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Leben in Luxor - Totentempel von Thutmosis III. in Deir el-Bahari, Luxor Westbank

von Claudia Ali, 16.05.12

 

Bildbeschreibungen und Copyright-Informationen erhalten Sie mit Mouseover. Sind die Bildrechte nicht explizit angegeben, liegen sie bei Leben-in-Luxor.de. Externe Links sind mit gekennzeichnet.



Thutmosis III. ("Thot ist geboren") kam nach dem Tod seiner Stiefmutter Hatschepsut an die Macht und regierte in der 18. Dynastie von ca. 1458–1425 v. Chr. Er war der letzte Pharao, der sich im Talkessel von Deir el-Bahari einen Totentempel errichten ließ. Entsprechend knapp war der Platz, den er sich suchte: Das Millionenjahrhaus Djeser-achet ("am heiligen Horizont") liegt leicht erhöht zwischen dem Totentempel von Hatschepsut und dem Totentempel von Mentuhotep II. - und ist nicht zu verwechseln mit Henket-Anch, Thutmosis' Tempel in Qurna nördlich des Ramesseums.

Deir el Bahari: Totentempel von Mentuhotep II., Hatschepsut und Thutmosis III.
Totentempel in Deir el-Bahari: I Mentuhotep, II Hatschepsut, III Thutmosis III.

Ursprünglich verband ein System von Kanälen die königlichen Totentempel mit dem Nil. In einem Totentempel wurden auch schon zu Lebzeiten des Pharaos rituelle Handlungen der Reinigung und Opferung vollzogen. Nach dessen Tod dienten sie dazu, seine Wiedervereinigung mit der höchsten Gottheit zu erreichen. Im Neuen Reich war das die thebanische Göttertriade Amun, Mut und Chonsu.

 



Übersichtsplan der Totentempel in Deir el-Bahari:

Die Totentempel in Deir el-Bahari - Übersichtsplan
I
II
III

->
Totentempel von
Mentuhotep II. (11. Dyn.)
Hatschepsut (18. Dyn.)
Thutmosis III. (18. Dyn.)

Details siehe Plan unten




Grabungsgeschichte:

Thutmosis III. ließ seinen Totentempel während seiner letzten zehn Regierungsjahre von seinem Wesir Rechmire genau auf den Karnak-Tempel hin ausgerichtet bauen (zeitgleich fand die Zerstörung des Hatschepsut-Tempels statt). Der Tempel war Amun geweiht, er wurde dort bis in die 20. Dynastie - bis auf eine kurze Unterbrechung während der Amarnazeit - verehrt. In der späten 20. Dynastie verwendeten die Ramessiden das Baumaterial des Tempels für eigene Bauvorhaben. Als auch noch die Stützmauern entfernt wurden, stürzten gewaltige Schuttmassen vom Berg ab und lösten einen Felsrutsch aus, unter dem der Tempel begraben wurde. In der 26. Dynastie diente die Tempelruine als Begräbnisstätte.

Édouard Naville fand 1903 bei seinen Grabungsarbeiten am Totentempel von Mentuhotep II. den Aufweg zum Thutmosis-Tempel. 1906 entdeckte er die Felsenkapelle der Göttin Hathor auf der Höhe der oberen Terrasse des Mentuhotep-Tempels. 1912/1913 fand Herbert E. Winlock das untere Ende des Aufwegs an der Fruchtlandgrenze. Beide gingen davon aus, dass ihre Funde dem Tempel Mentuhoteps zuzuordnen waren. Erst 1961/1962 entdeckten Archäologen des Polish Centre of Mediterranean Archaeology unter der Leitung von Jadwiga Lipińska die eigentliche Tempelanlage und identifizierten sie als den bis dahin nur aus Schriftstücken bekannten Tempel Djeser-achet. Sie legten sie innerhalb von fünf Jahren frei. Seitdem arbeiten sie an der Auswertung und Rekonstruktion tausender Tempelfragmente.

Luftaufnahme der drei Totentempel in Deir el-Bahari
Luftaufnahme der drei Totentempel in Deir el-Bahari

'Zweigeteilte' Statue Thutmosis III. aus seinem Totentempel in Deir el-Bahari via KV5.de1906 entdeckte Naville das gesichtslose Oberteil und den Torso einer Statue Thutmosis III. aus kristallisiertem Kalkstein am Tempel von Mentuhotep - die Büste wanderte ins Ägyptische Museum Kairo. Als die polnische Expediton 1967 das dazu gehörige Gesicht und weitere Fragmente dieser Statue fand, kamen die ins New Yorker Metropolitan Museum of Art. Gemeinsam waren alle Teile bisher nur einmal zu bewundern: während einer Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim 1978. Anschließend wurden sie wieder getrennt...

1964 entdeckte die polnische Mission in der Säulenhalle des Tempels Thutmosis III. eine Monumentalstatue de Pharaos aus grauem Quarzdiorit. Sie ist im Luxor-Museum ausgestellt.



Grundriss:

Totentempel von Thutmosis III. - Grundriss
I
II
III


A
B
C
D
E
Totentempel von
Mentuhotep II. (11. Dyn.)
Hatschepsut (18. Dyn.)
Thutmosis III. (18. Dyn.)

