennoch dauerte es noch etwa 3 Jahre bis alle Aton-Tempel geschlossen wurden.

Echnaton folgten Meritaton (1 Jahr), Semenchkare (3 Jahre), Tutanchamun (9 Jahre) und Eje II. (4 Jahre) auf den Königsthron. Dann kam Haremhab ("Horus im Fest"). Obwohl er nicht-königlicher Herkunft war, wurde er der letzte Pharao der 18. Dynastie (1319-1292 v. Chr.). Seine militärische Karriere begann vermutlich schon unter Amenhotep III. Zusammen mit Eje trug er zu Beginn von Tutanchamuns Regierungszeit die Verantwortung für den Umzug der Regierung nach Memphis, war dessen Stellvertreter sowie Oberbefehlshaber des Heeres. Wie jeder neue Pharao widmete er sich neuen Bauprojekten und errichtete im Karnak-Tempel neue Pylonen. Echnatons Aton-Tempel, erbaut aus handlichen Sandsteinziegeln, dienten ihm als Füllmaterial dafür. In den Königslisten tilgte er die Namen von Echnaton, Meritaton, Semenchkare, Tutanchamun und Eje. Es sah nun so aus, als wäre er der direkte Nachfolger von Amenhotep III.

Relief von Haremhab im Luxor-Tempel, © Rémih
Relief von Haremhab im Luxor-Tempel, © Rémih

Sethos I. und Ramses II. machten es sich endgültig zur Aufgabe, alle Erinnerungen an Echnaton und die übrigen Herrscher der Amarnazeit auszulöschen (Damnatio memoriae). Der Große Tempel von Achet-Aton wurde völlig zerstört. Seine Kalksteinziegel wanderten in Kalköfen. Sie wurden als Brandkalk in Mörtel und Wandverputz recycelt. Ein auf Gips gezeichneter Plan hat jedoch überlebt, so dass sich der Tempelgrundriss ausgezeichnet rekonstruieren lässt. Die Lehmziegel der Wohnhäuser von Achet-Aton gelangten gemahlen als Dünger auf die Felder der Bauern...

Achet-Aton/Amarna heute: Gelände des Kleinen Aton-Tempels mit rekonstruierten Säulen, © Gwen Owen
Achet-Aton/Amarna heute: Gelände des Kleinen Aton-Tempels mit rekonstruierten Säulen, © Gwen Owen



Nachlese

Viel geblieben ist also von Echnaton und seiner Vision nicht. Er wurde als "Ketzerkönig" verfemt, je nach Wissenschaftler für Moses, für einen verstoßenen Priester des Re, für eine Frau oder für einen Eunuchen gehalten und als Revolutionär gefeiert. Vieles, was immer noch in der aktuellen Literatur über ihn zu lesen ist, ist längst widerlegt und wird doch hartnäckigst mantraartig wiederholt. Es zeigt jedenfalls, dass das Interesse an Echnatons umstrittener und polarisierender Persönlichkeit ungebrochen ist. Zum Abschluss hier noch (einmal) ein paar Daten aus der neueren Geschichte:

  • 1798 entdeckte Napoleons Expedition Amarna (Achet-Aton).
  • Im November 1891 erhielt Flinders Petrie eine Grabungslizenz für Amarna. Er fand einen herrlich dekorierten Fußboden, der heute nur noch in seinen Zeichnungen erhalten ist. 1892 verschiffte er 160 Kisten mit Grabungsfundstücken nach England. Dabei handelte es sich meist um Glas- und Keramikfragmente, aber auch um Echnatons Totenmaske und eine schöne Statue von ihm mit Nofretete. 1894 veröffentlichte Petrie seine Entdeckungen im Buch "Tell el Amarna" ( Online-Faksimile-Ausgabe). Besonders aufschlussreich sind die Tafeln.
  • Im Dezember 1891 wurde Echnatons Königsgrab von Alessandro Barsanti, einem Angestellten des ägyptischen Antikendienstes, in Amarna "entdeckt" - den Einheimischen war es wohl schon seit 1880 bekannt gewesen - und ausgeräumt.
  • 1892 kopierte Howard Carter die wichtigsten Szenen im Königsgrab.
  • 1907 entdeckte das Grabungsteam um Theodore Davis im Tal der Könige Grab KV55 und darin eine Königsmumie, die man damals noch für Teje hielt. Mehr als 100 Jahre später nämlich 2010, als gerade fest-
    gestellt worden war, dass es sich bei der Mumie um Echnaton handelte, veranlasste ein Schweizer Mumienspezialist die Rückgabe eines Zehs von Echnaton an Ägypten. Wie das Körperteil in die Schweiz kam, ist unklar. Zum einem heißt es, es sei 1907 bei der Untersuchung der Mumie in der Schweiz gestohlen worden, zum anderen, Ägypten habe es 1968 einem englischen Forscher zur Untersuchung überlassen.
  • 1912 fand Ludwig Borchardt in Amarna die berühmten Büsten von Echnaton und Nofretete.
  • 1925 entdeckte Henri Chevrier beim Graben eines Drainagetunnels im Osten des Karnak-Tempels die Echnaton-Kolosse, die früher den Hof des Tempels Gem-pa-Aton geziert hatten, und grub sie in den folgenden sieben Jahren aus. Bis zu diesem Fund hatte man von der Existenz des Tempels nichts gewusst. Bemerkenswert war der Zustand der insgesamt 25 Statuen, deren Gesichter mit Ausnahme von zweien unversehrt geblieben sind - sogar die Nasen waren intakt - und das obwohl die Pharaonen ab Haremhab angeblich alles getan hatten, um die Erinnerung an ihn auszulöschen! Die Statuen befinden sich nun in verschiedenen Museen in Ägypten.

