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Leben in Luxor - Totentempel des Merenptah, Luxor Westbank
von Claudia Ali, 01.05.11
Totentempel des Merenptah: Schild an der Tempelmauer, © Leben in Luxor
Merenptah, Pharao der 19. Dynastie und 13. Sohn Ramses II., regierte von 1213 bis 1202 v. Chr. Er war schon weit über 60 Jahre alt, als er seinem Vater auf den Thron folgte. Zu den Bauwerken, die er hinterließ, gehört sein Totentempel im früheren Theben, der heutigen Westbank von Luxor.
Totentempel des Merenptah von oben, © Leben in Luxor
Ursprünglich verband ein System von Kanälen die königlichen Totentempel mit dem Nil. In einem Totentempel wurden auch schon zu Lebzeiten des Pharaos rituelle Handlungen der Reinigung und Opferung vollzogen. Nach dessen Tod dienten sie dazu, seine Wiedervereinigung mit der höchsten Gottheit zu erreichen. Im Neuen Reich war das die thebanische Göttertriade Amun, Mut und Chonsu.
Der Tempel, ein Millionenjahrhaus an der Straße unterhalb von Qurnet Murrai gelegen, ist seit 2002 geöffnet. Im Grundriss gleicht er dem doppelt so großen Ramesseum, es sind allerdings nur noch Bruchstücke seiner Statuen, Säulen und Mauern vorhanden, die auf rekonstruierten Podesten in einem Freilichtmuseum ausgestellt sind.
Grundriss
Zuvor hatte das Schweizerische Institut für ägyptische Bauforschung und Altertumskunde in Kairo den Tempel, den der englische Archäologe William M. Flinders Petrie bereits 1896 entdeckt hatte, zwischen 1971 und 2002 erforscht, rekonstruiert, restauriert und beschriftet. Dabei wurden auch die ursprünglichen Standorte von Säulen, Pylonen und Gebäuden durch neue Schlammziegel-Mauern und Stein-Einlagen im Boden sichtbar gemacht.
Rekonstruktion der Tempelsäulen, © Leben in Luxor
Für den Bau des Tempels verwendete Merenptah Baumaterial und Statuen aus dem benachbarten Totentempel Amenhotep III., der damals wohl schon teilweise in Trümmern lag. Durch den 1. und 2. Pylon gelangte man über 2 Höfe zu 2 Säulenhallen und dem Allerheiligsten (Sanktuar) mit Barkenräumen für die thebanische Göttertriade Amun, Mut und Chonsu. Der Haupttempel und der zeitgenössische Neubau des angrenzenden Palastes waren aus Stein erbaut, die umliegenden Nebengebäude (Räume für die Priester, Ateliers, Schatzkammer, Schlachthaus und Magazinräume) und die umgebende Mauer aus Lehmziegeln errichtet.
Statuengruppe & Farbiges Säulenfragment, © Leben in Luxor
Torso der Statuengruppe im Detail, © Leben in Luxor
Reliefs von Gott Amun und Merenptah, © Leben in Luxor
Schatzkammer des Merenptah-Tempels, © Leben in Luxor
Vor dem Palast stand einst eine schwarze Granitstele (3,10 m hoch, 1,60 m breit und 32 cm dick) aus dem 5. Regierungsjahr des Merenptah. Die Siegesstele verherrlicht den Sieg von Merenptah über die Libyer und wird auch Israelstele genannt, da sie als erster und einziger ägyptischer Text den Stamm Israel erwähnt: "Israel ist vernichtet, seine Saat ist vergangen. Palästina ist nun eine Witwe Ägyptens". Die Stele im Tempel ist eine Replik, das Original befindet sich im Ägyptischen Museum in Kairo.
Israel-Stele: von hinten, von der Seite und von vorn (Original im Ägyptischen Museum in Kairo unter den Inventar-Nummern CG 34025 und JE 31408), © Leben in Luxor
Erwähnung des Namens Israel, , © Leben in Luxor, und zwecks besserer Lesbarkeit auch stilisiert
Die unter den Tempel gebauten Ausstellungsräume, das Atelier und das Museum des Merenptah-Tempels sind zur Zeit leider geschlossen. Wir lassen es Sie wissen, wenn ein Besuch wieder möglich ist und ergänzen dann unseren Bericht.
Museum im Merenptah-Tempel, © Leben in Luxor
Gerne organisieren wir für Sie ein individuelles Besichtigungsprogramm in Luxor, das den Merenptah-Tempel mit einschließt. Schreiben Sie uns!