Totentempel von Thutmosis III.
Rampe
Kolonnade
Säulenhalle
Allerheiligstes
Hathor-Kapelle




Beschreibung:

Gleich vorneweg: Ein Rundgang durch den Tempel ist leider nicht möglich. Sie können ihn sich nur aus der Ferne oder vom Berg aus ansehen.

Der Tempel ist in einem denkbar schlechten Zustand. Nicht nur der Totentempel, auch der zugehörige Taltempel am Rand des Fruchtlands wurde in der 20. Dynastie abgetragen. Der ca. 32 m breite Aufweg zum Totentempel war ursprünglich beidseitig mit einer Mauer eingefasst und mit einer Baumreihe bepflanzt. Auf halbem Weg wurden die Überreste eines kleinen Tempels für die Heilige Barke gefunden, die während des Talfestes zum Totentempel getragen wurde.

Die drei Totentempel in Deir el-Bahari im Dezember 2010
Die drei Totentempel in Deir el-Bahari im Dezember 2010

Den ca. 20 Meter über dem Tal gelegenen Totentempel von Thutmosis III. erreicht man über eine 91,5 Meter lange Rampe (A), die vermutlich zu einer Kolonnade (B) führte. Dahinter gelangte man durch ein Granittor, dessen Wände erhalten sind, in die Säulenhalle ©. Die 37,8 Meter lange und 26,4 Meter breite Halle hatte eine interessante Architektur, denn sie bestand aus verschieden hohen Säulen. Die Mittelsäulen waren höher als die sie rundum umgebenden Randsäulen. Dadurch waren die Decken verschieden hoch, und in den Wänden zwischen den beiden Decken waren Fenster eingelassen. Die Wände selbst waren mit Szenen des Talfests dekoriert.

Hinter der Säulenhalle war der Tempel dreigeteilt mit jeweils eigenen Prozessionswegen durch die Halle. Der zentrale Teil, das Allerheiligste (D), war Amun gewidmet und bestand aus der Barkenhalle, dem Opfertischraum und dem innersten Sanktuar mit der Götterstatue.



Hathor-Kapelle:

Auf der Südseite des Thutmosis-Tempels befand sich eine kleine, der Hathor geweihte Kapelle. Das aus bemaltem Sandstein bestehende Höhlenheiligtum war allerdings nur über den Tempel von Mentuhotep II. zugänglich. Édouard Naville fand 1906 das als Kultbildhöhle gestaltete Allerheiligste noch intakt vor. Heute befindet sich die komplette Kapelle im Ägyptischen Museum in Kairo.

Kultbild der Hathor-Kuh im Allerheilgsten der Hathor-Kapelle beim Fund 1906 (nach Naville 1907)
Kultbild der Hathor-Kuh im Allerheilgsten der Hathor-Kapelle beim Fund 1906 (nach Naville 1907)

Grundriss der Hathor-Kapelle nach Naville 1907 - das Allerheiligste ist braun gekennzeichnetDie Felskapelle hat eine Länge von 4,04 Metern, eine Breite von 1,57 Metern und eine Höhe von 2,25 Metern. Auf der linken und rechten Wand sind Thutmosis III. und seine Gemahlin Meritre-Hatschepsut zu sehen, wie sie vor der kuhgestaltigen Göttin Hathor Opfergaben darbringen. Die Hinterwand zeigt Thutmosis III. allein mit Trank- und Weihrauchopfern vor Amun-Re. Das Decken-gewölbe ist mit einem Sternenhimmel geschmückt.

Allerheilgstes der Hathor-Kapelle: Thutmosis III. opfert vor Amun-Re, Sandstein, 18. Dynastie, Höhe: 225 cm, Länge: 404 cm, Ägyptisches Museum Kairo, JE 38574-5 via visitegyptstore.com
Allerheilgstes der Hathor-Kapelle: Thutmosis III. opfert vor Amun-Re

Allerheiligstes der Hathor-Kapelle nach Naville 1907: Hathor und Thutmosis III.
Allerheiligstes der Hathor-Kapelle nach Naville 1907: Hathor und Thutmosis III.

Amenhotep II., der Sohn von Thutmosis III., vollendete den Bau der Hathor-Kapelle. Das Kultbild zeigt ihn gleich zweimal: einmal als säugendes Kind beim Trinken der göttlichen Milch aus dem Euter der Hathor-Kuh, einmal vor ihr stehend:

Hathor-Kapelle: Kultbild mit 2 Darstellungen von Amenophis II. nach Naville 1907 Hathor-Kapelle: C. M. Reach - Zeichnung des Kultbilds mit Hathor-Kuh und Amenophis II. nach Naville 1907
Kultbild mit 2 Darstellungen von Amenophis II. • Zeichnung von C. M. Reach,
beide nach Naville 1907

Links von der Rampe entdeckten die Archäologen eine weitere kleine Kapelle (Djeser-menu) von Thutmosis III. Sie war auf den Mentuhotep-Tempel ausgerichtet und wurde gleichzeitig mit Djeser-achet erbaut.



Literatur:

Édouard Naville - The XIth Dynasty Temple of Deir el-Bahari
» Part I, 1907 - Online-Faksimile-Ausgabe

Herbert Ricke: Der Totentempel Thutmoses' III., 1939

 

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