Fund der Echnaton-Kolosse im Karnak-Tempel, © Annales du Service des Antiquités de l'Égypte, 1926
Fund der Echnaton-Kolosse im Karnak-Tempel, © Annales du Service des Antiquités de l'Égypte, 1926

Echnaton-Koloss mit Talatat-Wand im Luxor Museum, © Leben in Luxor
Echnaton-Koloss mit Talatat-Wand im Luxor Museum, © Leben in Luxor

  • Ab 1940 schreibt Thomas Mann am 4. Band seiner Roman-Tetralogie "Joseph und seine Brüder". Darin deutet der biblische Josef den Traum des Pharaos von den sieben fetten und mageren Kühen sowie von den sieben vollen und leeren Kornähren. Bei Mann war dieser Pharao Echnaton.
  • 1984 wurde die Oper "Akhnaten" von Philip Glass im Stuttgarter Opernhaus uraufgeführt. Sie erzählt keine durchgängige Geschichte, sondern reiht in 3 Akten verschiedene Episoden aneinander.
  • Durch geomagnetische Verfahren können alte Grundrisse sichtbar gemacht werden. Das geschieht in Amarna (Achet-Aton) seit 2009 im Rahmen eines internationalen Programms, das dazu computergestützte 3-D-Technologien einsetzt. Die Ergebnisse sollen 2015 in einer Sonderausstellung im Kestner-Museum in Hannover und im Antikenmuseum Basel vorgestellt werden.
  • 2012 wurde die von Ludwig Borchardt gefundene Büste Echnatons 100 Jahre nach ihrem Fund in Amarna für die Ausstellung "Im Licht von Amarna" rekonstruiert und restauriert. Sie ähnelt in Größe und Gestaltung Nofretetes berühmter Büste, war aber schon zur Zeit ihres Fundes 1912 in mehrere Teile zerschlagen. Nase, Ohren und das linke Auge fehlten. Die Fragmente wurden 1913 zwar zusammengesetzt, doch gingen im Zweiten Weltkrieg auf mysteriöse Weise die Lippen, das Kinn und ein Teil der Stirn verloren. Für die Restaurierung wurde das Original in einem höchst aufwändigen Verfahren vermessen, um dann ein drei-
    dimensionales Gipsabbild anzufertigen, mit dem man "spielen" konnte, bis die fehlenden Teile passend ergänzt und mit einem 3D-Drucker gedruckt werden konnten. Dabei wurde bewusst "nur" der Zustand von 1913 wiederhergestellt.

Restaurierte Büste Echnatons im Neuen Museum Berlin, © Neues Museum Berlin
Restaurierte Büste Echnatons im Neuen Museum Berlin, © Neues Museum Berlin

  • 2013 sollte bereits im mittelägyptischen Minya das (Echn)Aton-Museum eröffnet werden - es ist bis heute (Mai 2022) nicht fertiggestellt. Es entsteht seit 1998 als gemeinsames Projekt der ägyptischen Altertümerverwaltung (SCA) und dem Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim. In Form einer geöffneten Pyramide auf einem 10-Hektar-Gelände direkt am Nilufer erbaut soll es in 14 Ausstellungsräumen auf 5 Stockwerken Exponate um Echnaton, Nofretete und Amarna zeigen, aber auch Statuen von Echnatons Eltern Amenhotep III. und Teje. Seit 2010 ruhen die Arbeiten jedoch wegen massiver Finanzierungsprobleme, die 2013 mit deutscher Hilfe gelöst werden sollen. Insofern steht die tatsächliche Eröffnung wohl noch in den Sternen.

