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Leben in Luxor News: Neues in und um Luxor im November/Dezember 2023
Sind die Bildrechte nicht explizit angegeben, liegen sie bei Leben-in-Luxor.de. Externe Links sind mit gekennzeichnet.
Wintersonnwendfeier im Karnak-Tempel, Luxor Eastbank
22.12.23
Am 21. Dezember 2023 erlebten wieder viele Besucher am frühen Morgen die Wintersonnenwende im Amun-Tempel in Karnak. Die Hauptachse des Amun-Tempels ist so nach Osten ausgerichtet, dass sie zu diesem Zeitpunkt auf ihrer gesamten Länge durch die aufgehende Sonne erhellt wird - ein Phänomen ds jedes Jahr von offizieller Seite gefeiert wird. Sonnenaufgang war um 6:31 Uhr.
© MoTA
Welttag der arabischen Sprache
19.12.23
Jedes Jahr am 18. Dezember feiert die Welt den Internationalen Tag der arabischen Sprache. Arabisch ist die sechstpopulärste Sprache der Welt und seit 1973 eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen. Schätzungsweise wird Arabisch von 313 Millionen Menschen als Muttersprache und von weiteren 424 Millionen als Zweit- oder Fremdsprache gesprochen.
Man unterscheidet zwischen dem klassischen Hocharabisch (Sprache des Korans), modernem Hocharabisch (Schriftsprache in Zeitungen, Büchern, auch bei offiziellen Anlässen mündlich verwendet) und arabischen Dialekten (mündliche Sprache).
Verbreitung der arabischen Sprache
Nofretete - Mumie und Kunstobjekt
17.12.23
Zahi Hawass, der frühere Antiquitätenminister, verkündete gestern, dass er bis April nächsten Jahres in der Lage sein würde, die nie gefundene Mumie von Nofretete zu präsentieren. Er arbeitet zur Zeit an einem Mumienprojekt und hat mittels DNA-Analysen zwei bislang namenlose Königsmumien in die engere Wahl genommen. Hawass hat die kopflose Mumie von beiden im Verdacht, die der berühmten ägyptischen Königin zu sein und die andere die ihrer Tochter Anchesenamun. Allerdings hatte er bereits 2022 verkündet, das Rätsel bald gelöst zu haben.
Nofretete bewegt gerade auch den Kunstmarkt. Auf der Kölner Art Cologne wechselte soeben eine Kopie der berühmten Nofretete-Büste aus dem Neuen Museum Berlin den Besitzer. Isa Genzken hatte die Gipskopie für 8.900 EUR erworben, ihr einzig und allein eine Plastik-Schutzbrille auf die Nase gesetzt und sie anschließend für 250.000 EUR weiterverkauft! Die 75jährige Künstlerin hatte früher schon allerlei andere Nofretete-Statuen an Hand dieser Kopien produziert: mit Sonnenbrillen (2014, versteigert 2015 für 677.000 £ bei Sotheby's) oder mit FFP2-Maske (2015!) ...
Foto: Rüdiger Heinze
Preiserhöhungen für Eintrittskarten, Ägypten
01.12.23
Früher wurden Preiserhöhungen für die Tickets ägyptischer Sehenswürdigkeiten lange vorher angekündigt, viel diskutiert, mitunter sogar verschoben und vor allem schlussendlich als Liste verffentlicht. Der neue Altertümerminister fährt offensichtlich eine andere Politik. Die Preiserhöhungen erfolgen nun heimlich, still und leise - und das mehrmals im Jahr. Es gibt keine offiziellen Listen mehr und es lohnt auch kaum, eine eigene Liste zu erstellen, denn ihre Gültigkeit hielte sich in sehr überschaubaren Grenzen. Langer Rede kurzer Sinn: Zum 01.12.23 wurden die Ticketpreise erneut erhöht. Wenigstens sind die Rückseiten der elektronischen Tickets nun wieder bunt ...
Libysches Wüstenglas - Herkunft endlich geklärt
30.11.23
Das Libysche Wüstenglas ist ein seltenes Gestein, das zuerst in der Libyschen Wüste entdeckt wurde. Sein Vorkommen erstreckt sich auf ca. 6.500 Quadratkilometer im südwestlichen Teil des Großen Sandmeers im Westen Ägyptens, nahe der libyschen Grenze. Sein Alter wird auf 28 Millionen Jahre geschätzt. Seit seiner ersten Dokumentation 1933 wird über seine Herkunft diskutiert (s. News vom 09.11.18). Die Theorien halten Mondvulkane, Blitzeinschläge, sedimentäre und hydrothermale Prozesse oder Meteoriteneinschläge für möglich.
Warum interessiert uns das hier? Tutanchamuns berühmtes Pektoral hat einen hellgrünen Skarabäus in der Mitte, den Stein hielt Howard Carter für einen Chalcedon, doch bereits zehn Jahre später stellten Forscher fest, dass es sich bei ihm um Libysches Wüstenglas handelt.
Von
allen Theorien über die Entstehung haben zwei bis heute überlebt: Die erste geht davon aus, dass ein Meteorit in der Luft explodiert ist und durch die Schockwelle eine Schmelze ausgelöst hat, die zweite nimmt an, dass sich das Glas durch Schmelzen bei einem direkten Einschlag auf der Erde gebildet hat. Letztere wurde im Oktober 2023 durch eine neue Studie bestätigt. Sie untersuchte die Nanostruktur des Wüstenglases mittels Transmissionselektronenmikroskopie.
Libysches Wüstenglas, Foto: H. Raab
Tutanchamuns berühmtes Pektoral mit einem Skarabäus aus Libyschem Wüstenglas
Die Sphinx - geformt durch Wind?
01.11.23
Die Sphinx in der Nähe der Pyramiden von Gizeh ist 20 Meter hoch und gut 70 Meter lang. Sie wurde vor rund 4.500 Jahren von ägyptischen Steinmetzen gefertigt. Nun stellten sich Wissenschaftler der New York University die Frage, welche Art von Landschaftsformen die Alten Ägypter wohl vorgefunden hatten, als sie mit dem Bau der Sphinx begannen und ob die Natur bereits eine Vorlage geliefert haben könnte.
Um ihre These zu beweisen, modellierten die Forscher zunächst eine einfache Erhebung aus weichem Ton, in die im vorderen Teil ein härteres Material eingearbeitet war - auch die Sphinx hat eine uneinheitliche Zusammensetzung: Kopf und Teile des Vorderkörpers bestehen aus einem etwas härteren Gestein als der Rumpf.
Um die jahrtausendelange Erosion durch Wüstenwind im Zeitraffer nachzubilden, setzten die Wissenschaftler ihr Modell in einen Wasserströmungskanal und passten den Wasserfluss so an, dass seine Richtung und erodierende Wirkung der der Winde in der Wüste von Gizeh entsprach. Und tatsächlich: Ihr Ergebnis kommt der Sphinx von Gizeh tatsächlich sehr nahe. Die ägyptischen Baumeister könnten also einen vom Wind schon vorgeformten „Rohling“ als Inspiration und Ausgangspunkt genutzt und feinere Details der Statue mit entsprechenden Werkzeugen weiter ausgearbeitet haben.
Die Entstehung der Sphinx im Labor, © New York University/ Applied Mathematics Laboratory