Aton-Museum in Minya, © Ahram online
Aton-Museum in Minya, © Ahram online



Fachliteratur

Michael E. Habicht: Nofretete und Echnaton - Das Geheimnis der Amarna-Mumien Flinders Petrie: [Anzeige] Tell el Amarna, Online-Faksimile der Ausgabe 1894
Erik Hornung: [Anzeige] Echnaton - Die Religion des Lichtes, 2005
Hermann A. Schlögl: [Anzeige] Echnaton, 2008
Christian Jacq: [Anzeige] Nofretete und Echnaton - Ein Herrscherpaar im Glanz der Sonne, 2009
Franz Maciejewski: [Anzeige] Echnaton oder Die Erfindung des Monotheismus - Zur Korrektur eines Mythos, 2010
Lisa Manniche: [Anzeige] The Akhenaten Colossi of Karnak, 2010
Michael E. Habicht: [Anzeige] Nofretete und Echnaton - Das Geheimnis der Amarna-Mumien, 2011



Belletristik

Echnaton: [Anzeige] Sonnenhymnen. Ägyptisch - Deutsch, 2007

Agatha Christie: [Anzeige] Akhnaton - a play in three acts, Faksimile d. Ausgabe 1973
Nagib Machfus: [Anzeige] Echnaton - Der in der Wahrheit lebt: Roman, 2011



Ausstellungskataloge

Das Geheimnis des goldenen Sarges - Echnaton und das Ende der Amarnazeit: Katalog zur Ausstellung vom 17. Oktober 2001 bis 06. Januar 2002 im Staatlichen Museum Ägyptischer Kunst München (vergriffen), dazu: Diashow der Computer-Tomographie des Sargdeckels im Klinikum Großhadern München, 2003
[Anzeige] Im Licht von Amarna - 100 Jahre Fund der Nofretete: Katalog zur Ausstellung vom 7. Dezember 2012 bis 13. April 2013 im Neuen Museum Berlin, 2012



Zeitschriftenartikel

Robert B. Partridge: Photo Feature Colossal Statues of Akhenaten from the Temple of Karnak, in: Ancient Egypt Magazine issue 43, vol. 8,, no. 1, 2008. Ganzes Heft als kostenpflichtige PDF-Datei erhältlich
Jan Dönges: Vaterschaftstest für eine Mumie, Spektrum.de vom 16.02.2010
Zahi Hawass et al.: Ancestry and Pathology in King Tutankhamun’s Family, in: Journal of the American Medical Association 303 (7), 2010, p. 638–646



Zeitschriftenhefte

National Geographic Deutschland  6/2002: Das Geheimnis des goldenen Sarges - Deutsche Forscher erkunden ein ägyptisches Grab
epoc 4/2012: Ein Gott für Ägypten - Nofretete, Echnaton und der Sonnenkult von Amarna. Als kostenpflichtige PDF-Datei erhältlich



Dokumentationen

The Lost Pharaoh: The Search for Akhenaten, 1980
Echnaton - Rebell auf dem Pharaonenthron, 1999
DVD: [Anzeige] Echnaton - Der verschollene Pharao, 2003
Akhetaton, 1350 vor Christus, 2005
Echnaton und Nofretete - Das göttliche Traumpaar, 2005 (auch unter dem Titel: Echnaton und Nofretete - Die Gottkönige Ägyptens)
Tatort Ägypten: Der Fall Nofretete, Terra X 2007
Die Wüstenhauptstadt Echnatons, 2007 (auch unter dem Titel: Stadt für die Ewigkeit - Echnatons Traum)
DVD: [Anzeige] Echnaton und Nofretete – Die Mumien der Ketzer, Terra X Folge 2, Episode 1, 2009
Das Alte Ägypten, Folge 3: Im Zeichen des Sonnengottes, Terra X in der ZDF-Mediathek, 2011

Im Zeichen des Sonnengottes, Terra X in der ZDF-Mediathek



Websites

Amarna Project: Umfangreiche Website der Universität Cambridge (GB) mit einem Modell der Sonnenstadt Achet-Aton
Amarna 3D: Rekonstruktion der Hauptstadt in Bildern
Text des Großen Sonnenhymnus an Aton aus dem Felsengrab von Eje II. in Amarna (mit Hieroglyphentext)



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